Topographie Holstein 1841/A-H/254

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Topographie Holstein 1841
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hoch gewölbt ist; der, 1659 vollendete, Thurm ist 390 Fuß hoch und an der Spitze mit einer kupfernen vergoldeten Krone geziert. Die Orgel ist vortrefflich und die Kanzel von schwarzem Marmor und Alabaster in Italien verfertigt. 4. Die St. Jacobikirche, ward im Jahre 1354 zu einer Kirche erhoben; sie liegt östlich von der Petrikirche und ist 220 Fuß lang und 120 F. breit; der Thurm ward 1809 abgebrochen, und der neue, welcher 359 F. hoch, 1827 vollendet. Diese Kirche ward im Jahre 1782 von allen Kirchen Deutschlands zuerst mit einem Blitzableiter versehen. 5. Die Michaeliskirche. Diese Kreuzkirche liegt westlich in der Stadt, ist 245 F. lang, 180 F. breit und der ganze Thurm 456 F. hoch. Der Bau ward im Jahre 1762 angefangen und 1786 von dem berühmten Architekten Sonnin vollendet, nachdem die vorige St. Salvatorkirche im J. 1750 durch einen Blitzstrahl eingeäschert war. Sie ist schön gewölbt, hat 4 starke Tragepfeiler, und ist einfach, aber völlig symmetrisch, freundlich und hell. Unter der Kirche ist ein Grabgewölbe, welches auf Granitpfeilern ruht und 150 ausgemauerte Gräber enthält, die aber jetzt nicht mehr benutzt werden. Die Portale der Kirchthüren sind meisterhaft ausgeführt. Zu den Nebenkirchen gehören: die Capelle St. Gertrud auf einem geräumigen Platze an der Lilienstraße (Ksp. St. Jacobi). Sie ist eine Rotunde mit einer Kuppel und einem spitzen Thurme. Dieses Gebäude, welches 1392 erbauet und 1399 vollendet ward, ist im Innern recht freundlich. Die Kirche des Waisenhauses, und die Capelle des Spinnhauses und des Werk- und Armenhauses, in denen an Sonn- und Festtagen Gottesdienst gehalten wird, in letzten aber nur für Bewohner des Hauses. Am 8. April 1839 brach hier eine Feuersbrunst aus, welche einen Theil dieses Gebäudes zerstörte; die Capelle blieb unversehrt, aber der Thurm stürzte ein.
Die Kirchen der Vorstand sind:
1) Die St. Georgs oder Heil. Dreifaltigkeitskirche, ehemals eine Capelle, die schon im Jahre 1220 erbauet, und das Bethaus eines in der Vorstadt errichteten Hospitales für Pilger und Reisende war; sie ward späterhin zu einer Kirche erhoben, 1634 und 1648 vergrößert, aber nachdem sie verfallen war, im J. 1742 neu erbauet. Der schöne Thurm hat eine Höhe von 190 Fuß. Einige Schritte vor dem Haupteingange steht auf 3 hohen Granitblöcken, eine etwa 2 Fuß hohe, Darstellung der Kreuzigung, von Bronze. Zur St. Georgskirche gehören: die Vorstadt St. Georg, der Stadtdeich, der Grüne- und Buller-Deich, Billwärder-Ausschlag (z. Thl.), Billwärder-Steindamm, Burgfeld bis zum Hammerbaum, Hohefeld, Kuhmühle, Schürbek, Rönnerhaide, Barmbek, Eilbek, Grasbrook (z. Thl.) und die Elbinsel Veddel. 2. Die erste St. Paulskirche wurde im Jahre 1682 erbauet und war ein Filial von St. Michaelis; sie ward im Jahre 1813 von den Franzosen eingeäschert; die jetzige im Jahre 1818 erbauet und im folgenden Jahre eingeweiht; zu derselben gehören die Vorstadt St. Pauli mit den Distrikten Neuer-Kamp (vormals Schulterblatt), bei der Oelmühle, bei der Glashütte, Frühlingshude. 3. Die Capelle des allgemeinen Krankenhauses im Locale der neuen Stiftung, ward im Jahre 1823 eingeweiht, nachdem eine, in Form einer Rotunde aufgeführte Kirche auf dem Hamburger Berge im J. 1813 von den Franzosen zerstört war; sie hat eine Orgel, eine Kanzel, und ein vorzügliches Gemälde von Overbek.
Mehrere Nebenkirchen und Capellen der Stadt sind entweder schon eingegangen, oder bestimmt abgebrochen zu werden; die St. Annen Capelle, im südlichen Theile der Stadt ging im vorigen Jahrhunderte ein; die St. Johannis-Klosterkirche, ein Filial der St. Petrikirche, von dem Grafen