Handbuch der praktischen Genealogie/293: Unterschied zwischen den Versionen
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Zuschnitt des Namenwesens in Basel schon im 13. Jahrhundert so, wie in Breslau erst im 14. Jahrhundert.<ref>''Herm. Reichert'', D. deutschen Familiennamen nach Breslauer Q. d. 13. u. 14. Jht Berlin 1908 (= Wort u. Brauch. Volkskundliche Arbeiten, hrsg. v. Giebs u. Hippe, 1. H.).</ref> | |||
{{randtextre|Personenbenennung in Skandinavien.}}{{NE}}Die in Skandinavien volkstümliche Art der Personenbenennung, die noch uralte Züge aufweist (oft Taufname + Spitzname), und neben der im täglichen Leben die „offiziellen" Namen (früher Taufname + des Vaters Taufname im Genetiv mit -son oder -dotier, nunmehr Taufname + Geschlechtsname) fast nicht zur Geltung kamen, ist von Lundell (S. v. Landsm. LX 1889), Djurklou (Om vedernamn och Kanningsnamn, Fornn. Tidskr. IX 1896), Feilberg (Navnestik, Dan. III 1896), Olrik (Falsterske tilnavne fra Idestrup sogn. Dan. V 1898) behandelt. Seit 1828 wurde in Dänemark (schon seit 1771 in Schleswig) laut Gesetz bei der Taufe auch der Geschlechtsname genannt, der Regel nach des Vaters Vornamen mit -sen (aus son). Das gab zu unerträglicher Verwirrung Anlaß; es gibt eine Anzahl von Sørensen, Pedersen, Jensen usw. Im Jahre 1898 wurde von der Regierung eine Kommission eingesetzt zum Begutachten der Frage, inwiefern die Aufnahme der nicht offiziellen Namen als Geschlechtsnamen zu fördern sei. Das Gutachten der Kommission: Dansk Navnestik. 1899 (von Fr. Nielsen, A. Olrik, J. Steenstrup) gibt ausführlichen Aufschluß über die gegenwärtig und früher in verschiedenen Teilen des Reiches obwaltenden Gewohnheiten.<ref>''Paul'', Grundr. d. germ. Philol. I², 1500.</ref> | |||
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Band 2 Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI | |
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Zuschnitt des Namenwesens in Basel schon im 13. Jahrhundert so, wie in Breslau erst im 14. Jahrhundert.[1]
Personenbenennung in Skandinavien. Die in Skandinavien volkstümliche Art der Personenbenennung, die noch uralte Züge aufweist (oft Taufname + Spitzname), und neben der im täglichen Leben die „offiziellen" Namen (früher Taufname + des Vaters Taufname im Genetiv mit -son oder -dotier, nunmehr Taufname + Geschlechtsname) fast nicht zur Geltung kamen, ist von Lundell (S. v. Landsm. LX 1889), Djurklou (Om vedernamn och Kanningsnamn, Fornn. Tidskr. IX 1896), Feilberg (Navnestik, Dan. III 1896), Olrik (Falsterske tilnavne fra Idestrup sogn. Dan. V 1898) behandelt. Seit 1828 wurde in Dänemark (schon seit 1771 in Schleswig) laut Gesetz bei der Taufe auch der Geschlechtsname genannt, der Regel nach des Vaters Vornamen mit -sen (aus son). Das gab zu unerträglicher Verwirrung Anlaß; es gibt eine Anzahl von Sørensen, Pedersen, Jensen usw. Im Jahre 1898 wurde von der Regierung eine Kommission eingesetzt zum Begutachten der Frage, inwiefern die Aufnahme der nicht offiziellen Namen als Geschlechtsnamen zu fördern sei. Das Gutachten der Kommission: Dansk Navnestik. 1899 (von Fr. Nielsen, A. Olrik, J. Steenstrup) gibt ausführlichen Aufschluß über die gegenwärtig und früher in verschiedenen Teilen des Reiches obwaltenden Gewohnheiten.[2]
Mittelnamen. Die Amerikaner geben ihren Kindern sogenannte Mittelnamen, die weder Vornamen noch Familiennamen sind, die aber dem Gesamtnamen Rundung und Fülle verleihen. Ein Kind mag den Familiennamen der Mutter erhalten, ein anderes den eines geschichtlichen Helden, in welchem Falle meist Vorname und Familienname des Helden dem eigenen Familiennamen des Kindes vorgesetzt werden: etwa Theodore Roosevelt Brown, George Washington Bings u. dergl. Der Vater des Georg von Lengerke Meyer, des amerikanischen Botschafters (früher in Rom), der als Generalpostmeister in Roosevelts Kabinett berufen wurde, hatte einen Geschäftsteilhaber des Namens von Lengerke, und diesen Namen gab er seinem Sohn als Mittelnamen.[3] Dabei ergibt sich aber eine Schwierigkeit: Der Mittelname wird meist nur mit dem Anfangsbuchstaben geschrieben und so kommt es, daß der genannte Meyer jun. meistens als Georg von L. Meyer erscheint. Auf diese Weise können die ältesten und stolzesten Namen in amerikanischer Verjüngung nach Europa zurückgelangen; jeder Schmidt kann seinem Sohn ein „von Bismarck" als Mittelnamen geben. Auch dem Hochstaplertum eröffnen sich
- ↑ Herm. Reichert, D. deutschen Familiennamen nach Breslauer Q. d. 13. u. 14. Jht Berlin 1908 (= Wort u. Brauch. Volkskundliche Arbeiten, hrsg. v. Giebs u. Hippe, 1. H.).
- ↑ Paul, Grundr. d. germ. Philol. I², 1500.
- ↑ Zwei Gebrüder Meyer, Kaufleute in New York, hatten je e. Fräulein v. Lengerke geheiratet. Minister Georg v. Lengerke Meyer schreibt hierüber: „Mein Großvater Georg August Meyer hat sich am 18. Juli 1809 mit Johanne von Lengerke verheiratet; derselbe hat seinem Namen nicht den seiner Ehefrau hinzugefügt, ich aber wurde, wie das hierzulande häufig geschieht, 'George von Lengerke' Meyer getauft, um auszudrücken, von wem ich abstammte, da das der Name meiner Großmutter vor ihrer Verheiratung war."