Stiftung Stoye/Band 48/345

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Stiftung Stoye/Band 48
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Kirsten

Melchior Kirsten Frau Anna, Melchior Kirstens Witwe, letzter Wille Stadtgerichte Leisnig Band 12, Nr. [1629] 10.07.1629 (Freitag vor Margarethen). Frau Anna, Melchior Kirstens weiland Bürgers und Tuchmachers zu Leißnigk hinterlassene Witwe (kriegerischer Vormund Georg Zscheiper) hat die Stadtgerichte zu Leißnig zu sich gebeten, um ihren letzten Willen kundtun zu können. Hierauf erschien um 9 Uhr vormittags der Stadtrichter Michael Torgau und die Gerichtsschöppen Wolf Lange und Jacob Fecher sowie der Stadtschreiber Johann Grunzer in ihrem Hause am Markt. Sie fanden die Testorin zwar schwach und krank, aber bei guter Vernunft und ungetrübten Sinnen in ihrer Unterstube auf einem Stuhle sitzend vor. »Undt anfenglich hat sie ihre Kinder 1. und anderer Ehe, nemlich den Sohn Matthes Braun Notarien und Advocaten, desgleichen ihre beiden Töchter als Sibylle, Paul Kunzens Eheweib und die jüngste Tochter Maria zu allen ihren Gütern, die sie hinter sich verlaßen würde, zu Erben eingesetzet.« Sie verfügt: Die Tochter Maria soll ihr Wohnhaus am Markt, zwischen Zacharias Dietzen und des Stadtschreibers Johann Grunzers Häußern gelegen, sowie 750 Gulden nach ihrem Tode bekommen. Es sind noch weitere Güter vorhanden: Vier Scheffel Feld uff der Sandgrube neben Paul Rümplers Äckern gelegen, die sie für 300 fl erkauft. Acht Scheffel Feld uff der Sandgrube neben der Abraham Schützin Feldern gelegen, die sie für 600 fl erkauft. Vier Scheffel Feld zu Döhlen, die sie für 300 fl erkauft. 6 Scheffel Feld nach Minkwitz zu gelegen, die umb 300 fl erkauft. Diese Felder soll auch die Tochter Maria erhalten, aber davon ihre Geschwister bezüglich des Wohnhauses auszahlen, auf dem sie ohnehin 300 fl als Vater- und Großvaterteil stehen hat. Sie macht detaillierte Angaben, was ein jedes der Geschwister haben soll. »Nachdem auch die Testorin 230 fl bei Matz Lippolden und undt ihrem Bruder Mattheß Junckern in Döringen (Thüringen) zu fordern, der Sohn H.Matthes Braun auch ihr 100 fl, von der Scheune hinterstellig Kaufgelt restiret …«. Ein Martin Barth hat noch Geld zu fordern. »Ist solches bey ihr auf- und angenommen durch mich Johann Grunzern Stadtschreibern registriret in diese Form verfasset und unter dem Gerichtssiegel auch benannten Gerichts Personen Subscription zu Rathause bey geleget worden. So geschehen in Jhar und Tag … wie eingangs ...« (10.07.1629). Gez.: Michael Torgau, Stadtrichter; Wolfgang Lange, Jacobus Fecher, Gerichtsschöppen. Johann Grunzer, Stadtschreiber.

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