Topographie Holstein 1841/I-Z/418
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Datei:Topographie Holstein 1841 IZ.djvu | |
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- Travenort
- adeliches Gut an der Trave, 1 3/4 M. nordöstlich von Segeberg; im Preetzer Güterdistricte; Ksp. Gnissau. - Wahrscheinlich war es ehemals ein Dorf Namens Orde, welcher Name in einer Bestätigungsurkunde des Königs Christian I. über das Segeberger Kloster vorkommt, und eine Besitzung dieses Klosters genannt wird. Späterhin kam es an die Brockdorffsche Familie und hatte mit dem Gute Wensin denselben Besitzer; der Geheime Conferenzrath v. Thienen, welcher es 1770 besaß, stiftete hier ein Familienfideicommis von 30,000 . Seit dem Jahre 1816 ist Wulf Christoph Wilhelm Schwerdtfeger zu Wensin Besitzer. - Es contribuirt für 3 Pflüge und besteht aus dem Haupthofe mit Viehkathe, Tevskoppel, Steinkreuz, Travenhorst und dem Dorfe Kamp mit Rusland. - Das Gut hat ein Areal von 1162 Ton., die Tonne zu 240 Q. R. (887 Steuert.; 80,425 Steuerw.). - Die Dorfländereien sind in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat einen Flächeninhalt von 873 Ton., worunter Acker 510 Ton., Wiesen 250 Ton., Hölzung 88 Ton., Wasser 12 Ton. und Wege, Gärten u. s. w. 13 Ton. - Der Boden ist größtentheils Waizenboden; die Wiesen, welche mitunter überschwemmt werden, liefern etwa 450 bis 500 Fuder Heu. Das Gut hat die Fischerei in der Trave. - Auf dem Hoffelde befinden sich 12 Häuser für Arbeitsleute, nämlich Steinkreuz (2 H.), Tevskoppel, Viehkathe und 7 Häuser bei dem Fürstl. Lübschen Dorfe Travenhorst, welche auch Travenhorst genannt werden. - Zahl der Einwohner: 208. (Ueber ein Armen-Legat s. Rohlsdorf). - Das Wohnhaus ist alt und einfach erbauet. - Die Untergehörigen des Guts sind zu keiner Mühle zwangspflichtig. - Travenort stellt mit dem Gute Muggesfelde gemeinschaftlich 1 Dragonerpferd.
- Travensalze
- s. Oldesloe.
- Traventhal
- vormals en Lustschloß der Herzöge von Holstein-Plön; jetzt ein Amthaus im Amte gleiches Namens, 3/4 M. südlich von Segeberg; Ksp. Segeberg. - Der Herzog Hans Adolph erbauete hier, im Jahre 1684, eine Sommerresidenz, indem dazu 1 Hufe von Groß-Gladebrügge und 1 Hufe von Dreggers gelegt wurden. Hier wurde am 17. August 1700 der Traventhaler Friede geschlossen. Das Gebäude wurde 1738 abgebrochen und mit einigen Veränderungen neu erbauet. Nach der Incorporation des Plönschen Landes residirte hier der König mehrere Male, namentlich auch die Königin Caroline Mathilde, während der Reise des Königs Christian VII., die hier auch in dem sogenannten Irrgarten die Lindenallee eigenhändig gepflanzt hat. Später wurde das Schloß dem Amtmanne und Amtsverwalter als Dienstwohnung eingeräumt; als aber der Amtsverwalter im Jahre 1781 nach Gieschenhagen seinen Wohnsitz verlegte, wurde die Hälfte der Ländereien in Erbpacht ausgelegt (s. Triangel, Tegelbek, Bürgerei), auch wurden die mehrsten Nebengebäude theils abgebrochen, theils zu Wirthschaftsgebäuden und Officiantenwohnungen eingerichtet. Beim Amthause ist ein ansehnlicher Garten, in welchem besonders eine Grotte von Kalksteinen sehenswerth ist. Bemerkenswerth ist ein von dem jetzigen Amtmann, Baron von Adeler, angelegter Hopfengarten, welche Frucht hier eine seltene Größe und Ergiebigkeit hat. - Auf Traventhal sind die Dienstwohnungen des Amtsdieners, Landreuters, Nachtwächters und Pförtners. Ein vorzüglich gut eingerichtetes Gefängniß