Provinz Starkenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild: Starkenburg-Karte-Gr.jpg|thumb|400px| Kartenübersicht um die Festung Starkenburg/Bergstraße aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.]]
==Name==
Name nach der Burg Starkenburg.


===Lage===
* Burg Starkenburg
** Gemeinde Heppenheim
*** Kreis Bergstraße
**** Bundesland Hessen
[[Bild:Starkenburg-Heppenheim-Gr.jpg|thumb|400px|Grundriß der Starkenburg]]
==Burg der Abtei Lorsch==
1065 erbaute die Abtei Lorsch auf einem Bergvorsprung über Heppenheim die Burg Starkenburg mit dem Bergfried. „Hugo de Starkimberg“ wird 1206 urkundlich genannt. Im 13. Jahrhundert kam die Burg an das Erzstift Mainz.


Die Zwingeranlagen entstanden um 1400. Im 17. Jhdt.  wurde die Starkenburg Festung des Erzstiftes Mainz, was sie bis zum Ende des 18. Jhdts. War. Im 19 Jhdt. begann der Verfall, 1803 war nur noch eine Ruine übriggeblieben.
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[[Bild: Starkenburg-Karte-Gr.jpg|thumb|400px| Kartenübersicht um die Festung Starkenburg aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.]]
[[Bild:Starkenburg-Heppenheim-Gr.jpg|thumb|400px|Grundriß der Starkenburg auf dem Starkenberg]]
== Name ==
Die '''Provinz Starkenburg''' ist nach der Burg Starkenburg auf dem Starkenberg in [[Heppenheim (Bergstraße)|Heppenheim]], [[Kreis Bergstraße]] benannt.  


Der völlige Verfall wurde erst im 20. Jhdt. durch Ausbau einer Jugendherberge aufgehalten. Der 1924 abgebrochene Bergfried hatte mit 8,5 m Seitenlange den seltenen Grundriß: Quadrat mit rundem Innenraum
=== Burg der Abtei Lorsch ===
1065 erbaute die Abtei Lorsch auf einem Bergvorsprung über Heppenheim die Burg Starkenburg mit dem Bergfried. „Hugo de Starkimberg“ wird 1206 urkundlich genannt. Im 13. Jahrhundert kam die Burg an das [[Kurfüstentum Mainz|Erzstift Mainz]].


==Fürstentum/Provinz Starkenburg==
Die Zwingeranlagen entstanden um 1400. Im 17. Jahrhundert wurde die Starkenburg Festung des Erzstiftes Mainz, was sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war. Im 19 Jahrhundert begann der Verfall, 1803 war nur noch eine Ruine übriggeblieben.
Der Reichsdeputationshauptausschuß überwies das Gebiet "Oberamt Starkenburg" als Entschädigungslande an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Nach der Vereinnahmung und Besetzung des zur Starkenburg gehörenden Gebietes durch das Großherzogtum Hessen im Jahre 1803 als Entschädigungsland benannte es Hessen als Fürstentum Starkenburg. Als Hessen-Darmstadt  etwas später eine Verwaltungsreform durchführte,  richtete die zuständige Organisationskommission dies Gebiet zwischen Rhein und Main als Provinz Starkenburg ein.


Die Hessische Organisationskommission befaßte sich auch mit einer Neugliederung der Verwaltungsstruktur der neuen Provinz. Die Verwaltungseinheiten sollten arrondiert und etwa auf gleiche Größe an Umfang und Bevölkerungszahl gebracht werden. Die Provinz wurde flächendeckend in Ämter eingeteilt, diesen Ämtern wurden die Städte, Freiheiten und Gerichtsbezirke zugeschlagenen. Hergebrachten Bezeichnungen „Gerichte, Richter" bei den kommunalen Verwaltungsbehörden entfielen und bisherigen Verrichtungen von Amtsdrosten und ihrer Amtsverwalter waren aufgehoben. Für die kleinsten Bezirke (Gemeinden) der '''Kommunalverwaltung''' wurden '''Schultheißen''' angestellt.
Der völlige Verfall wurde erst im 20. Jahrhundert durch Ausbau einer Jugendherberge aufgehalten. Der 1924 abgebrochene Bergfried hatte mit 8,5 m Seitenlange den seltenen Grundriß: Quadrat mit rundem Innenraum.


== Politische Einteilung ==
Mit der Geschichte der Burg befasst sich ausführlich der Wikipedia-Artikel "Geschichte der Stadt-Heppenheim"<ref>{{Wikipedia-Link|Geschichte der Stadt Heppenheim}}</ref>
=== Kreise seit 1832 ===
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== 1803 Fürstentum Starkenburg ===
Der [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 überwies das bisherige [[Kurfürstentum Mainz|kurmainzische ]] [[Oberamt Starkenburg]] als [[Großherzogtum Hessen/Entschädigungslande|Entschädigungslande]] an die [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]], das spätere [[Großherzogtum Hessen]]. Es wurde eine neue ''Provinz'' mit dem Namen ''Fürstentum Starkenburg'' gebildet. Sie umfasste den gesamten hessisch-darmstädtischen Landesteil zwischen Rhein, Main und Neckar und reichte damit über das vormalige Oberamt Starkenburg hinaus.
=== 1816 Provinz Starkenburg ===
Mit Durchführung einer Verwaltungsreform richtete die zuständige Organisationskommission dieses Gebiet zwischen Rhein und Main als ''Provinz Starkenburg'' ein.
Die Hessische Organisationskommission befaßte sich auch mit einer Neugliederung der Verwaltungsstruktur der neuen Administrations-Mittelbehörde mit Sitz in [[Darmstadt]]. Die Verwaltungseinheiten sollten arrondiert und etwa auf gleiche Größe an Umfang und Bevölkerungszahl gebracht werden. Die Provinz wurde flächendeckend in Ämter eingeteilt, diesen Ämtern wurden die Städte, Freiheiten und Gerichtsbezirke zugeschlagenen. Hergebrachten Bezeichnungen „Gerichte, Richter" bei den kommunalen Verwaltungsbehörden entfielen und bisherigen Verrichtungen von Amtsdrosten und ihrer Amtsverwalter waren aufgehoben. Für die kleinsten Bezirke (Gemeinden) der Kommunalverwaltung wurden Schultheißen angestellt.
=== 1937 Auflösung ===
=== 1937 Auflösung ===
Am 1. April 1937 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
Am 1. April 1937 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.


==Bibliografie==
== Politische Einteilung ==
=== Kreise seit 1832 ===
Am 20. August 1832 wurde die Provinz Starkenburg in zunächst sechs Kreise eingeteilt. Es waren dies die Kreise [[Kreis Bensheim|Bensheim]], [[Kreis Darmstadt|Darmstadt]], [[Kreis Dieburg|Dieburg]], [[Kreis Groß-Gerau|Groß-Gerau]], [[Kreis Lindenfels|Lindenfels]] und [[Kreis Offenbach|Offenbach]].
 
{{Navigationsleiste Kreise Starkenburg}}
 
=== Bibliografie ===
* 900 Jahre Starkenburg, 1965
* 900 Jahre Starkenburg, 1965
* [[Wohnplätze im Grossherzogthum Hessen 1863]]
=== Adressbücher ===
* Landes-Adressbuch für das Großherzogtum Hessen [[Starkenburg (Provinz)/Adressbuch 1905|I. Band: Provinz Starkenburg]]
== Anmerkungen ==
<references />
----
=== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ===
<gov>Object_280026</gov>


{{Navigationsleiste Provinzen Großherzogtum Hessen}}
{{Navigationsleiste Provinzen Großherzogtum Hessen}}

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2023, 17:21 Uhr

Disambiguation notice Starkenburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Starkenburg.


Regional > Historisches Territorium > Großherzogtum Hessen > Provinz Starkenburg

Kartenübersicht um die Festung Starkenburg aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.
Grundriß der Starkenburg auf dem Starkenberg

Name

Die Provinz Starkenburg ist nach der Burg Starkenburg auf dem Starkenberg in Heppenheim, Kreis Bergstraße benannt.

Burg der Abtei Lorsch

1065 erbaute die Abtei Lorsch auf einem Bergvorsprung über Heppenheim die Burg Starkenburg mit dem Bergfried. „Hugo de Starkimberg“ wird 1206 urkundlich genannt. Im 13. Jahrhundert kam die Burg an das Erzstift Mainz.

Die Zwingeranlagen entstanden um 1400. Im 17. Jahrhundert wurde die Starkenburg Festung des Erzstiftes Mainz, was sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war. Im 19 Jahrhundert begann der Verfall, 1803 war nur noch eine Ruine übriggeblieben.

Der völlige Verfall wurde erst im 20. Jahrhundert durch Ausbau einer Jugendherberge aufgehalten. Der 1924 abgebrochene Bergfried hatte mit 8,5 m Seitenlange den seltenen Grundriß: Quadrat mit rundem Innenraum.

Mit der Geschichte der Burg befasst sich ausführlich der Wikipedia-Artikel "Geschichte der Stadt-Heppenheim"[1]

Geschichte

1803 Fürstentum Starkenburg

Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 überwies das bisherige kurmainzische Oberamt Starkenburg als Entschädigungslande an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, das spätere Großherzogtum Hessen. Es wurde eine neue Provinz mit dem Namen Fürstentum Starkenburg gebildet. Sie umfasste den gesamten hessisch-darmstädtischen Landesteil zwischen Rhein, Main und Neckar und reichte damit über das vormalige Oberamt Starkenburg hinaus.

1816 Provinz Starkenburg

Mit Durchführung einer Verwaltungsreform richtete die zuständige Organisationskommission dieses Gebiet zwischen Rhein und Main als Provinz Starkenburg ein.

Die Hessische Organisationskommission befaßte sich auch mit einer Neugliederung der Verwaltungsstruktur der neuen Administrations-Mittelbehörde mit Sitz in Darmstadt. Die Verwaltungseinheiten sollten arrondiert und etwa auf gleiche Größe an Umfang und Bevölkerungszahl gebracht werden. Die Provinz wurde flächendeckend in Ämter eingeteilt, diesen Ämtern wurden die Städte, Freiheiten und Gerichtsbezirke zugeschlagenen. Hergebrachten Bezeichnungen „Gerichte, Richter" bei den kommunalen Verwaltungsbehörden entfielen und bisherigen Verrichtungen von Amtsdrosten und ihrer Amtsverwalter waren aufgehoben. Für die kleinsten Bezirke (Gemeinden) der Kommunalverwaltung wurden Schultheißen angestellt.

1937 Auflösung

Am 1. April 1937 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.

Politische Einteilung

Kreise seit 1832

Am 20. August 1832 wurde die Provinz Starkenburg in zunächst sechs Kreise eingeteilt. Es waren dies die Kreise Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Groß-Gerau, Lindenfels und Offenbach.


Kreise der Provinz Starkenburg (1832-1848 und 1852-1937) (Großherzogtum Hessen und Volksstaat Hessen)

Bensheim | Darmstadt | Dieburg | Erbach (seit 1852) | Groß-Gerau | Heppenheim (seit 1852) | Lindenfels (bis 1874) | Neustadt (1852-1874) | Offenbach | Wimpfen (1852-1874)


Bibliografie

Adressbücher

Anmerkungen

  1. Artikel Geschichte der Stadt Heppenheim. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>Object_280026</gov>


Provinzen des Großherzogtums Hessen und des Volksstaates Hessen (1803-1848 und 1852-1937)

Oberhessen | Rheinhessen (seit 1816) | Starkenburg | Westfalen (bis 1816)