Sensburg: Unterschied zwischen den Versionen
(→Wappen) |
|||
Zeile 44: | Zeile 44: | ||
Version vom 1. November 2014, 16:27 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Sensburg
Einleitung
Sensburg wurde früher Segensburg genannt. Die Stadt liegt am Czoossee im prußischen Stammesgebiet Galindien zwischen Hügeln, Seen und Wäldern. Sensburg war die ostpreußische Stadt, in der es am spätesten Frühling und am frühesten Herbst wurde.
Allgemeine Informationen
|
Allgemeine InformationSensburg war eine Stadt im Landkreis Sensburg. |
Name
Ob der Name überhaupt prußischer Herkunft ist, mag dahingestellt bleiben. Wahrscheinlich ist eine Ableitung von
- prußisch "senas" = alt
Allerdings gibt es unter den prußischen Orten einige Sans... und Sens...-Namen. Diese deuten auf Gänse.
- prußisch "sansy" = Gans
Allgemeine Information
Einwohner:
1939. 9.161
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Die evangelische Kirche wurde aus Feldsteinen erbaut. Der Turm trug eine Wetterfahne mit dem Sensburger Wappen.
Katholische Kirchen
- Die katholische Kirche wurde im Stil einer Ordenskirche erbaut.
Aussenansicht der kath. Kirche
Geschichte
- Zwischen 1404 und 1407 Stadtrecht durch Hochmeister Konrad von Jungingen. Der Stadt werden 160 Hufen zugewiesen. Davon dienen 80 Hufen zur Anlage eines Zinsdorfes, was eine starke Belastung war, so dass Sensburg sich nur schwach entwickeln konnte. Zu dieser Zeit hatte sie 72 Hofstellen.
- 1444 Handfeste. Wegen der günstigen Verkehrlage konnte sich die Stadt nun schneller entwickeln.
- Im Reiterkriege 1520/21 gab es Plünderungen und einen Großbrand.
- 1568 erneute Feuersbrunst. Sensburg wird aus einstöckigen Holzhäusern wieder aufgebaut.
- 1757. Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Sensburg wird wieder preußisch.
- Der wirtschaftliche Aufschwung Mitte des 17. Jahrhunderts wurde durch den Tatareneinfall und die Pest unterbunden.
- 1818 wurde Sensburg Kreisstadt.
- 1898 Anschluss an das ostpreußische Eisenbahnnetz.
- Die Verlegung einer Garnison nach Sensburg bringt wirtschaftlichen Aufschwung.
- 1920.11. Juli Volksabstimmung: "Anschluß an Polen oder Ostpreußen (Deutschland)". Wahlergebnis für Sensburg: Wahlberechtigte 34.372, gültige Stimmen 34.359, für Ostpreußen 34.334 (= 99,97%), für Polen 25, (= 0,03%).
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Sensburg
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Persönlichkeiten
Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
Jerzembski, Gottfried Wilhelm, Kantor in Sensburg, zum Diakon in Widminen 5./17.9.1761.
Nadrowski, Christof, Rektor, zum Diakon Sensburg 12./23.9.1761. [Pfarrer Nadrowski hat auf Befehl des Gouverneurs Suworow besonderen Fleißes wegen beim Unterricht im Kadettenkorps die Stelle als Diakon in Sensburg erhalten. Bei ihm allein hatte das Konsistorium Bedenken gegen die Bestätigung, hat diese aber d. d. Kbg. 11.3.1763 aufgegeben, da sein Lebenswandel nunmehr einwandfrei sei].
Zwonkowski, Wilhelm, Pfarrer in Eckersberg, zum Pfarrer in Sensburg. Wengrow 27.6.1758. [aus Seheften, + 1779]
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SENURGKO03PU</gov>
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Allenstein (Provinz Ostpreußen) | |
Stadtkreis: Allenstein Landkreise: Allenstein | Johannisburg | Lötzen | Lyck | Neidenburg | Ortelsburg | Osterode | Rößel | Sensburg |
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.129-131
- ↑ http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Mi%C5%82akowo&level=miejsc&wojewodztwo=398&powiat=6388&gmina=7609&miejscowosc=&advanced=true