Westfälische Siegel und Wappen

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Siegelstempel Hermanns v. Hamme aus der
Ausgrabung auf Schloß Horst

Westfälische Siegel und Wappen

Darstellungsziel

Die Darstellung westfälischer Siegel und Wappen im zeitlichen Zusammenhang mit ihren Trägern und deren Gegebenheiten, soll mit zur Identifizierung von Personen und der Rekonstruktion von Familien und Familienverbänden in ihrem jeweiligen lokalen und regionalen Umfeld beitragen.

Zielgruppen

Siegel und Wappen von Dynasten, Adeligen, Bürgern und Bauern.

Forschungszusammenhang

Mit diesem Gebiet der Heimat- und Familienforschung befassen sich speziell die Forschungszweige

Nutzanwendung am Ausgrabungsfund

Im Rahmen der 15 Jahre andauernden Ausgrabungen und Sanierung am bedeutendsten Renaissance-Schloss Nordwestdeutschlands, dem Schloss Horst in Gelsenkirchen, fand sich bei den Ausgrabungen u. a. der Siegelstempel des Hermann von Hamme aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Von den Archäologen wurde vermutet, das dies Geschlecht auf dem nahe gelegenem Haus Hamm (Gelsenkirchen Buer) ansässig war. Die Richtigkeit der Vermutung mußte allerdings nach den Regeln der „Diplomatik“ untersucht werden.

Nachvollziehbarkeit in GenWiki

  • Durch die angelegten Verlinkungen zu Archiv-, Familien- und sonstigen Artikeln, sind die angeführten Betrachtungen nachvollziehbar.

Regeluntersuchung

Diplomatik

In der Diplomatik erfolgte schon früh die Verwendung von Siegeln.

  • Es ist also eine Urkunde zu finden, welche zwischen 1350 und 1400 ausgestellt ist und in der Hermann von Hamme als Siegler mit seinem Siegel auftritt (Diese Urkunde wird im Wirkungsgebiet des vormaligen gefürsteten Reichsabtei Essen vermutet.)

Haus Horst lag zur Zeit der Siegelung in der Grafschaft Mark.

  • Weder eine diesbezüglich besiegelte Urkunde noch ein Namenshinweis auf irgendeinen „Hermann von Hamme“ befand sich im Archiv des benachbarten Hauses Hamm in Gelsenkirchen-Buer.

Haus Hamm zu Buer lag zur Zeit der Siegelung Vest Recklinghausen, welches Bestandteil des Erzstiftes Köln war..

Sphragistik

A. v. Hamm zu Holthausen, Siegel 1320

Die Sphragistik ist die Lehre von der Form, der Verwendung und den Rechtsverhältnissen der eingesetzten Siegel und damit ein Nebengebiet der Diplomatik.

  • Die Familie im benachbarten Hauses Hamm in Gelsenkirchen-Buer führte ein völlig anders geartetes Siegel, nämlich in einem Schild einen Ring ohne Zubehör.
    • Damit entfiel die vermutete Abstammungsvermutung der Archäologen.

Heraldik

Die auf Siegeln häufig abgebildeten Wappen, steht sie in enger Beziehung zur Heraldik.

  • Das Wappenbild auf Siegelstempel des Hermann von Hamme aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts fand sich wieder auf einem anderen Siegelstempel des Jahres 1320 einer anderen Familie „von Hamme“, aus deren Schoß er entstammte. Dies Siegel zeigte ebenfalls im Schild einen hineinhängender Turnierkragen, darüber ein schräger Rechtsbalken mit 3 Ringen oder Kugeln.
Hamm zu Holthausen

Epigraphik

Mit den Inschriften auf den Siegeln, den Siegellegenden, befaßt sich dann schließlich die Epigraphik.

  • Der Siegelstempel des Jahres 1320 war umschrieben mit „Adolph de Holthusen“. Nach den von ihm besiegelten Urkunden handelte es sich um den „famulus Adolf de Hamme (1320, 1323, 1367+) dictus Holthusen.

Untersuchungserbebnis

Bei dem Hermann von Hamme aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts handelt es sich um ein Mitglied der Familie von Hamm gt. Holthausen, welcher zusammen mit seinem Bruder Aleff am Gericht der gefürsteten Reichsabtei Essen um 1410 agiert.

Literatur

Literatur-online

Darstellungen

Kategorie

Die bereits erarbeiteten Zusammenstellungen sind in der Kategorie: Westfälische Siegel und Wappen eingeordnet.

Internet

Einen gut strukturierten Lernteil und Informationen mit einem Glossar- und Literaturteil bietet als Einstieg zu den beschriebenen Gesichtspunkten die Universität Hamburg.