Parnehnen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. November 2015, 16:57 Uhr

Wappen der Kreisstadt Wehlau

P a r n e h n e n

Gutsdorf an der Nehne
Kreis Wehlau, O s t p r e u ß e n
_________________________________________________________

Schloss Parnehnen über dem Tal der Nehnne, Kreis Wehlau


Hierarchie


Herrenhaus des Gutes Parnehnen, Kreis Wehlau

Einleitung

Gutsgebäude in Parnehnen, Kreis Wehlau

Parnehnen (russ.. Krasny Jar / Красный Яр, litauisch Parnėnai) liegt am Ostufer des Flüsschens Nehne (russisch: Glubokaja) und ist elf Kilometer von Wehlau entfernt. Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße, die Alt Ilischken an der ehemaligen deutsche Reichsstraße 138 (Tilsiter Chaussee) mit Köllmisch Damerau verbindet und weiter bis nach Alt Gertlauken führt.
Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Allgemeine Informationen

Das Gut Parnehnen gehörte zu den großen Landwirtschaftsbetrieben des Kreises Wehlau. Heute existieren hier nur noch das Gutshaus mit seinem gefliesten Fußboden sowie etliche Altbauten. Die Lage hoch über dem Tal der Nehne ist landschaftlich sehr schön. Die verbliebenen Gutsgebäude machen einen vernachlässigten Eindruck. Das ehemalige Gutsdorf ist gepflegt.

  • Vom westlich gelegenen Wohnplatz Nehne sind keine Spuren mehr vorhanden.

Politische Einteilung, Zugehörigkeit

Gutsgebäude in Parnehnen, Kreis Wehlau

Amtsbezirk Parnehnen (1874–1945)

Herrenhaus des Gutes Parnehnen, Kreis Wehlau
Bei Bildung des Amtsbezirks Parnehnen gehörten zu seinem Gebiet: [1]
Name Russischer Name Bemerkungen
Köllmisch Damerau
bis 1931: Königlich Damerau
Olchowka
Groß Skaticken
1938–1946: Skaten
Bolschaja Olchowka
Gudlacken 1928 in die Landgemeinde Pettkuhnen eingegliedert
Jodeiken Meschdulessje 1928 in die Landgemeinde Pettkuhnen eingegliedert
Kawerninken
1938–1946: Kawernicken
Odesskoje,
jetzt: Olchowka
1928 in die Landgemeinde Parnehnen eingegliedert
Klinglacken Radolsnoje
Knäblacken Meschdulessje
Kukers Meschdulessje
Luderwalde 1929 in die Landgemeinde Groß Skaticken eingegliedert
Nehne 1928 in die Landgemeinde Parnehnen eingegliedert
Parnehnen Krasny Jar
Pettkuhnen Dalneje
Reinlacken Malaja Olchowka
Ringlacken
Trakischkehmen
1938–1946: Kleintraschken
1928 in die Landgemeinde Kuglacken eingegliedert
Am 1. Januar 1945 bildeten noch neun Gemeinden den Amtsbezirk Parnehnen: Klinglacken,
Knäblacken, Köllmisch Damerau, Kukers, Parnehnen, Pettkuhnen, Reinlacken, Ringlacken
und Skaten.
Dorfschule in Parnehnen
Dorfgemeinschaftshaus in Parnehnen
Sogen. Schloss in Parnehnen

Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit

Dorfstraße in Parnehnen, Kreis Wehlau

Parnehnenwar mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Petersdorf (heute russisch: Kuibyschewskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen.

Geschichte

  • Das Gutsdorf Parnehnen wurde bereits 1358 als Pernen gegründet. Es war in erster Linie ein Wald- und Wiesengut. [2]
  • Gut Parnehnen wurde von der Familie Röder bessen aber um 1800 von einem Mitglied er Familie von der Goltz gekauft.
  • 1830 wurde Gut Parnehnen von Karl August Käswurm erworben. Die Schafzucht spielte in dem damals 1.125 Hektar umfassenden Gut eine zentrale Rolle.
  • Später heiratete in die Familie Käswurm der Rittmeister Ludwig von Massow ein, der umfangreiche Verbesserungen vornehmen ließ und auch die Pferdezucht einführte.
  • Am 30. September 1928 wurde Parnehnen vom Gutsbezirk zur Landgemeinde umgewandelt, als nämlich die Dörfer Kawerninken (1938–1946: Kawernicken, russisch: Odesskoje, später: Olchowka) und Nehne (nicht mehr existent) eingemeindet wurden.
  • 1933 betrug die Einwohnerzahl 527, 1939 belief sie sich auf 565. [3]

Heutige Situation

Schule in Parnehnen (Foto 2012)
Auffahrt zum Gutshof in Parnehnen (Foto 2012)
  • In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Parnehnen mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Krasny Jar“.
  • Im Jahre 1947 wurde der Ort dem neu geschaffenen Rajon Gwardeisk (Kreis Tapiau) zugeordnet und in den Dorfsowjet Petersdorf (Kuibyschewskoje) eingegliedert.
  • Heute ist Parnehnen (Krasny Jar) aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform mit seinen 281 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010)
    eine als „Siedlung“ qualifizierte Ortschaft innerhalb der Landgemeinde Poppendorf (Sorinskoje) mit Sitz in Talpaki (Taplacken). [4]

Tal der Nehne

Nehne-Fluss in Parnehnen, im Hintergrund das Schloss
Tal der Nehne bei Parnehnen, Kreis Wehlau

Parnehnen auf dem Messtischblatt 1394 Puschdorf (Stand 1933)

Fotoalbum

Adressbücher

Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort:


Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>PARNENKO04QQ</gov>

Anmerkungen/Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Parnehnen (wie oben)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreussen (2005): Parnehnen
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Wehlau
  4. Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.