Grauduschen (Ksp.Memel): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. März 2013, 19:06 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Grauduschen (Ksp.Memel)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Grauduschen (Ksp.Memel)
Einleitung
Grauduschen (Ksp.Memel), n. 1820 Graudußen, n. 1871 Adlig Grauduszen, Adl. Grauduszen, n. 1895 Grauduszen, Kreis Memel, Ostpreußen.
- 1785 ist Grauduschen (Ksp.Memel) ein Dorf zu Adlig Groß Tauerlauken[1]
- 1785 Adeliges Dorf mit 4 Feuerstellen
- ca. 6 km östlich von Memel
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt. [2]
Name
Der Name beschreibt die Lage des Ortes. Er kann aber auch ein Hinweis auf Depressionen oder auf ein melancholisches Wesen des Ortsgründers sein. Der Beiname Arnig weist auf den Ortsgründer. Dem Namen nach dürfte er ein Zuwanderer aus Westfalen sein.
- prußisch "graūdenei, Grauden" = feuchter alter dichter Laubwald
- prußisch „graudint“ = klagen
- „graudit, engraudit“ = erbarmen
- „graudesi“ = Ton
- litauisch „graudalas“ = etwas das kränkt, rührt, ängstigt, bekümmert
- „graudžio, graudeti“ = Grauen empfinden
- „graudus“ = bitteres Gefühl, ergreifend, herzbewegend, rührend, bewegend, herzzerreißend
- lettisch "purmale" = Rand des Morasts, Gegend in der Nähe des Sumpfes
- nehrungs-kurisch "purvs" = Sumpf
+ "mala" = Rand, Ufer [3] [4] [5]
Allgemeine Information
Amalienthal ist Gasthaus zu Purmallen.
Politische Einteilung
Grauduschen (Ksp.Memel) wurde am 20. April 1897 mit Purmallen vereinigt. [6]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Grauduschen (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Grauduschen (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Grauduschen (Ksp.Memel) gehörte 1888 zum Standesamt Plücken Martin und 1907 zum Standesamt Kollaten. Die Zugehörigkeit wechselte 1898.
Geschichte
Adlig Grauduschen
In Tauerlauken besaßen die von Wolfframsdorff als Erben des von Mielen zu Magdeburgischen Rechten einen Hof mit drei Bauern oder Zinsgütlern, welche 1562 Admin, Graudusch und Pidda hießen. Vom Zweiten hatte das noch 1858 so genannte Adlig Grauduschen, vom letzten das am 7.Juli 1856 abgebrannte Gütchen Adlig Pidden seinen Namen.[7]
Verschiedenes
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PURLENKO05NS</gov>
Quellen
- ↑ Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
- ↑ Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
- ↑ Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999, S.77
- ↑ Bojate, A., Pizova, F: Latviešu-Franču Vārdnīca, Riga 1970
- ↑ Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977
- ↑ Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
- ↑ Sembritzki, Johannes: Geschichte der Stadt Memel, 1918