Ermschwerd: Unterschied zwischen den Versionen
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* '''1350''' veräußerten die Herren von [[Burg Hanstein|Hanstein]] das Dorf an die Herren von [[Berlepsch]], die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf. | * '''1350''' veräußerten die Herren von [[Burg Hanstein|Hanstein]] das Dorf an die Herren von [[Berlepsch]], die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf. | ||
* Marburger Bauhistoriker gehen in einer Studie davon aus, dass seit dem 9. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Gutes ein herrschaftlicher Wirtschaftshof gelegen hat. Relikte aus dieser Zeit konnten allerdings bisher noch nicht gesichert werden. | * Marburger Bauhistoriker gehen in einer Studie davon aus, dass seit dem 9. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Gutes ein herrschaftlicher Wirtschaftshof gelegen hat. Relikte aus dieser Zeit konnten allerdings bisher noch nicht gesichert werden. | ||
* Als Bauherrin des 1551 datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu [[Ziegenhagen (Witzenhausen)#Ziegenberg|Ziegenberg]] eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.<br>Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst '''1558''' durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappenvon 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 <small>(1795 restauriert)</small>. Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion. | * Als Bauherrin des '''1551''' datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu [[Ziegenhagen (Witzenhausen)#Ziegenberg|Ziegenberg]] eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.<br>Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst '''1558''' durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappenvon 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 <small>(1795 restauriert)</small>. Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion.<br>Der Anbau zur Straße wurde um '''1801''' errichtet. Auf der Rückseite bietet ein Treppenturm mit barocker Haube zusammen mit Fachwerkanbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert einen harmonischen Anblick. | ||
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Version vom 3. September 2013, 10:57 Uhr
. .Witzenhausen. . . .Kleinalmerode. . . .Hubenrode. . . .Blickershausen. . . .Ziegenhagen. . . .Gertenbach. . . .Ellingerode. . ..Kaufunger Wald..
- Hierarchie
> Witzenhausen > Ermschwerd
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Einleitung
Kaiser und Bischöfe zu Gast Allgemeine InformationenErmschwerd liegt im Nordosten des Kaufunger Waldes, der vom Naturpark Meißner-Kaufunger Wald
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Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Pfarrzugehörigkeit:
- 1385 Pfarrer zu Ermschwerd führt Vikar des Nikolaus-Altars in der Stadtkirche zu Witzenhausen ein,
1406 und 1452 den von Kleinalmerode
Bekenntniswechsel:
- Erster evangelischer Pfarrer: Cordt Geilfuß, ca. 1520 - 1529/38 (?)
- Um 1570 Pfarrei mit Filiale Hubenrode
- 1611 Pfarrei Ermschwerd hat Zehnten im Eschershäuser Tal inne (Eschershausen)
- 1670 Pfarrei mit Vikariat Dohrenbach
- 1745 Mutterkirche mit Filiale Blickershausen und Hubenrode
- 1747 desgleichen, eingepfarrt ist Hof (Freuden-)Thal
- 1780 Mutterkirche mit Filiale Blickershausen und Hubenrode, eingepfarrt Stiedenrode und Freudenthal
- 1872 desgleichen, dazu eingepfarrt Bachmühle
- 1925 Ermschwerd mit Filiale Blickershausen und Hubenrode, eingepfarrt Freudenthal und Stiedenrode
- 1385 Pfarrer zu Ermschwerd führt Vikar des Nikolaus-Altars in der Stadtkirche zu Witzenhausen ein,
Geschichte, Ortsbeschreibung
Zahlen der Geschichte
- Ermschwerd wird 833/34 als „Ermuntesuuerid“ (uu = w) erstmals erwähnt. Abgeleitet ist der Name von dem Personennamen „Ermunt“ und dem Wort „Werid“ (= Werder), also Land des Ermunt, das am Wasser liegt.
- Aus Nachrichten des 14. Jahrhunderts geht hervor, dass Ermschwerd einschließlich der Kirche der Abtei Fulda gehörte, die das Gut zu Lehen an verschiedene adlige Herren ausgab. Fulda war auch in den vorangegangenen Epochen immer wieder mit Eigentumsverhältnissen in Ermschwerd genannt worden.
- 1350 veräußerten die Herren von Hanstein das Dorf an die Herren von Berlepsch, die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf.
- Marburger Bauhistoriker gehen in einer Studie davon aus, dass seit dem 9. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Gutes ein herrschaftlicher Wirtschaftshof gelegen hat. Relikte aus dieser Zeit konnten allerdings bisher noch nicht gesichert werden.
- Als Bauherrin des 1551 datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu Ziegenberg eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.
Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst 1558 durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappenvon 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 (1795 restauriert). Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion.
Der Anbau zur Straße wurde um 1801 errichtet. Auf der Rückseite bietet ein Treppenturm mit barocker Haube zusammen mit Fachwerkanbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert einen harmonischen Anblick.
Verschiedenes
Bewohner
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten, 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 57
- Magnus Backes, Kunstreiseführer Hessen, Gondrom, Zürich 1962, ISBN 3-8112-0588-9
- Waldemar Küther, Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Kreis Witzenhausen, ELWERTsche Verlagsbuchhandlung, Marburg
Weblinks
Offizielle Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>ERMERDJO40VI</gov>