Grambowischken: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Januar 2016, 11:26 Uhr

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Hierarchie

Regional > Litauen > Grambowischken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Grambowischken



Einleitung

Grambowischken, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name weist auf Sumpf. Der Alternativname Kuntzen beschreibt eine tiefer in die Landschaft eingebetttete Lage.

  • lettisch "gramba" = Sumpfloch, Schlammloch
  • prußisch "gramas" = einsinken, einstürzen, hinunterfallen
  • kurisch "cunce" = sich ducken


Laut Jenny Kopp (siehe "Geschichte") gab ein Leutnant Grambaum als Besitzer dem Gut Grambowischken den Namen.[6]


Allgemeine Information

  • Gut, 13,5 km östlich von Memel, gegründet 1699[7]


Politische Einteilung


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Grambowischken gehörte 1785 zum Kirchspiel Memel, 1916 zum Kirchspiel Dawillen.[14]
Grambowischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Dawillen, vor 1854 allerdings zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Grambowischken gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Friedhof


Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand Oktober 2015

Standesamt

Grambowischken gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Dawillen.


Bewohner


Geschichte

Im Jahre 1646 kauft David Latag nahe der Szameitischen Grenze eine Hufe und fünf Morgen Chatoulland, welches die verwitwete Frau Leutnant Grambaum nebst vier baufälligen Leutehäusern dem Acciseeinnehmer Georg Gruben für 280 Gulden abtritt. Leutnant Grambaum gab dem heutigen Gut Grambowischken den Namen; seine Gattin Anna de Chapelle war die Tochter eines in Memel stationierten Kapitänleutnants. Dier erwähnte eine Hufe 5 Morgen führte den Namen Grunapp (Grünapp).[15]

Die Lahsche Jon Kuntzen "im Crottingschen Kreise", 10 Hufen 5 Mo. groß, ist immer mehr herabgekommen, so daß die dort noch wohnenden 2 Bauern nicht existieren konnten und anderswohin versetzt werden mußten; es nimmt sie Friedrich Christoph Grambo, Fähnrich, am 19. Aug. 1699 gegen Jahreszins von 100 Mk. in Berahmung frei von Scharwerk, Contributionen und Einquartierung, nicht aber von Kopf- und Hornschoß. Diese Verschreibung von 1699 muß aber später ausgestellt sein, als Grambo das Land übernahm; denn am 1. Sept. 1696 hatte er bereits für 242 Fl. eine Hufe fünf Mo. Chatoulberahmung, welche 1689 der Bauer Bartel Rubbel übernommen und dann an David Lattagk verkauft hatte, erworben und schreibt darüber 25. Mai 1721: "Diesen Kauf habe ich thun müssen, wie ich das Land von Hrn. Tomas Barcklei, in 10 Huben und etliche Moregn bestehend, zur Berahmung auf 20 Jahr übernahm, undt dabey nicht das geringste von Strauch oder Hlotzwerck, welches sowoll bey der Wirtschaft zur Zeunung und Brandt hochnöthig, sondern auch sehr offt zu Unterhaltung der Brücke bey dem Gute Mießeiken hatt müssen emploieret werden." Auf dem Lande des Rubbel war dagegen "allerhandt Strauch" vorhanden. Der Vater dieses Rubbel war Amtsbauer in Jakob Todden, welches daher auch Rubbeln hieß. Dieses Land des Rubbel ist der Januschen Schick Nausseden genannte Anteil an Grünapp und kam an Janischken und Schick Nausseden. Auch Grambo fand dort nicht sein Auskommen; am 21. März 1724 ist er als Leutnant laut Kirchenbuch "draußen in Armuth gestorben und in Mußeiken begraben". Seine Wittwe Anna geb. de Chapelle, verkaufte ihr Eigentum an Georg Grube, dieser 1726 an Gottschalk auf Janischken. Als Linde 1764 Janischken kaufte, bezeichnet er Grambaus, wie das Gut nach dem früheren Besitzer genannt war, als nur 4 Hufen groß mit 4 Bauern.[16]


Verschiedenes

Karten

Jan Kunzen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe unten rechts auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Gut Gambramischken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Grambowischken im Messtischblatt 0293 Plicken, 0294 Laugallen, 0394 Dawillen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GRAKENKO05QQ</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  3. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
  4. Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
  5. Urmesstischblatt von 1860
  6. Kopp, Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913
  7. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  9. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  10. König, G.: Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften und einzel liegender Grundstücke des Preußischen Staates, Heft 13, Regierungsbezirk Königsberg. Magdeburg 1835
  11. König, G.: Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften und einzel liegender Grundstücke des Preußischen Staates, Heft 13, Regierungsbezirk Königsberg. Magdeburg 1835
  12. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  13. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  14. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  15. Kopp, Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913
  16. Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918