Billerbeck (Kreis Coesfeld): Unterschied zwischen den Versionen

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==Literatur==
==Literatur==
* Bahlmann, P.: Ludgerus-Legenden aus dem Münsterlande : mit einer Lebensbeschreibung des ersten münsterischen Bischofs, Münster i. W., Mitsdörffer, (1909). {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-413407|Kat=no}}
* Bald, R. Volk und Sprache im nördl. Westfalen, (1939)
* Bald, R. Volk und Sprache im nördl. Westfalen, (1939)
* Brockmann, Heinrich: Die Bauernhöfe der Gemeinden Stadt und Kirchspiel Billerbeck, Beerlage, Darfeld und Holthausen. Veröffentlicht von Knüppel, (1891). {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-299177|Kat=no}}
* Brockmann, Heinrich: Die Bauernhöfe der Gemeinden Stadt und Kirchspiel Billerbeck, Beerlage, Darfeld und Holthausen. Veröffentlicht von Knüppel, (1891). {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-299177|Kat=no}}
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* Ilisch,Peter: Die ältere Agrargeschichte des Kirchspiels Billerbeck. Magisterarbeit Univ. Münster, (1971)
* Ilisch,Peter: Die ältere Agrargeschichte des Kirchspiels Billerbeck. Magisterarbeit Univ. Münster, (1971)
* Ilisch,Peter: Zur Siedlungsgenese von Billerbeck, in: Westfäl. Zs. 129.
* Ilisch,Peter: Zur Siedlungsgenese von Billerbeck, in: Westfäl. Zs. 129.
* Knüppel, Carl: Kleiner Führer durch die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Stadt Billerbeck, (1954)
* Lülf, Paul: Kurze Geschichte der Ludgerusstadt Billerbeck, (1950)
* Lülf, Paul: Kurze Geschichte der Ludgerusstadt Billerbeck, (1950)
* Knüppel, Carl: Kleiner Führer durch die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Stadt Billerbeck, (1954)
* Schnitkemper, Bernard: Die Heiligthümer Billerbecks : Festschrift zur Einweihung der Votivkirche des hl. Ludgerus und des 1100-jährigen Bestehens der Pfarre Billerbeck, Billerbeck, Knüppel, (1898). {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-29926|Kat=no}}
* N.N.: Billerbeck im Jubeljahre 1909 - Festschrift aus Anlaß des 1100jährigen Jubiläums des Todestages des hl. Ludgerus, Billerbecker Anzeiger, Billerbeck i. W., Knüppel, (1909), {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-331637|Kat=no}}
* N.N.: St. Ludgerusbuch : Festschrift zur Feier der Grundsteinlegung der Votiv- und Wallfahrtskirche zum heiligen Ludgerus an seiner Sterbestätte zu Billerbeck am 7. Mai 1893, Billerbeck, Knüppel, (1893), {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-17267|Kat=no}}


===Literatur-Suche===
===Literatur-Suche===

Version vom 16. Dezember 2021, 20:08 Uhr

Billerbeck, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Coesfeld > Billerbeck

Geschichte aktuell 2009

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte erstellt eine Geschichte der Stadt Billerbeck. Ab Juli 2009 werden unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Freitag (Professur für westfälische Landesgeschichte an der WWU Münster) zwei Doktoranden in Verbindung mit Fachwissenschaftlern der Region eine große Stadtgeschichte Billerbecks schreiben, die zugleich wissenschaftlich fundiert und verständlich sein wird.

Die Geschichte Billerbecks ist bislang nur in kurzen Zusammenfassungen dokumentiert, die zudem aus den 1950er Jahren stammen. Erstmals sollen daher nun zentrale Etappen der Geschichte von Wigbold, Stadt, aber auch der Bauerschaften vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert untersucht und dargestellt werden. Der Schwerpunkt wird auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegen; wichtig erscheint insbesondere der Zusammenhang von katholischen Lebenswelten und kleinstädtischen Strukturen: Billerbeck war und ist als Stadt des Hl. Ludgerus bekannt.

Diese Rahmenerzählung wird durch wichtige Einzelaspekte ergänzt. Zu denken ist an Billerbecker Lebensbilder, an Kirchen und Kapellen, an Denkmäler, aber auch an Bauernhöfe, Adelssitze und Gewerbebetriebe. Das Format der Stadtgeschichte soll jedoch nicht nur der Dokumentation der Heimatgeschichte dienen, sondern darüber hinaus Fragestellungen der modernen Geschichtswissenschaft aufnehmen und Spezifika der Stadtentwicklung exemplarisch herausarbeiten. Karten und Abbildungen werden dabei die beschriebenen Entwicklungsprozesse veranschaulichen.

Name

„Billarbeci" 834; „Billurbeki" 9. Jhdt.; „Billurbeki" ca. 900; „Billarbeki" 1022-32; „Bilribechi 1092; Byllerbeke 1151; Billerbeke 1154; „Bilrebeke" 1173; „Bilreke" 1216; „Billerbike" 1217; „Bilrebeke" 1263, Bilderbeck (17. Jh.)

Familie von Billerbeck

  • Teodericus de Billerbeck et filius eius Hadoardus" 1092

Frühe Grundherrschaft

  • 1267 Bernard Werence, seine Söhne Hermann und Gerhard, Bruder des Gerhard von Lon verzichtet auf seine Rechte am Hof Beckhausen in Billerbeck
  • 1275 Miles Hermanus de Bermentfelde dictus Werence und seine Frau übertrugen mit Zustimmung des Adolph dictus Werence, miles, ihr Erbe Bertholdinc in der Bauerschaft Vrilwick im Kirchspiel Billerbeck dem Kloster Varlar.

Landschaftslage

Billerbeck liegt im Westteil der Münsterschen Tieflandsbucht, 110-120 m hoch in der breiten, nach Nordwesten offenen Quellmulde der Berkel, als Hauptort im Hügelland der Baumberge. Die kleine Stadt liegt auf dem rechten Ufer des Berkelbaches am Fuß eines (bis 172 m hohen) flachen Rückens.

Geografische Position

  • 1895 bei (N 51° 58' | O 7° 17')

Ursprung der Ortschaft

Auf dem Grunde eines Karolingischen Hofes (curtis Billerbeck) ist schon 809 eine Kirche genannt, ebenso 1151. Der dort erwachsene Ort wurde angeblich um 1300 von der allgemeinen Landfolge befreit.

Die Kirche zu Billerbeck ist von Ludgerus, dem 1. Bischof v. Münster, gegründet; ca. 900 hatte das Kloster Werden hier Besitz; 1151 schenkt Bischof Werner dem Kloster Asbeck einen Hof zu Billerbeck; 1217 wird der bischöflicher Amtshof in Billerbeck erwähnt; 1220 setzt Reimboldus, Dompropst zu Münster u. Pastor der Kirche zu Billerbeck, die Einkünfte des 2. Geistlichen an dieser Kirche fest; die parrochia Billerbeck ist von 1188-1300 durchgehend erwähnt; Bernhardus et Liudgerus plebani in Billerbeck 1246;

Historische Lage

Stadtgründung

Zuerst wird Billerbeck 1312 als oppidum genannt. Das Dorf wurde von Bischof Ludwig 1318 zum „Steddeken" erhoben. Bestätigungen der Privilegien und Freiheiten 1522, 1535, 1556, 1568. Seit 1856 nach der Landgemeindeordnung verwaltet.

Bauliche Entwicklung

Gewachsener Ort mit rechteckigem Grundriß und 2 gekreuzten, gekrümmt verlaufenden Hauptstraßen und rippen- bzw. gitterförmigem Straßennetz. Stadtbefestigung (Wall und Graben) nach dem Brand von 1548 erneuert durch Bischof Johann von Münster um 1566, eingeebnet 1762. 5 Stadttore: Schmiede-, Ölmühlen (Walkmühlen-, Gerlever-), Münster-, Mühlen-und Gantweger Tor (auch Beckerpforte). Größe der Altstadt 37 ha. Entfernung zwischen Münster- und Mühlentor rund 850 m, zwischen Schmiede- und Ölmühlentor rund 850 m.

Gebäude

Neben dem Marktplatz stand die erste, von Liudger (798?) erbaute Kirche (Nikolauskapelle). Eine spätere Kirche an dieser Stelle (St. Ludgeri) 1656 restauriert, 1892 abgebrochen; Neubau einer neugotischen Propsteikirche an dieser Stelle unter Einbeziehung der 1720 errichteten Sterbekapelle des Hlg. Liudger. Johanniskirche (Pfarrkirche) im unteren Stadtteil, 1074 Holzbau durch Steinbau ersetzt; dem in seinen unteren Geschossen erhaltenen Turm 1234 die jetzige Kirche angefügt, Umbau 1425 zur Hallenkirche im Übergangsstil. Daneben die 1679 erbaute Kurie der münsterischen Archidiakone von Billerbeck. Rathaus 1667 abgebrannt. Neubau 1686 auf dem Markt, Abbruch 1896 wegen Erbauung der Propsteikirche. Neues Rathaus an der Kopfseite des Marktplatzes 1895. Im Süden des später erweiterten Stadtgebietes die Kolvenburg (Renaissance); im Westen der Richthof (bischöflicher Amtshof), Sitz der Stadtrichter seit Stadtwerdung bis 1804. Alte Hofkapelle (1687) im 0sten an der Straße nach Münster, vor der Stadt.

Brände

Brände: 1548, 1667 (mehrere Straßenzüge), 1730 (Häuser am Markt betroffen).

Straßenbeleuchtung

  • 1861 besaßen die Städte Coesfeld und Haltern schon seit längeren Jahren eine Straßenbeleuchtung, in Billerbeck wurde diese um 1856 eingeführt und in der Stadt Dülmen, wo sie zeitweilig früher bestand, mit Anfang des Jahres 1862 wieder eingeführt. Diese Straßenbeleuchtung wurde teilweise mit Rüböl, aber auch teilweise mit Mineralöl betrieben.

Schäden im 2. Weltkrieg

5 Häuser zerstört, schon 1946 wieder aufgebaut.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

Bodenständige Bevölkerung. 1662: 726 Einwohner (E.), davon 350 männlich (m.), 1749: 987 E. (501 m.; 156 Knaben, 129 Mädchen bis zu 12 Jahren).

Seuchen

Schwarzer Tod: 1382 (Pestfriedhof). Pest: 1635-40. Schwarzes Nervenfieber (Typhus): 1840/41.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbuchverzeichnis

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • kath. Geburten 1807-1814, 1822-1873
  • kath. Heiraten 1808-1825, 1847-1874
  • kath. Tote 1808-1869

Zivilstandsregister

  • abgeschrieben von Helmut Börnemann, Lütke Esch 35, 46325 Borken
  • Zivilstandsregister Billerbeck St. Johannes d. T. 1810-1814, Digitalisat bei Matricula

Status Animarum

Familienanzeigen aus dem Billerbecker Anzeiger

  • Familienanzeigen (Geburtsanzeigen und Geburtstagsjubiläen, Heiratsanzeigen und Ehejubiläen, Sterbeanzeigen) bzw. Standesamtsnachrichten ab 1874 aus dem Billerbecker Anzeiger.

Steuerlisten im Staatsarchiv Münster

Steuerlisten können Angaben liefern zur Erarbeitung von Hofstandardwerten und notwendige Vergleichszahlen zu einzelnen Erbhöfen außerhalb der früheren Stadtmauern zur Definition von Hofesbezeichnungen in verschiedenen Landschaftsteilen.

Berühmte Personen

Der Hlg. Liudger, erster Bischof von Münster, starb in Billerbeck 809.

Jüngere Einwohnerzahlen

1816:1.208 Einwohner (E.), 1818:1.198E., 1827:1.394 E., 1843: 1.435 E., 1858: 1.517 E., 1871: 1.496 E., 1885: 1.514 E., 1895: 1.508 E., 1905: 1.525 E., 1910:1.564 E., 1919: 1.625 E. 1921: 2.354 E. (Eingemeindung), 1925: 2.536 E., 1933: 2.706 E., 1939: 2.789 E., 1946: 4.016 E., 1950: 4.236 E., 1954: 4.288 Einwohner

Einwohnerstatistik der Stadt 1865

Hier die Daten der Altstadt als Teil des Amtes Billerbeck.

  • 266 bewohnte Häuser mit 377 Haushalten
  • 127 Weber, 54 Tagelöhner, 7 Schmiede, 1 Uhrmacher, 17 Schuhmacher, 12 Schneider, 24 Näherinnen, 10 Maurer, 2 Tischler, 6 Schreiner, 7 Zimmermeister, 2 Drechsler, 3 Holzchuhmacher, 2 Kleidermacher, 2 Kappenmacher, 12 Krämer (tlw. mit Schankkonzession), 8 Wirte, 2 Branntweinbrenner, 5 Kaufleute, 1 Eierhändler und 2 Eierkrämer, 3 Bäcker, 4 Glaser und Anstreicher, 3 Sattler, 2 Goldarbeiter, 2 Stuhlmacher, 3 Müller, 7 Metzger (darunter 4 jüdische), je 1 Auktionator, Kupferschmied, Steinbrecher, Schlosser, Buchbinder, Reitmacher und Leinenspinner.
  • 2 Ärzte, 1 Apotheker, 1 Hebamme
  • 5 Geistliche, 1 Lehrer und 2 Lehrerinnen, 1 Postexpedienten und 1 Briefträger, 3 Kommunalbeamte, darunter der Bürgermeister, und 5 Landwirte.
  • 8 Judenfamilien mit zusammen 31 Köpfen. Von diesen waren, wie schon erwähnt, 4 Metzger, dann 1 Krämer, 1 Lohgerber, 1 Kaufmann und 1 Handelsmann.
    • Quelle: Festschrift "75 Jahre Stadtsparkasse Billerbeck" (1941)

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Totenzettel

GEDBAS

Sprache

Umgangssprache noch bis 1955 niederdeutsch. Die Mundart liegt im Untergebiet Münster des Westfälischen. Kennzeichen: uh 'euch', sin `(ich) bin', bauen 'bauen', meit `(sie) mähen'. Sprachspott: „In Koosfeld scheit't se met de Koggel nao den Voggel, dat de Stange bewwet.“ (Billerbeck sagt: Kuoggel, Vuoggel, biewwet).

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Gilden seit 16. Jhdt., erneuert im 17. Jhdt. (Weber- und Tuchmacher, Steinhauer). 3 Jahrmärkte, 1740 ein vierter. Bis 1900 Leinenweberei als Hausindustrie, dann Futterstoffweberei (1939 in Seidenweberei umgewandelt), 1 Leinenweberei, 2 Strumpfwirkereien. Nährmittelfabrik 1926. Trockenmilchfabrik. Kornbranntweinbrennerei 1860. Um 1955 außerdem Kalk- und Steinbruchindustrie, Zementwaren, Karosseriebau in Kleinbetrieben. Grünfuttertrocknungsanlage, Kartoffeldämpfanlage, Molkerei, Wäschefabrik.

Legge

  • 1821 Leggeamt:
    • Kaufleute: A. Froning, H. Kemper, E.Elvers
    • Weber: B.H. Schulz, A. Hollmann, A. Aschede
    • Leggemeister: J.H. Herger
    • Gehilfen: Heorg Zumbusch, H. Bruns

Verkehrseinrichtungen

1955 lag Billerbeck abseits des Hauptverkehrs an der Nebenbahn Münster - Billerbeck - Empel-Rees (1908). Landstraßen nach Münster, Dülmen und Burgsteinfurt, Coesfeld, Altenberge, Osterwick.

Postboten im Stift Münster

1796: Billerbeckscher Bote logiert in Münster an Krawinkels Haus, kommt an Donnerstag, geht ab Freitag morgens 10 Uhr, bestellt auch Briefe nach Havixbeck.

Umgebungsbedeutung

1955 war Billerbeck für die umliegenden Bauerschaften und Dörfer in landwirtschaftlicher Hinsicht von lokaler Bedeutung und war Verwaltungsmittelpunkt für das Amt Billerbeck mit seinen 3 Gemeinden.

Verwaltung

Rat

Richter und Schöffen seit 1311-1313, dann 2 Bürgermeister und 4 Schöffen, Rat und Alderleute (Gemeinheit). Sie wurden jährlich neu gewählt und legten am Ende des Jahres vor der Gemeinheit Rechenschaft ab.

Gericht

Richter seit 1311, vorher Schulten.

Vertretung der Bürgerschaft

Die Stadt war eingeteilt in 8 Wuchten, jede wählte 1 Achtmann, und diese wählten die beiden Bürgermeister und die Schöffen.

Rittergüter

Lagerbuch Amt Horstmar 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen, im Wigbold Billerbeck

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Wigbold
Billerbeck
Bürgerhäuser
so
contribuabel
fürstlich
. . 23 25 28 36 28 140 48 ¾ 9 294 33 20 7
Wigbold
Billerbeck
Amtshaus
Richthof
fürstlich
1 . . . . . . .. .. . . . . .
Wigbold
Billerbeck
freye Häuser
die
Archidiaconey
1 . . . . . . 3 3 . 18 . . .
Wigbold
Billerbeck
1 Privathaus
Richter
Reinhold
1 . . . . . . .. .. . . . . .
Summa Wigbold
Billerbeck
3 . 23 25 28 36 28 143 .51 ¾ 9 312 33 20 7

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Siehe weiter Kirchspiel Billerbeck (Baumberge)!

Landesherrschaft

Landesherren

Kriegerische Ereignisse

1548 von versprengten Wiedertäufern überfallen und angezündet. 1589 von 700 Holländern (Geusen) geplündert. Im 30jährigen und 7jährigen Krieg oft besetzt.

Verwaltungseinbindung

Kriegswesen

Wehrhoheit

Im Mittelalter Bürgerwehr. Bei Aufnahme in die Bürgerschaft eidliche Verpflichtung zur Verteidigung der Stadt.

Schützengilden

Schützengilden im Mittelalter. Johannibruderschaft und Ludgeribruderschaft 1749 erneuert. Schützenkönig(e)(innen) in Billerbeck bis 1939, der Johannis-Schützenbruderschaft und des Schützenvereins Alstätte-Osthellemark. Link: http://stambomen.weebly.com/schuumltzenkoumlnige-billerbeck-bis-1939.html

Garnison

Vorübergehend Garnison: 1814-15.

Siegel, Wappen, Fahne

Wap-Billerbeck(COE).jpg Beschreibung:

Wappen Im blauen Schilde drei silberne Schrägbäche. Diese weisen auf den Zusammenfluß von drei Bächen in der Nähe des Ortes hin und erklären gleichzeitig seinen Namen, der früher als „bei drei Bächen" gedeutet wurde. Wappen genehmigt 1923 und bestätigt 1970.

Siegel Ein städtisches Siegel von 1587 zeigt diesen Schild vor der Halbfigur eines Bischofs mit Stab und Buch. Ein Richter Gerhard zu Billerbeck siegelt 1420 mit dem gleichen Wappensiegel. Vielleicht hat die Stadt das Siegelbild von der Familie übernommen.

Fahne: ?

Stadtgebiet

  • Stadtgebiet 1858 und 1885: 37 ha
  • 1920 eingemeindet: Teile der Bauerschaften Holthausen, Gantweg und Allstätte aus dem Kirchspiel Billerbeck (333 ha, 655 Einwohner).
  • Stadtgebiet 1934: 370 ha (davon 1928: 50 ha städtischer Besitz).

Stadtgliederung

Markenteilungen

  • Westheller Mark, Gerlever Mark, geteilt 1823
  • Ridauer Mark, geteilt 1824
  • Blömer Feld geteilt 1825
  • Südfeld geteilt 1825
  • Hämmer Mark geteilt 1827
  • Rüschenfeld und Rüschenfelder Heide geteilt 1827
  • Bergbusch geteilt 1828
  • Ostheller Mark geteilt 1827
  • Piggels und Hoemoets Berg geteilt 1828
  • Wegbackenfeld geteilt 1829
  • Hohenheide, Tiefeld, Wieschersfeld geteilt1829
  • Struckforter Mark geteilt 1830
  • Lütkenfeld geteilt 1831
  • Ackerfeld Kley geteilt 1842

Kirchenwesen

Kirchengründung

Die Pfarre ist mit dem Gründer des Bistums, dem hl. Liudger, in besonderer Weise verbunden. Er gründete hier auf einem Reichshof Karls d. Großen eine Nikolauskirche, las hier seine letzte hl. Messe und beschloß hier am 26.03.809 seine Lebenstage.

  • Die Kirche, die später das Patrozinium ihres Gründers annahm, war die ursprüngliche Pfarrkirche des großen Kirchspiels, von dem bereits im 11. Jahrhundert die Pfarre Holthausen abgezweigt wurde.
  • Mit der Weihe der größeren Pfarrkirche zum hl. Johannes d. T. im Jahre 1074 erhielt diese mit dem Dorfe die südliche Hälfte der Urpfarre als Pfarrsprengel, während die nördliche mit der Gemeinde Beerlage der alten Nikolaus- oder Ludgerikirche verblieb.
  • Von ihr wurde in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts Darfeld abgetrennt. Im Laufe der Zeit wurden die Pfarrechte mehr und mehr auf die Johanneskirche beschränkt.
  • Die Pfarrstelle war als Bischöfliche Kaplanei einem Domherrn vorbehalten und wurde 1265 einer Domherrenpräbende einverleibt. Der Inhaber ließ die Seelsorge durch einen Pleban versehen.
  • Die Ludgerikirche sank schließlich zu einer Kapelle herab, an deren Stelle 1898 die Propstei zum hl. Liudger erbaut wurde. In diese wurde die Sterbekapelle des Heiligen einbezogen.
  • Die Pfarrechte blieben nach wie vor mit der Johanneskirche verbunden.
  • Die neue Kirche wurde 1231 erbaut, 1425 erneuert, Sitz der bestehenden Kalandbruderschaft.
  • Der Ludgerusbrunnen vor der Stadt gilt als heilkräftig bei Augenleiden.
  • Die Marienkapelle in Aulendorf, 1746 errichtet, wurde 1890 neu gebaut.
  • In Lutum wurde vor 1951 eine Notkirche errichtet.
  • Das Benediktiner-Kloster zum hl. Joseph in Gerleve wurde 1899 gegründet, 1904 zur Abtei erhoben.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)

Mittelalterliche Bistümer

Sitz eines Archidiakonats, des Bistums Münster vom 14. Jhdt. bis 1803, danach zum Dekanat Coesfeld, Dekanat Billerbeck seit 1954.

Reformation

Ev. Gem. seit 1948, Notkirche 1950.

Bekenntnisse

1871: 3 Ev., 1895: 5 Ev., 1925: 32 Ev., 1946: 279 Ev.

Juden

Juden fehlten 1749 noch völlig. 1763: 3, 1773-1804: 4, 1808: 5 Familien, 1812: 31, 1816: 40, 1818: 49, 1840: 17, 1845: 12, 1885: 23, 1925: 35 Personen. Sie betrieben meist Viehhandel und Manufakturwarengeschäfte.

Das Schicksal der Billerbecker Juden wurde vom Förderverein Mahnmal Billerbeck e.V. auf der Seite http://www.artcampus.de/mahnmal/ kurz dargestellt, ausführlich in der Veröffentlichung "Zersplitterte Sterne" von Veronika Meyer-Ravenstein .

Wohlfahrtspflege

Seit 1570 Armenhaus. Leprosenhaus außerhalb der Stadt. Ludgerus-Hospital seit 1864, erweitert 1940.

Bildungswesen

Kulturtechniken

Schulen

  • Schule in Billerbeck um 1566 erwähnt, vorher schon Lateinschule. 1658 Verhandlungen über den Bau eines Schulgebäudes. 1714:1 Lehrer und. 1 Lehrerin. Im 19. Jhdt. Knaben- und Mädchenschule. Rektoratschule 1858-1931, wiedereröffnet als Städtische Rektoratsmittelschule 1947. Landwirtschaftsschule des Amtes Billerbeck, später des Kreises Coesfeld 1883-1950. Gewerbliche Berufsschule seit 1898, 1955 ist Billerbeck der Kreisberufsschule angeschlossen.

Elementarschulen

Schulwesen im Münsterland: Volksschule / Elementarschule (Westfalen) in Billerbeck|

  • 1864: Knabenschule zu Billerbeck. Größe 660 Quadratfuß (= 61 qm), 132 Kinder, davon 27 arme Kinder schulgeldfrei, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 15 SGr. dazu Heizungskosten von 1 SGr im Wintersemester, 1 Lehrer, keine Lehrerwohnung, 16 Taler Mietentschädigung, Gesamtgehalt auf 220 Taler jährlich plus 15 Taler als Chorsänger.
  • 1864: Mädchenschule zu Billerbeck. Größe 720 Quadratfuß (= 67 qm), 113 Kinder, davon 21 arme Kinder schulgeldfrei, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 15 SGr. dazu Heizungskosten von 1 SGr im Wintersemester, 1 Lehrerin, keine Lehrerwohnung, 16 Taler Mietentschädigung, Gesamtgehalt auf 186 Taler jährlich.
  • 1864: Vorschule zu Billerbeck. Größe 660 Quadratfuß (= 61 qm), 117 Kinder, davon 27 arme Kinder schulgeldfrei, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 15 SGr. dazu Heizungskosten von 1 SGr im Wintersemester, 1 Lehrerin, keine Lehrerwohnung, 16 Taler Mietentschädigung, Gesamtgehalt auf 186 Taler jährlich.
  • 1864: Mittelschule für Söhne (Rektoratsschule) zu Billerbeck (Statut der Königl. Reg. vom 16.04.1858), einklassig mit zweijährigem Kurs unter Aufsicht des Ortsschulvorstandes. Schulgeld für Schüler aus dem Kirchspiel 6, für auswärtige Schüler 12 Taler jährlich. Den Unterrich erteilt ein dem katholischen geistlichen Stand angehöriger Rektor, welcher die Vikarie Hlg. Kreuz mit einer Jahreseinnahme von 118 Talern verwaltet. Hinzu kommt ein Gemeindezuschuß von 152 Talern und das Schulgeld von 80 Talern, so dass sein Jahreseinkommen 350 Taler beträgt.
Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 -.- Billerbeck Volksschule Knabenschule 234 3 Heinrich Rickert *27.06.1838, Amtsantritt 01.12.1859
Friedr. Grewe * 05.12.1858, Amtsantritt 15.04.1879
Gerh. Sandfort * 26.01.1865, Amtsantritt 01.09.1888
-.-
1893 -.- Billerbeck Volksschule Mädchenschule 203 3 Maria Winkler *05.09..1854, Amtsantritt 08.04.1875
Gertrud Brambrink * 16.02.1820, Amtsantritt 20.04.1878
Maria Donders * 13.11.1865, Amtsantritt 01.06.1888
-.-
1893 -.- Billerbeck Vorschule eingegangen -.- -.- -.- -.-
1893 -.- Billerbeck Rektoratsschule gemeinsam 26 1 Leiter: Engelkamp (Geistl.) städtisch[1]

Druckerei/Zeitung

  • Buchdruckerei seit 1871.
  • Billerbecker Anzeiger 1874-1941, Neugründung 1949.

Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart

Archiv

Literatur

  • Bahlmann, P.: Ludgerus-Legenden aus dem Münsterlande : mit einer Lebensbeschreibung des ersten münsterischen Bischofs, Münster i. W., Mitsdörffer, (1909). Digitalisat der ULB Münster
  • Bald, R. Volk und Sprache im nördl. Westfalen, (1939)
  • Brockmann, Heinrich: Die Bauernhöfe der Gemeinden Stadt und Kirchspiel Billerbeck, Beerlage, Darfeld und Holthausen. Veröffentlicht von Knüppel, (1891). Digitalisat der ULB Münster
  • Brockmann, Heinrich: Geschichtliche Mittheilungen über die Stadt Billerbeck, nebst einem Anhange, enthaltend statistische Nachrichten über den Amtsbezirk Billerbeck. Veröffentlicht von M. F. Knüppel (1883). Digitalisat der ULB Münster
  • Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Coesfeld, (1913)
  • Ilisch,Peter: Die ältere Agrargeschichte des Kirchspiels Billerbeck. Magisterarbeit Univ. Münster, (1971)
  • Ilisch,Peter: Zur Siedlungsgenese von Billerbeck, in: Westfäl. Zs. 129.
  • Knüppel, Carl: Kleiner Führer durch die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Stadt Billerbeck, (1954)
  • Lülf, Paul: Kurze Geschichte der Ludgerusstadt Billerbeck, (1950)
  • Schnitkemper, Bernard: Die Heiligthümer Billerbecks : Festschrift zur Einweihung der Votivkirche des hl. Ludgerus und des 1100-jährigen Bestehens der Pfarre Billerbeck, Billerbeck, Knüppel, (1898). Digitalisat der ULB Münster
  • N.N.: Billerbeck im Jubeljahre 1909 - Festschrift aus Anlaß des 1100jährigen Jubiläums des Todestages des hl. Ludgerus, Billerbecker Anzeiger, Billerbeck i. W., Knüppel, (1909), Digitalisat der ULB Münster
  • N.N.: St. Ludgerusbuch : Festschrift zur Feier der Grundsteinlegung der Votiv- und Wallfahrtskirche zum heiligen Ludgerus an seiner Sterbestätte zu Billerbeck am 7. Mai 1893, Billerbeck, Knüppel, (1893), Digitalisat der ULB Münster

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Fußnoten

  1. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)

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Historische Herrscher der Territorien

Gefallene und Verfolgte Listen der Billerbecker Gefallenen aus den Weltkriegen. Listen der in Billerbeck begrabenen auswärtigen Soldaten und der Opfer der Verfolgung.

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BILECKJO31PX</gov>