Ermschwerd: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Zahlen der Geschichte ===
=== Zahlen der Geschichte ===
* Ermschwerd wird '''833/34''' als „Ermuntesuuerid“ <small>(uu = w)</small> erstmals erwähnt. Abgeleitet ist der Name von dem Personennamen „Ermunt“ und dem Wort „Werid“ <small>(= Werder)</small>, also Land des Ermunt, das am Wasser liegt.
* Ermschwerd wird '''833/34''' als „Ermuntesuuerid“ <small>(uu = w)</small> erstmals erwähnt. Abgeleitet ist der Name von dem Personennamen „Ermunt“ und dem Wort „Werid“ <small>(= Werder)</small>, also Land des Ermunt, das am Wasser liegt.
* Kaiser Heinrich II. hält in Ermschwerd einen Gerichtstag ab.
* Aus Nachrichten des 14. Jahrhunderts geht hervor, dass Ermschwerd einschließlich der Kirche der Abtei [[Fulda]] gehörte, die das Gut zu Lehen an verschiedene adlige Herren ausgab. Fulda war auch in den vorangegangenen Epochen immer wieder mit Eigentumsverhältnissen in Ermschwerd genannt worden.
* Aus Nachrichten des 14. Jahrhunderts geht hervor, dass Ermschwerd einschließlich der Kirche der Abtei [[Fulda]] gehörte, die das Gut zu Lehen an verschiedene adlige Herren ausgab. Fulda war auch in den vorangegangenen Epochen immer wieder mit Eigentumsverhältnissen in Ermschwerd genannt worden.
* '''1350''' veräußerten die Herren von [[Burg Hanstein|Hanstein]] das Dorf an die Herren von [[Berlepsch]], die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf.
* '''1350''' veräußerten die Herren von [[Burg Hanstein|Hanstein]] das Dorf an die Herren von [[Berlepsch]], die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf.
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* Als Bauherrin des '''1551''' datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu [[Ziegenhagen (Witzenhausen)#Ziegenberg|Ziegenberg]] eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.<br>Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst '''1558''' durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappenvon 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 <small>(1795 restauriert)</small>. Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion. Ein Anbau zur Straße wurde um '''1801''' errichtet, er ist heute nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite bietet ein Treppenturm mit barocker Haube zusammen mit Fachwerkanbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert einen harmonischen Anblick.
* Als Bauherrin des '''1551''' datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu [[Ziegenhagen (Witzenhausen)#Ziegenberg|Ziegenberg]] eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.<br>Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst '''1558''' durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappenvon 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 <small>(1795 restauriert)</small>. Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion. Ein Anbau zur Straße wurde um '''1801''' errichtet, er ist heute nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite bietet ein Treppenturm mit barocker Haube zusammen mit Fachwerkanbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert einen harmonischen Anblick.
* Seit dem 16. Jahrhundert sind die Besitzverhältnisse weitgehend konstant geblieben, wie aus dem 1745 angefertigten Kataster des Ortes hervorgeht. Als Besitzer sind nun genannt: die Herren von Buttlar in der Linie zu Ermschwerd (Ellerberg, Ziegenberg, Stiedenrode und Friemen) sowie die Herren von [[Berlepsch]] und das [[Witzenhausen/Geschichte#Wilhelmitenkloster| Kloster Wilhelmi]] zu [[Witzenhausen]].
* Seit dem 16. Jahrhundert sind die Besitzverhältnisse weitgehend konstant geblieben, wie aus dem 1745 angefertigten Kataster des Ortes hervorgeht. Als Besitzer sind nun genannt: die Herren von Buttlar in der Linie zu Ermschwerd (Ellerberg, Ziegenberg, Stiedenrode und Friemen) sowie die Herren von [[Berlepsch]] und das [[Witzenhausen/Geschichte#Wilhelmitenkloster| Kloster Wilhelmi]] zu [[Witzenhausen]].
<!-- Breitflächiger Bergvorsprung bei Witzenhausen-Ermschwerd, auf dem sich ehemals eine früh- und hochmittelalterliche Burganlage befand, die im Jahr 1022 Aufenthaltsort von Kaiser Heinrich II. war. -->
<!-- Breitflächiger Bergvorsprung bei Witzenhausen-Ermschwerd, auf dem sich ehemals eine früh- und hochmittelalterliche Burganlage befand, die im Jahr 1022 Aufenthaltsort von Kaiser Heinrich II. war. -->
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Version vom 3. September 2013, 11:59 Uhr

. .Witzenhausen. . . .Kleinalmerode. . . .Hubenrode. . . .Blickershausen. . . .Ziegenhagen. . . .Gertenbach. . . .Ellingerode. . ..Kaufunger Wald..
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Hierarchie
> Witzenhausen > Ermschwerd

Logo Leerstelle.jpg

DasLogo Leerstelle.jpg»Schloss«Logo Leerstelle.jpgin Ermschwerd

Einleitung

Kaiser und Bischöfe zu Gast
Logo Leerstelle.jpgEs war im Jahr 1022, als sich in Ermschwerd Kaiser, Grafen und Bischöfe ein Stelldichein gaben.
Das Dorf an der Werra, 833 erstmals erwähnt, gehört zu den ältesten Siedlungen der Region. Verbürgt
ist, dass Kaiser Heinrich II. Ermschwerd am 11. Dezember 1022 besucht hat. Anlass für den Besuch in
Ermschwerd, Zwischenstation auf einer Reise zwischen Grohne, Paderborn und Kaufungen,
war ein Prozess des Königsgerichts. [1]
Heinrich II. soll sich in Ermschwerd im Bereich des späteren Gutshofes aufgehalten haben. Im Gefolge
des Kaisers befanden sich u.a. der Erzbischof von Mainz, die Bischöfe von Straßburg, Utrecht,
Paderborn und verschiedene Grafen der Umgebung.

Allgemeine Informationen

Ermschwerd liegt im Nordosten des Kaufunger Waldes, der vom Naturpark Meißner-Kaufunger Wald
umgeben ist. Der Ort befindet sich an der Einmündung eines kleinen Baches (Hungershäuser Bach),
der in die Werra fließt. Ermschwerd liegt etwa 27 km östlich von Kassel, 13 km ost-südöstlich von
Hann. Münden (Niedersachsen), 22 km südlich von Göttingen (Niedersachsen), 26 km nordwestlich
von Eschwege (Hessen) und 4 km nordwestlich von Witzenhausen (Hessen).

  • Ermschwerd ist seit dem 1. Januar 1974 ein Stadtteil von Witzenhausen.
Blick über die Werra nach Ermschwerd und zum Kaufunger Wald [2]

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Pfarrzugehörigkeit:

  • 1385 Pfarrer zu Ermschwerd führt Vikar des Nikolaus-Altars in der Stadtkirche zu Witzenhausen ein,
    1406 und 1452 den von Kleinalmerode

Bekenntniswechsel:

  • Erster evangelischer Pfarrer: Cordt Geilfuß, ca. 1520 - 1529/38 (?)
  • Um 1570 Pfarrei mit Filiale Hubenrode
  • 1611 Pfarrei Ermschwerd hat Zehnten im Eschershäuser Tal inne (Eschershausen)
  • 1670 Pfarrei mit Vikariat Dohrenbach
  • 1745 Mutterkirche mit Filiale Blickershausen und Hubenrode
  • 1747 desgleichen, eingepfarrt ist Hof (Freuden-)Thal
  • 1780 Mutterkirche mit Filiale Blickershausen und Hubenrode, eingepfarrt Stiedenrode und Freudenthal
  • 1872 desgleichen, dazu eingepfarrt Bachmühle
  • 1925 Ermschwerd mit Filiale Blickershausen und Hubenrode, eingepfarrt Freudenthal und Stiedenrode

Logo Leerstelle.jpg

Die ev. Kirche in Ermschwerd

Geschichte, Ortsbeschreibung

Historische Namensformen:

  • in Ermunteswert (833/834)
  • in Ermeneswerde (um 1000)Logo Leerstelle.jpg
  • Hermensverde (1247)
  • in Ermessvert (1249/71)
  • de Ermenswerde (1270)
  • de Ermensvert (1297)
  • boven Ermeswerde (1265/1306
  • Hermanswirt (1329)
  • in villa et campis Ermensverde (1331)
  • zcu Ermeswerde (1456)
  • Ermsworde (1466)
  • das dorff Ermeßwerde (1533)
  • zu Ermeschwert (1533)
  • Armeswarde (1555)
  • von Ermßwerdt (1561)
  • Ermschwerd (1747)
  • Flurname: "ufm Griese"

Ortsbeschreibung: Lockeres Dorf mit regellosem Grundriss am Westufer der Werra, am Fuß des Burgberges Gut
und jenseits des Hungershäuser Baches die Kirche mit Hausstellen im Halbkreis nach Norden (ehem. Ummauerung ?).Logo Leerstelle.jpg
Unterhalb von Ermschwerd (bei Punkt 180) befand sich früher eine Furt durch die Werra Flurname: "ufm Griese".

Ermschwerd auf einer alten Ansichtskarte

Zahlen der Geschichte

  • Ermschwerd wird 833/34 als „Ermuntesuuerid“ (uu = w) erstmals erwähnt. Abgeleitet ist der Name von dem Personennamen „Ermunt“ und dem Wort „Werid“ (= Werder), also Land des Ermunt, das am Wasser liegt.
  • Kaiser Heinrich II. hält in Ermschwerd einen Gerichtstag ab.
  • Aus Nachrichten des 14. Jahrhunderts geht hervor, dass Ermschwerd einschließlich der Kirche der Abtei Fulda gehörte, die das Gut zu Lehen an verschiedene adlige Herren ausgab. Fulda war auch in den vorangegangenen Epochen immer wieder mit Eigentumsverhältnissen in Ermschwerd genannt worden.
  • 1350 veräußerten die Herren von Hanstein das Dorf an die Herren von Berlepsch, die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf.
  • Marburger Bauhistoriker gehen in einer Studie davon aus, dass seit dem 9. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Gutes ein herrschaftlicher Wirtschaftshof gelegen hat. Relikte aus dieser Zeit konnten allerdings bisher noch nicht gesichert werden.
  • Als Bauherrin des 1551 datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu Ziegenberg eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.
    Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst 1558 durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappenvon 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 (1795 restauriert). Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion. Ein Anbau zur Straße wurde um 1801 errichtet, er ist heute nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite bietet ein Treppenturm mit barocker Haube zusammen mit Fachwerkanbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert einen harmonischen Anblick.
  • Seit dem 16. Jahrhundert sind die Besitzverhältnisse weitgehend konstant geblieben, wie aus dem 1745 angefertigten Kataster des Ortes hervorgeht. Als Besitzer sind nun genannt: die Herren von Buttlar in der Linie zu Ermschwerd (Ellerberg, Ziegenberg, Stiedenrode und Friemen) sowie die Herren von Berlepsch und das Kloster Wilhelmi zu Witzenhausen.

Verschiedenes

Bewohner.png Bewohner

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten, 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 57
  • Magnus Backes, Kunstreiseführer Hessen, Gondrom, Zürich 1962, ISBN 3-8112-0588-9
  • Waldemar Küther, Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Kreis Witzenhausen, ELWERTsche Verlagsbuchhandlung, Marburg

Weblinks

Offizielle Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten. Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ERMERDJO40VI</gov>

Quellen, Einzelnachweise

  1. 1022: Hofgerichtstag Kaiser Heinrich II. Ausgleich zwischen Meinwerk von Paderborn und den Erben des Graf Dodico von Warburg.
  2. Das Foto wurde in der Nähe des Autohauses Rohde in Bischhausen aufgenommen.