Stiftung Stoye/Band 48/343
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Kirsten Catharina Kirsten Testament Stadtgerichte Leisnig Band 12, Seite, Nr. [1637] 05.11.1637 (Sonntag nach Allerheiligen). Jungfrau Catharina, Valtin Kirstens, weiland Gastwirts zu Leisnig nachgelassene Tochter vermeldet dem Notario publico und Advocaten Matthes Braun zu Leisnig, daß sie sich im Dorfe Seifersdorf bei Leisnig mit der Pest angesteckt habe. Ihr Curator war Hans Fecher, Bürger zu Leißnig. Deshalb bittet sie Herrn Matthes Braun, Notario Publico und Advocatus, ihren letzten Willen zu Papier zu bringen. Wann ich dann meiner Notariat. Pflicht mich erinnert, habe ich mich sobalden nach Seifersdorf begeben, aldo obbenannte Jungfrau Catharina Kirstin in Hanß Lindners Guthe, daselbst in der Stuben an dem Eckfenster nach dem Garthen zu sitzend gegen 12 Uhr vormittage, sich sehen und finden laßen; Welche zwar ziemlich schwachen Leibes, aber doch bey guter Vernunft, wie aus ihren deutlichen Worten zu vernehmen gewesen, sich anfänglich der Erscheinung bedanket, nochmahls aber für undt angebracht, demnach sie Gott der Allmächtige mit der Pest-Seuche heim gesuchet, undt (sie) daher nicht wissen könnte, wie lange ihr Gott das Leben noch fristen möchte. So wollte sie ihre Seele in die Hände ihres Erlösers, den Leib aber der Erden (an)befehlen. Sie vermacht folgende Legate: 100 Gülden der abgebrannten Kirche zu Leisnig. 200 Gülden Frau Elisabeth, Hans Fechers Eheweib, ihrer Muhme, die in ihrer Krankheit viel bei ihr getan. 100 Gülden Martin Lindnern zu Seifersdorf. 100 Gülden Frau Even Hanß Ei...ners Witwe, daselbst, die sie in ihrer Krankheit aufgenommen, bei ihr blieben und sie gewartet. 10 Gülden oder eine Kuh Sabine Fichtnerin. 20 Gülden der abgebrannten Kirche nach Leißnig über vorige 100 fl. Unndt dann so fern ihr Vermögen zulangen würde, 100 Gülden Justina, Adam Kirstens selig Tochter. Bleibt dann von ihrem Vermögen noch etwas übrig, so soll Matthes und Catharina, Matthes Gaitzschens selig mit ihrer Schwester (Maria) erzeugte Kinder solches haben. Sollte Martin Lindner, der sich auch sehr krank befindet, sterben müssen, so sollen die ihm vermachten 100 Gülden an ihrer Schwester Kinder Matthes und Catharina Gaitzsch verfallen. Sollten diese aber auch sterben, dann möchte sie, daß Hans Fecher dieses Geld bekommt. Als Testamentsvollstrecker setzt sie Herrn Hans Fecher ein. Damit sie alßo ihren letzten Willen beschließen, mit (der) Erklärung, da solcher alß ein zierlich Testament nicht bestehen möchte, das er Macht haben solle eines coticilli testamenti tempore pestis, oder waßerlei letzten Willens, et ut valere potest et tebet. Undt wiewohl Frau Elisabeth (Gaudlitz), Valtin Kirstens Seel. Wittbe, der Testirerin Stiefmutter, sich angegeben, unndt dieselbe erinnert, daß sie ja ihres Stiefbruders Wolf Kirsten nicht vergeßen würde, so ist sie doch bey ihrer Verordnung geblieben, undt darbey gedacht, sie hatt 343 | |
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