Warruß

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Hierarchie

Regional > Litauen > Warruß

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Warruß

Ruß-Delta; nördlich des Rusneit liegt das Wikinn Werder
Untiefen bei der Windenburger Ecke, möglicherweise das versunkene Vendien mit der Prußenburg



Einleitung

Warruß, Kreis Heydekrug, Ostpreußen.

  • Das "Alte Rus" in Schalauen war Hauptort des Königreichs Ruß oder Rusia, das in skandinavischen und isländischen Quellen Erwähnung findet. Es war ein Anlaufpunkt und Schutzhafen der Winkinger. Im Jahr 862 besuchten Abgeordnete von Groß Nowgorod das Königreich Ruß und baten um einen Herrscher. Auch Hrorekr (Rurik) war eingeladen. Der Name dieses Reiches gab dem Moskauer Staat seinen Namen, der erst im 14. Jahrhundert in Russija geändert wurde. Auch heute noch gibt es in Nowgorod einen Straßennamen mit Bezug zu den Prußen

Name

Andere Namen und Schreibweisen

Warruß.jpg

Namensdeutung

Der Name sagt, dass der Ort an einem Altarm der Ruß (Fluss) liegt. Im Ort Ruß teilt sich die Ruß in Skirwieth (Fluss) und Atmath (Fluss). Von der Skirwieth zweigt die Warruß (Fluss) (alte Russ) ab in Richtung Kurisches Haff. Fast am Haff liegt der Ort Warruß.

  • prußisch "woras" = alt

+ "ruset" = fließen, strömen


Allgemeine Information

  • 1785 meliertes Dorf, 1919 Landgemeinde, 1617 der Name erwähnt[4]
  • Lt. Ortsregister Lange[5]:
  • Fischerdorf
  • an Alte Warruß und Skatull
  • 10 km südwestlich von Heydekrug
  • Gegründet 1360/61
  • Nach dem litauischen Linguisten Letas Palmaitis liegt in diesem Flussinsel-Gebiet der Ursprung der Kiewer Rus.
  • [[1]] (Kiewer Rus nach Palmaitis)
  • [[2]] (Kiewer Rus)
Warruss.jpg


Politische Einteilung

1939 ist Warruß Dorf in der Gemeinde Ruß.[6]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Warruß gehörte 1785 und 1919 zum Kirchspiel Ruß[7].

Friedhof

Lage

Der Friedhof von Warruß liegt östlich des Ortes an der Straße nach Klein Kahlberg. Er ist überwuchert, nur wenige Inschriften sind erkennbar.

Lage des Friedhofs Warruß im Messtischblatt


Fotos

Die Fotos wurden freundlicherweise von Kestutis Zdanevicius zur Verfügung gestellt.


Bewohner


Geschichte

Im Jahre 1366 werden in einer Urkunde (Codex diplom. pruss. III Nr. 93) als der Nehrung gegenüberliegend "andenburg (verschrieben für vendenburg) und varißkin" erwähnt. Letzteres ist der Ort Warruß, die älteste bekannte Ansiedlung im Kreis Heydekrug. Aus dieser Ansiedlung entstand durch Verlegung der spätere Ort Russ, weshalb Warruß in den Verschreibungen des 17. Jahrhunnderts auch die alte Russe (Alt-Russ) genannt wird.[8].


Verschiedenes

Karten

Warrus auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Oben links in der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Warruss im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Warruß in den Messtischblättern 0793 Skirwiet und 0693 Minge (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Karte Warruß.jpg
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Ruß aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WARRUSKO05PH</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  4. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  7. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  8. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920