Amt Wolbeck (historisch): Unterschied zwischen den Versionen
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Unter diesem Gogericht gehören die Kirchspiele [[Albachten]], [[Amelsbüren]], [[Angelmodde]], [[Bösensell]], [[Hiltrup]], [[Lamberti (Münster)]], [[St. Mauritz (Münster)]], [[Roxel]], [[Überwasser (Münster)|Überwasser]] </br> | Unter diesem Gogericht gehören die Kirchspiele [[Albachten]], [[Amelsbüren]], [[Angelmodde]], [[Bösensell]], [[Hiltrup]], [[Lamberti (Münster)]], [[St. Mauritz (Münster)]], [[Roxel]], [[Überwasser (Münster)|Überwasser]] </br> | ||
'''[[Amt | '''[[Amt Wolbeck (historisch)]], Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:''' </br> | ||
* 1776 [[Drost|Amtsdroste]]: [[Gogericht|Gograf]] Paul Franz Ludolph Kerkerinck [[J.U.D.]], Domkapitularischer Secretarius | * 1776 [[Drost|Amtsdroste]]: [[Gogericht|Gograf]] Paul Franz Ludolph Kerkerinck [[J.U.D.]], Domkapitularischer Secretarius | ||
* 1776 Gerichtsschreiber: Goswin Lohkamp, Domkapitularischer [[Wekmeister|Unterwerkmeister]] und [[Camerarius]] | * 1776 Gerichtsschreiber: Goswin Lohkamp, Domkapitularischer [[Wekmeister|Unterwerkmeister]] und [[Camerarius]] | ||
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* 1776 [[Fiscus|Fiskus]]: Joseph Trost <ref> '''Quelle:''' 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath</ref> | * 1776 [[Fiscus|Fiskus]]: Joseph Trost <ref> '''Quelle:''' 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath</ref> | ||
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* 1796 [[Drost|Amtsdroste]]: August Ferdinand Graf von Merveldt | * 1796 [[Drost|Amtsdroste]]: August Ferdinand Graf von Merveldt | ||
* 1796 [[Rentmeister|Amtsrentmeister]]: Franz Friedrich Geisberg | * 1796 [[Rentmeister|Amtsrentmeister]]: Franz Friedrich Geisberg | ||
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'''1802 [[Amt | '''1802 [[Amt Wolbeck (historisch)]], Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:''' </br> | ||
* 1802 [[Drost|Amtsdroste]]: August Graf von Merveldt | * 1802 [[Drost|Amtsdroste]]: August Graf von Merveldt | ||
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====Drosten==== | ====Drosten==== | ||
* | * 1529 Familie von Merfeld zu Lembeck | ||
* 1553 Diderich van Merveldt (Mervelde), Drost zu Wolbeck | * 1553 Diderich van Merveldt (Mervelde), Drost zu Wolbeck | ||
* 1579 Luidger von Raesfeld (Raisfeldt) [[Haus Hameren|zu Hemern]], Drost zu Wolbeck und Sassenbeck (Saßenbergh), und Christina de Bever, seine Gattin, | * 1579 Luidger von Raesfeld (Raisfeldt) [[Haus Hameren|zu Hemern]], Drost zu Wolbeck und Sassenbeck (Saßenbergh), und Christina de Bever, seine Gattin, | ||
* 1776 S.T. Herr Clement Graf von Merveldt, Amtsdroste | * 1776 S.T. Herr Clement Graf von Merveldt, Amtsdroste | ||
=== | ===[[Wohlfahrtspflege]]=== | ||
====Ärzte==== | ====Ärzte==== | ||
* 1777 Verleihung der Chirurgenstelle das Amtes Wolbeck an den Mayntz | |||
* 1796 [[Amtschirurg| Amtschirurgus]] Ferdinand Reimann | * 1796 [[Amtschirurg| Amtschirurgus]] Ferdinand Reimann | ||
* 1802 [[Amtschirurg]]: Ferdinand Reismann | * 1802 [[Amtschirurg]]: Ferdinand Reismann | ||
* 1803/06 Einstellung des Joseph Averkamp als Landeschirurgen | |||
* 1803/06 Zulassung des Anselm Joseph Merlin in Altenberge | |||
* 1803/06 Bestätigung des Friedrich Schilgen als Landmedicus | |||
====Apotheke==== | ====Apotheke==== | ||
* Wolbeck 20.07.1869 Eduard Cortain (*1832 in Burbach / Siegerland) erhielt die Erlaubnis, auf dem Grundstück Münsterstraße 205 in Wolbeck, eine Apotheke zu eröffnen. | Bis zur Mitte des 19. Jahrhundert wurden Arzneimittel, nicht zuletzt wegen der mangelhaften Versorgungslage und Preisgestaltung, nicht nur von Apothekern, sondern auch von Materialisten und Spezereiwarenkrämern verkauft. Angeboten wurden dabei nicht nur Simplizien als unvermischte und einfache natürliche Mittel, sondern auch freie Kompositionen mineralischen, pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bestehende Monopole der Apotheker waren in der Praxis aus unterschiedlichen Gründen nicht immer durchsetzbar. | ||
* [[Telgte]] 1792 | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 18.02.1777 Verkauf der Henrici'schen Apotheke zu Münster mit den 1687 erhaltenen Privilegien an Herrn. Andr. D., zukünftigen Ehemann der Sophia Cath. Elis. Oesterling, Witwe des Apothekers, für 6.020 Rtlr. | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 1757 / 1777 Versorgung der Armen in Münster mit Medikamenten aus der Apotheke des Leonhard Anton bzw. Johann Hermann Anton Wilberding | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 1786 Visitationsprotokoll der Apotheke des Medizinalrats Dr. Anton Wilberding 1786 | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 1786 Versorgung der Garnison zu Münster mit Medikamenten aus der dortigen Apotheke Herold | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 1806 Kahlers Apotheke | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 1787 Abgelehntes Gesuch des Provisors Johann Anton Wittkampf um Errichtung einer fünften Apotheke in Münster | |||
* [[Münster (Westfalen)]] 26.08.1802 Promemoria des Arztes Theodor Lutterbeck wegen Wiedererrichtung einer Apotheke im Kirchspiel Überwasser | |||
* [[Wolbeck]] 20.07.1869 Eduard Cortain (*1832 in Burbach / Siegerland) erhielt die Erlaubnis, auf dem Grundstück Münsterstraße 205 in Wolbeck, eine Apotheke zu eröffnen. | |||
* [[Telgte]] 1792 Ablehnung des Gesuchs des Ody betr. Anlage einer Apotheke in Telgte | |||
** [[Telgte]] 1813 Wwe. Johann Brefeld, Apotheker | ** [[Telgte]] 1813 Wwe. Johann Brefeld, Apotheker | ||
* [[Sendenhorst]] 1809 Konzession für die Apotheke des Fa. Max Beesterlinck | * [[Sendenhorst]] 1809 Konzession für die Apotheke des Fa. Max Beesterlinck | ||
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===Marken- und Holzgerichte=== | ===Marken- und Holzgerichte=== | ||
Die Laufzeiten der erhaltenen Protokolle beginnen im ausgehenden Mittelalter und reichen bis zur Auflösung der lokalen Marken im 19. Jahrhundert. | Die Laufzeiten der erhaltenen Protokolle beginnen im ausgehenden Mittelalter und reichen bis zur Auflösung der lokalen Marken im 19. Jahrhundert. Durch Streuung der Kopien in den Archiven beteiligter Erbexen sind die Vorgänge über die Jahrhunderte hinweg eigentlich recht gut rekonstruierbar und bilden damit eine interessante Quelle für die Heimat und Familienforschung, welche inhaltlich und zeitlich weit über die Kirchenbücher hinausragt. Ihr Reiz erhöht sich durch die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Quellen. | ||
* [[Amt Wolbeck (historisch)/Marken- und Holzgerichte]] | * [[Amt Wolbeck (historisch)/Marken- und Holzgerichte]] | ||
Aktuelle Version vom 1. Oktober 2023, 21:32 Uhr
Historische Hierarchie
Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Wolbeck (historisch)
Einleitung
- Das Amt Wolbeck war im Oberstift Münster flächenmäßig das größte Amt und besaß wohl auch die größte Einwohnerzahl. Es umfasste 40 Pfarreien, darunter die Aegidii-. Ludgeri-. Martini- und Dompfarrei, die sich lediglich über Teile der Stadt Münster erstreckten.
- Zu Ahlen gab es mit St. Marien und St. Bartholomäus zwei Pfarreien, zu denen auch die Landgemeinden (Kirchspiele) gehörten.
- Im ganzen Amt gab es lediglich zwei Patrimonialgerichte. Die Besitzer des Hauses Bevern besaßen die Gerichtsbarkeit über das ganze Kirchspiel Ostbevern, die des Hauses Heessen dagegen über das gleichnamige Kirchspiel.
- Der etwas größere nördliche Teil bestand aus den Gogerichten, die dem münsterischen Domkapitel gehörten.
- Der etwas kleinere südliche Teil setzte sich aus den fürstlichen Gerichten Ahlen, Beckum, Sendenhorst und Wolbeck zusammen. In den fürstlichen Gerichten waren die Gografen zugleich auch die Richter der gleichnamigen Städte. Zu Beckum gehörte das Kirchspiel Vellern, zu Ahlen gehörten noch die Kirchspiele Dolberg, Vorhelm und Walstedde.
- Der Sendenhorster Richter war auch für die Kirchspiele Albersloh, Drensteinfurt (ohne die Freiheit), Hoetmar und Rinkerode zuständig.
- Der Ort Drensteinfurt besaß eine eigene Gerichtsbarkeit.
- Das münsterische Gericht Wolbeck erstreckte sich lediglich über den gleichnamigen Ort wie auch über die im Amt Werne gelegene Osterbauerschaft des Kirchspiels Ascheberg.
- Die rund um die Stadt Münster gelegenen Gogerichte gehörten dem Domkapitel. Das größte war das Gogericht zum Bakenfeld, zu dem die Landgemeinden der stadtmünsterischen Kirchspiele Liebfrauen, St. Lamberti und St. Mauritz wie auch die Kirchspiele Albachten, Amelsbüren, Angelmodde, Bösensell, Hiltrup und Roxel gehörten.
- Das Gogericht zur Meest erstreckte sich über die Kirchspiele Altenberge, Gimbte, Greven, Nienberge und Nordwalde.
- Das Gogericht Telgte umfasste die Kirchspiele Alverskirchen, Everswinkel, Handorf, Telgte (ohne die Stadt, die über einen eigenen Richter verfügte) und Westbevern.
- Zum Gogericht Senden gehörten lediglich das gleichnamige Kirchspiel und die kleine Pfarrei Venne.
Besitzer
- Fürstbistum Münster bis 1802.
- 1803 kam der größte Teil des Amtes Wolbeck als Erbfürstentum Münster an das Königreich Preußen, ein kleiner Teil an den Herzog von Looz-Corswaren.
Lagerbuch Amt Wolbeck (historisch) 1769
Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Immediat Amt Wolbeck
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Einfache Schatzung
Recapitulation des Immediats Amt Wolbeck
Städte Kirchspiele |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster u. Adelige |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effectiv |
3) reduc. in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
1. Summa | Kirchspiel Albersloh |
6 | 3 | 2 | 43 | 32 | 44 | 92 | 222 | 51 ¾ | 191 | 616 | 369 | . | . |
2. Summa | Stadt Ahlen |
5 | 7 | . | 49 | 54 | 141 | 99 | 355 | 73 13/16 | 119 | 482 | 150 | . | . |
3. Summa | Kirchspiel Alt Ahlen |
4 | . | 7 | 44 | 21 | 24 | 25 | 125 | 42 13/16 | 204 | 554 | 300 | 16 | . |
4. Summa | Kirchspiel Neu Ahlen |
2 | . | 5 | 29 | 11 | 7 | 11 | 65 | 25 13/16 | 242 | 360 | 203 | . | . |
5. Summa | Stadt Beckum |
3 | 10 | . | 72 | . | 106 | 89 | 280 | 67 13/16 | 10 | 346 | 150 | . | . |
6. Summa | Kirchspiel Beckum |
3 | . | 14 | 69 | 39 | 20 | 41 | 186 | 66 5/16 | 481 | 922 | 442 | 10 | . |
7. Summa | Kirchspiel Dolbergen |
1 | 4 | . | 26 | 29 | 35 | 18 | 113 | 30 ¾ | 240 | 372 | 159 | 4 | . |
8. Summa | Stadt Drensteinfurt |
1 | 5 | . | 9 | 36 | 31 | 68 | 150 | 27 5/8 | 17 | 160 | 60 | . | . |
9. Summe | Kirchspiel Drensteinfurt |
5 | . | . | 58 | 10 | 34 | 11 | 118 | 41 7/16 | 290 | 568 | 377 | 26 | . |
10. Summa | Kirchspiel Heessen |
1 | 3 | . | 32 | 23 | 14 | 52 | 125 | 30 ¾ | 246 | 372 | 173 | . | . |
11. Summa | Kirchspiel Hottmar |
1 | 5 | 7 | 40 | 4 | 25 | 84 | 166 | 42 3/8 | 348 | 474 | 237 | . | . |
12. Summa | Kirchspiel Lütke Untrup |
. | . | . | 9 | . | 2 | 3 | 14 | 4 15/16 | 25 | 72 | 21 | 14 | . |
13. Summa | Kirchspiel Ost-Bevern |
3 | 4 | 2 | 15 | 46 | 26 | 130 | 226 | 39 3/8 | 123 | 400 | 160 | . | . |
14. Summa | Kirchspiel Rinkerode |
5 | 3 | 1 | 30 | 9 | 43 | 37 | 128 | 33 15/16 | 204 | 352 | 184 | . | . |
15. Summa | Wigbold Sendenhorst |
. | 4 | . | 17 | 55 | 55 | 81 | 212 | 38 3/16 | 20 | 194 | 50 | . | . |
16. Summa | Kirchspiel Sendenhorst |
5 | 3 | . | 50 | 21 | 18 | 3 | 100 | 40 11/16 | 307 | 582 | 331 | 14 | . |
17. Summa | Stadt Telligte v.p. |
. | . | . | . | . | . | . | .. | .. | . | . | . | . | . |
18. Summa | Kirchspiel Vellern |
. | 3 | 10 | 17 | 4 | 12 | 31 | 77 | 25 15/16 | 116 | 296 | 137 | 16 | . |
19. Summa | Kirchspiel Vorhelm |
2 | 3 | 3 | 21 | 28 | 40 | 27 | 124 | 32 3/16 | 143 | 364 | 142 | 18 | . |
20. Summa | Kirchspiel Walstedde |
. | 3 | . | 40 | 15 | 29 | 51 | 138 | 33 9/16 | 148 | 412 | 260 | . | . |
21. Summa | Wigbold Wolbeck |
1 | 6 | . | 75 | 7 | 56 | . | 145 | 53 ¼ | 7 | 362 | 16 | . | . |
22. Summma | Kirchspiel Wolbeck exclusive Osterbschft. |
2 | . | . | 13 | . | 3 | 4 | 22 | 9 1/8 | 27 | 128 | 30 | . | . |
Immediat Amt Wolbeck |
Summa Summarum |
50 | 66 | 51 | 758 | 444 | 765 | 957 | 3.091 | 812 7/16 | 3.508 | 8.358 | 3.955 | 20 | . |
Lagerbuch Amt Wolbeck (historisch) 1769
Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen des Amts Wolbeck
Summarische Wiederholung des Amts Wolbeck
Städte Kirchspiele |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster u. Adelige |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effectiv |
3) reduc. in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
1. Summa | Immediat Amt Wolbeck |
50 | 66 | 51 | 758 | 444 | 765 | 957 | 3.091 | 812 7/16 | 3.508 | 8.358 | 3.955 | 20 | . |
2. Summa | Stadt Münster |
89 | 141 | 700 | 28 | 463 | 807 | . | 2.228 | 1.160 5/8 | 43 | 3.390 | 349 | 14 | . |
3. Summa | Googericht Backenfeldt |
54 | 38 | 2 | 294 | 8 | 74 | 479 | 949 | 282 3/16 | 1.037 | 3.391 | 1.380 | 21 | . |
4. Summa | Googericht Meest |
12 | 7 | . | 250 | 317 | 249 | 429 | 1.264 | 281 3/16 | 656 | 3.548 | 1.740 | 9 | 2 |
Summa | Googericht Telligte |
16 | 26 | 28 | 280 | 106 | 403 | 585 | 1.444 | 323 7/16 | 1.356 | 396 | 1.757 | 8 | . |
Amt Wolbeck |
Summa Summarum |
221 | 278 | 781 | 1.610 | 1.338 | 2.298 | 2.450 | 8.976 | 2.859 7/8 | 6.600 | 21.883 | 9.183 | 16 | 2 |
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.
- Quelle: Lagerbuch Fürstbistum Münster 1769
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
Verkehrswege 1769
die Verkehrswege im Fürstbistum Münster wurden noch im 18. Jhdt. benutzt von:
- Kaiserliche Post zu Münster
- Hochfürstlich Münsterisches Oberpostamt
- Postboten im Stift Münster zu Fuß
- Kurfürstliches Oberpostamt Münster (Brandenburgisches Postamt)
- Königliches Oberpostamt Münster, Königreich Preußen
Landstraßen 1769
- 1. Eine Poststraße nach Holland, kommt von Warendorf, Amts Sassenberg, gehet durch Telligte, nächst dem Nobis kruge und St. Mauritz vorbey, durch die Stadt Münster. Ferner durch die Bauerschaft Mecklenbeck, Kirchspiels St. Lamberty, durch Appelhülsen ins Amt Horstmar und weiter nach Dülmen.
- 2. Eine Landstraße kommt von Münster, gehet durch die Bauerschaft Givenbeck, Kirchspiels Überwasser, durch Roxel ins Amt Horstmar nach Schapdetten und weiter nach Coesfeldt.
Brücken 1769
- Ad 1 Paßiret
- a. eine Brücke von Holz über die Ziamuser Becke, zwischen Telligte und Warendorf, von Drenbrüggen genannt
- b. Eine Brücke von Stein über den Meese-Fluß, beim Nobis Kruge.
- c. Eine hölzerne Brücke, die Ossenbrügge genannt, in der Bschft. Mecklenbeck Kspl. St. Lamberty bei Münster.
- d Eine Brücke von Stein bey Schulten Meckmann, in der Bschft. Mecklenbeck Kspl. St. Lamberty bei Münster.
- e. Eine dito auf der Alvingsheide, zwischen Albachten und Bösenselle, in der Bschft. Mecklenbeck Kspl. St. Lamberty bei Münster.
- Ad 2 Paßiret
- a. eine Brücke über einen kleinen Bach, Göttepot genannt, in der Bauerschaft Givenbeck
- b. Die Banim-Brücke über den Ahe-Fluß in der Bauerschaft alten Roxel.
- c. Eine Brücke über die kleine Ahe auf dem Dorffelde bey Roxel.
Ritterregister 1554
Registrum Militarium (=Ritter) det Stifts Mönster angetekent anno Dui 1554 den 9. Novembtis.
Ingesetten vam Adell im Ampte Wolbecke:
- Bönaventur Droste
- Joachim Droste
- Claves de Rodorpe
- Hinrick von Ascheberge to Gottendorpe
- Joh. v.d. Recke to Drensteenforde
- Gert von Galen tor Venne (obiit, itz de Eiven Korthues)
- Rötger Torck
- Hinrick Mallenkrott
- Joh. von Langen to Köbbinck
- Dirick von dem Berge
- Themme von Lethmate
- Herman von Caeszem
- Berndt vom Beverförde
- Everdt von Welpendorp
- Dirick von Mervelde, Droste
- Everdt von Langen
- Hinrick von Schonebeck to Senden
- Joh. von Schonebeck to Nienberge
- Joh. Olthues
- Philip von Twiste
- Hinrick von Galen
- Nevelinck von Oldenbokum
- Cheihorst von Meverden
- Hin. Schenckinck to Bevern
- Jasper Samstag
- Zerries von der Hege
Amt Wolbeck
Amtsverwaltung
1776 Domkapitularische Jurisdiction
Unter diesem Gogericht gehören die Kirchspiele Albachten, Amelsbüren, Angelmodde, Bösensell, Hiltrup, Lamberti (Münster), St. Mauritz (Münster), Roxel, Überwasser
Amt Wolbeck (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1776 Amtsdroste: Gograf Paul Franz Ludolph Kerkerinck J.U.D., Domkapitularischer Secretarius
- 1776 Gerichtsschreiber: Goswin Lohkamp, Domkapitularischer Unterwerkmeister und Camerarius
- 1776 substituirter Gerichtsschreiber: Henrich Gendt
- 1776 Procurator:Gerhard Deiters, Kanzleyagent und Landfiskus
- 1776 Procurator: Bernhard Augustin Busch, Amtmann der Universität
- 1776 Fiskus: Joseph Trost [1]
1796 Amt Wolbeck (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1796 Amtsdroste: August Ferdinand Graf von Merveldt
- 1796 Amtsrentmeister: Franz Friedrich Geisberg
- 1796 Adv.Fisci.: Max Heinrich Zumbrink
- 1796 Amtschirurg: Ferdinand Reismann
- 1796 Hofvogt: Georg Andreas Fischer
- 1796 Hausvogt: Johann Baptist Oesterling
- 1796 Oberholzförster: Clemens August elberfeld
- 1796 Kammervogt: Johann Beckmeyer
- 1796 Markenvogt zu Greven: Georg Berlage
- 1796 Holzknecht: Georg Schreiner
- 1796 Holzknecht in der Hoetmar Mark: Ferdinand Laes
- 1796 Fußknecht: Joh. Henrich Daves [2]
1802 Amt Wolbeck (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1802 Amtsdroste: August Graf von Merveldt
- 1802 Amtsrentmeister: Franz Friedrich Geisberg
- 1802 Adv.Fisci.: Max Heinrich Zumbrink
- 1802 Amtsschreiber und immatrikulierter Notar: Florens Balduin Deutz
- 1802 Amtschirurg: Ferdinand Reismann
- 1802 Hofvogt: Georg Andreas Fischer
- 1802 Hausvogt: Johann Baptist Oesterling
- 1802 Oberholzförster: Clemens August elberfeld
- 1802 Kammervogt: Johann Berkenkampk
- 1802 Markenvogt zu Greven: Georg Berlage
- 1802 Holzknecht: Georg Schreiner
- 1802 Holzknecht in der Hoetmar Mark: Ferdinand Laes
- 1802 Fußknecht: Joh. Henrich Daves [3]
Drosten
- 1529 Familie von Merfeld zu Lembeck
- 1553 Diderich van Merveldt (Mervelde), Drost zu Wolbeck
- 1579 Luidger von Raesfeld (Raisfeldt) zu Hemern, Drost zu Wolbeck und Sassenbeck (Saßenbergh), und Christina de Bever, seine Gattin,
- 1776 S.T. Herr Clement Graf von Merveldt, Amtsdroste
Wohlfahrtspflege
Ärzte
- 1777 Verleihung der Chirurgenstelle das Amtes Wolbeck an den Mayntz
- 1796 Amtschirurgus Ferdinand Reimann
- 1802 Amtschirurg: Ferdinand Reismann
- 1803/06 Einstellung des Joseph Averkamp als Landeschirurgen
- 1803/06 Zulassung des Anselm Joseph Merlin in Altenberge
- 1803/06 Bestätigung des Friedrich Schilgen als Landmedicus
Apotheke
Bis zur Mitte des 19. Jahrhundert wurden Arzneimittel, nicht zuletzt wegen der mangelhaften Versorgungslage und Preisgestaltung, nicht nur von Apothekern, sondern auch von Materialisten und Spezereiwarenkrämern verkauft. Angeboten wurden dabei nicht nur Simplizien als unvermischte und einfache natürliche Mittel, sondern auch freie Kompositionen mineralischen, pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bestehende Monopole der Apotheker waren in der Praxis aus unterschiedlichen Gründen nicht immer durchsetzbar.
- Münster (Westfalen) 18.02.1777 Verkauf der Henrici'schen Apotheke zu Münster mit den 1687 erhaltenen Privilegien an Herrn. Andr. D., zukünftigen Ehemann der Sophia Cath. Elis. Oesterling, Witwe des Apothekers, für 6.020 Rtlr.
- Münster (Westfalen) 1757 / 1777 Versorgung der Armen in Münster mit Medikamenten aus der Apotheke des Leonhard Anton bzw. Johann Hermann Anton Wilberding
- Münster (Westfalen) 1786 Visitationsprotokoll der Apotheke des Medizinalrats Dr. Anton Wilberding 1786
- Münster (Westfalen) 1786 Versorgung der Garnison zu Münster mit Medikamenten aus der dortigen Apotheke Herold
- Münster (Westfalen) 1806 Kahlers Apotheke
- Münster (Westfalen) 1787 Abgelehntes Gesuch des Provisors Johann Anton Wittkampf um Errichtung einer fünften Apotheke in Münster
- Münster (Westfalen) 26.08.1802 Promemoria des Arztes Theodor Lutterbeck wegen Wiedererrichtung einer Apotheke im Kirchspiel Überwasser
- Wolbeck 20.07.1869 Eduard Cortain (*1832 in Burbach / Siegerland) erhielt die Erlaubnis, auf dem Grundstück Münsterstraße 205 in Wolbeck, eine Apotheke zu eröffnen.
- Telgte 1792 Ablehnung des Gesuchs des Ody betr. Anlage einer Apotheke in Telgte
- Telgte 1813 Wwe. Johann Brefeld, Apotheker
- Sendenhorst 1809 Konzession für die Apotheke des Fa. Max Beesterlinck
Gerichte
- Stadt- und Gogericht Ahlen
- Stadt- und Gogericht Beckum
- Privatgericht Gericht Heessen
- Frh. Droste-Vischeringsches Gericht Lütkenbeck
- Gogericht Sendenhorst
- Freyherrl. Droste-Vischeringsches Gericht Herrlichkeit Ostbevern
- Gogericht Wolbeck
- Gericht Telgte
- Pfahlgericht Münster Pfahlgericht (außerhalb der Stadt) Münster
- Privatgerichte Gericht Drensteinfurt
- Domkapitularische Jurisdiction Gogericht zum Bakenfeld
Gogericht Meest
- Herr Johann Christoph Osthoff, Gograf der Kirchspiele Greven, Gimbte und Nordwalde (1776)
- Johann Christian Werlein, Gerichtsschreiber (1776)
- Herr Paul Franz Ludolph Kerkerinck, J.U.D., Gograf und Domkapitularischer Secretarius (1776)
- Goswin Lohkampf, Gerichtsschreiber (1776)
- J. H. Gendt, Substit. (1776)
- Herr Bernard Augustin Busch, Procurator (1776)
- Christoph Bernhard Micheel (1776)
- Johann Henrich Sutbeck (1776)
Gogericht Senden
- Herr Johann Christoph Oesthoff, J.U.D., Gograf (1776)
- Christoph Bernhard Micheel, Gerichtsschreiber (1776)
- Herr Wilhelm Nahmen, Procurator, Fiscus (1776)
- Ferdinand Panhof, Procurator (1776)
- Bernard Edmund Aulike, Procurator, auch Notarius beym Officialatgericht (1776)
Historische Besetzung
- Andreas von der Hege (Sohn von Drees von der Hege oo Elseke von Ascheberg), 1354-1375 Gogreve zu Senden und 1383 zusammen mit Lüdeke Hake Drost des Niederstiftes Münster.
Zuständigkeit
- Hierunter gehöret das Dorf und Kirchspiel Senden.
Gerichtsarchive im Amt Wolbeck
- Staatsarchiv Münster (StA MS), Bestand Fürstbistum Münster, Gerichte, darin: Pfahlgericht Münster, Stadt- und Gogerichte Ahlen und Beckum, Gogericht Sendenhorst, Stadtgericht Telgte, Gericht Wolbeck, Privatgerichte Drensteinfurt, Heessen und Ostbevern.
Provinzialrecht
Politische Einteilung
Historische Gerichtsbezirke
Im Amte Wolbeck waren:
- a. fürstliche:
- 1. Das Pfahlgericht, "judicium intra palos" , rund um die Stadt Münster im Rayon der Festungswerke: es wurde so genannt, weil es durch gesetzte Pfähle vom Gogericht Bakenfeld gesondert wurde. Dieses Gericht ist erst unter dem Fürsten Christoph Bernard von Galen entstanden, welcher im Jahre 1663 sich diesen Distrikt vom Domkapitel aus dessen Gogericht Bakenfeld abtreten ließ, um in Hinsicht der neu angelegten Festungswerke freie Hand zu haben. Er gab dagegen dem Domkapitel das Gogericht Senden, dessen Abtretung er von der Stadt Münster nach deren Unterwerfung erlangt hatte.
- 2. Stadt- und Gogericht Ahlen,
- 3. Stadt- und Gogericht Beckum,
- 4. Stadtgericht Telgte,
- 5. Gericht Sendenhorst,
- 6. Gericht Wolbeck.
- b. Private:
- 7. Gogericht Bakenfeld,
- 8. Gogericht Senden,
- 9. Gogericht Meest,
- 10. Gogericht Telgte,
- 11. Gericht Drensteinfurt,
- 12. Gericht Heessen,
- 13. Gericht Lüdickenbeck,
- 14. Gericht Ostbevern.
Marken- und Holzgerichte
Die Laufzeiten der erhaltenen Protokolle beginnen im ausgehenden Mittelalter und reichen bis zur Auflösung der lokalen Marken im 19. Jahrhundert. Durch Streuung der Kopien in den Archiven beteiligter Erbexen sind die Vorgänge über die Jahrhunderte hinweg eigentlich recht gut rekonstruierbar und bilden damit eine interessante Quelle für die Heimat und Familienforschung, welche inhaltlich und zeitlich weit über die Kirchenbücher hinausragt. Ihr Reiz erhöht sich durch die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Quellen.
Freigerichtsbarkeit
Gogerichtsbarkeit
Amtsverwaltung
Drosten
Amtsrentmeister
Kirchspiele und ihre Bauerschaften
Kirchliche Einteilung
Archidiakonate
Datenerfassung von Kirchenbüchern
Archiv
- Staatsarchiv Münster (StA MS), Bestand: Fürstbistum Münster, Ämter. Findbuch A 83 X mit Index, 350 Akten
- (StA MS), Bestand Fst. Rheina - Wolbeck
- Archiv Lembeck (Dorsten-Lembeck), Bestand Wolbeck Wo, darin Drostenamt Wolbeck (17.-18. Jhdt.) Findbuch P 104/12. Benutzung erfolgt über das Westfälische Archivamt.
Bibliografie
Besitzwechsel
- 1802 nimmt der Herzog von Looz-Corswaren den größten Teil der vormals hochstift-münsterschen Ämter Rheine und Wolbeck als nunmehriges Fürstentum Rheina-Wolbeck in Besitz.
Fußnoten
Weiterführende Internetlinks
Webgeschichte: http://www.his-data.de/territor/d/reich1/kreise/westfalen/muenster,bt/
Geschichtsportal Westfalen: http://www.westfaelische-geschichte.de
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