Höhere Bürgerschule (Westfalen): Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(8 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Aus der Elementarschule entlassene Schüler ("Zöglinge") konnten sich, wenn die finanziellen Voraussetzungen gegeben waren, um 1864 zwischen zwei höheren Bildungsrichtungen entscheiden, nämlich über das [[Gymnasium (Westfalen)|Gymnasium]] für eine akademische Richtung, oder andererseits über die Höhere Bürgerschule für eine praktische, reale Richtung, welche sich an den zeitlichen Berufsbildern orientierte. Man erkannte auch in Westfalen allmählich und zögerlich in '''aufgeschlosseneren Kreisen des Bürgertums im Neuhumanismus eine Chance zur gesellschaftlichen Emanzipation über den Weg der persönlichen Bildung'''.
'''Hierarchie:'''  
'''Hierarchie:'''  


[[Regional]] > [[Bundesrepublik Deutschland]] > [[Nordrhein-Westfalen]] > [[Image:Westfalenprovp-wap.jpg|20px|Wappen]] - [[Portal:Westfalen-Lippe]] > [[Regierungsbezirk Münster]] >  [[Schulwesen im Münsterland]]] > [[Höhere Bürgerschule (Westfalen)]]
[[Regional]] > [[Bundesrepublik Deutschland]] > [[Nordrhein-Westfalen]] > [[Image:Westfalenprovp-wap.jpg|20px|Wappen]] - [[Portal:Westfalen-Lippe]] > [[Regierungsbezirk Münster]] >  [[Schulwesen im Münsterland|Schulwesen in Westfalen]] > [[Höhere Bürgerschule (Westfalen)]]


==Amtssprache==
==Amtssprache==


* [[Höhere Bürgerschule (Westfalen)]] im 19. Jahrhundert
* [[Höhere Bürgerschule (Westfalen)|Höhere Bürgerschule]] im 19. Jahrhundert
 
;Akademische Ziegruppe: Um 1864 Vorbildung der Schüler für  [[Gymnasium (Westfalen)|Gymnasien]]
 
;Praktische Zielgruppe: Um 1864 Vorbildung der Schüler für [[Gewerbeschulen (Westfalen)|Gewerbeschulen]], <br/> so für künftige [[Kaufmann|Kaufleute]], [[Manufakturist|Manufakturisten]], [[Fabrikant|Fabrikanten]], [[Ökonom|Ökonomen]],  [[Künstler]], [[Militärberuf|Militärberufe]], [[Apotheker]], Rechnungsbeamte und ähnlicher Berufsstände
 
;Allgemeine Lehrgegenstände um 1864: '''Sprachen -''' Deutsch, Französisch <br/> '''Historisch-geografisches Wissen -''' Geografie, Geschichte, Religion<br/> '''Physikalisch-mathematisches Wissen -''' Mathematik (mit Einschluß des bürgerlichen Rechnens), Naturkunde <br/> '''Technische Fertigkeiten -''' Schönschreiben, Zeichnen, Singen<br/> '''Für angehende Gymnasiasten -''' alte Aprachen (Altgriechisch, Latein) <ref name="Mersmann1862">'''Quelle:''' Mersmann: Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld 1862. (Münster, Fr. Regensberg) </ref>
 
;Kursdauer: Um 1864 Vierjährige Kursen


==Literatur==
*  [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/2353613    Kortegarn, F. W. Th.: Versuch eines Organisations-Plans der höheren Bürgerschulen in kleinen Städten (Schwelm 1830)]
*  [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/2625962  Matthias, A.: Die Bedeutung der höheren Bürgerschule für unsere Volksbildung und für unser höheres Schulwesen (Minden , Bruns, 1888)]
*  [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/2625293  Bunse, Chr.: Die deutsche Bürgerschule, die Schule des Mittelstandes (Minden, Bruns, 1889) ]


;Bedeutung: Um 1864 sollen im [[Kreis Coesfeld]] die beiden  [[Höhere Bürgerschule (Westfalen)|Höheren Bürgerschulen]] in [[Haltern am See|Haltern]] und [[Dülmen]] der Vorbildung der Schüler für Gymnasien und Gewerbeschulen dienen. Zu diesem Zweck wird ein Unterricht in folgenden Lehrgegenständer erteilt: <br/> <br/> Religion, Deutsch und Französisch, Mathematik. Geschichte, Geografie, Naturkunde, Zeichnen, Schönschreiben, und für angehende Gymnasiasten alte Srachen (Altgriechisch und Latein) <br/> <br/>Das beim Besuch zu entrichtende Schulgeld wird lokal festgesetzt.<ref name="Mersmann1862">'''Quelle:''' Mersmann: Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld 1862. (Münster, Fr. Regensberg) </ref>


====Fußnoten====
====Fußnoten====

Aktuelle Version vom 10. März 2016, 10:32 Uhr

Aus der Elementarschule entlassene Schüler ("Zöglinge") konnten sich, wenn die finanziellen Voraussetzungen gegeben waren, um 1864 zwischen zwei höheren Bildungsrichtungen entscheiden, nämlich über das Gymnasium für eine akademische Richtung, oder andererseits über die Höhere Bürgerschule für eine praktische, reale Richtung, welche sich an den zeitlichen Berufsbildern orientierte. Man erkannte auch in Westfalen allmählich und zögerlich in aufgeschlosseneren Kreisen des Bürgertums im Neuhumanismus eine Chance zur gesellschaftlichen Emanzipation über den Weg der persönlichen Bildung.

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Wappen - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Schulwesen in Westfalen > Höhere Bürgerschule (Westfalen)

Amtssprache


Akademische Ziegruppe
Um 1864 Vorbildung der Schüler für Gymnasien
Praktische Zielgruppe
Um 1864 Vorbildung der Schüler für Gewerbeschulen,
so für künftige Kaufleute, Manufakturisten, Fabrikanten, Ökonomen, Künstler, Militärberufe, Apotheker, Rechnungsbeamte und ähnlicher Berufsstände
Allgemeine Lehrgegenstände um 1864
Sprachen - Deutsch, Französisch
Historisch-geografisches Wissen - Geografie, Geschichte, Religion
Physikalisch-mathematisches Wissen - Mathematik (mit Einschluß des bürgerlichen Rechnens), Naturkunde
Technische Fertigkeiten - Schönschreiben, Zeichnen, Singen
Für angehende Gymnasiasten - alte Aprachen (Altgriechisch, Latein) [1]
Kursdauer
Um 1864 Vierjährige Kursen

Literatur


Fußnoten

  1. Quelle: Mersmann: Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld 1862. (Münster, Fr. Regensberg)