Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/071

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Berges Kirche und Kloster erbaut worden, die 1137 zu Stande kamen. Vicelin selbst war Propst des Stifts und ließ die Geistlichen aus Neumünster kommen. Aber schon 1139 bei dem Einfalle des Pribislaus ging mit der Vorburg von Segeberg auch das Kloster in Flammen auf. Einer der Brüder, Volker, ward erstochen, die übrigen entkamen nach Neumünster. Nach der Eroberung Wagriens, als wieder unter der Burg eine Kirche errichtet ward, wählte Vicelin einen passenderen Platz für das Kloster jenseits der Trave zu Högelsdorf, wendisch Kuzalin, wohin Bauleute aus Neumünster beordert wurden. Das Kloster entging an diesem Orte den Verwüstungen, die Segeberg 1147 durch Niclot und 1148 durch den Dänischen König Svend trafen. 1149 konnten Kloster und Oratorium eingeweiht werden. Nach Vicelins Tode 1154 verlegte Bischof Gerold das Kloster wieder 1155 an die Segeberger Kirche zurück, die er vorläufig, da keine andere war, zu seiner bischöflichen Kirche bestimmte, und die Canonici sollten gewissermaßen sein Domcapitel bilden. Das Stift war übrigens ebensowohl als das Neumünstersche eigentlich für die Mission gegründet; auch finden wir, daß es dafür thätig war, namentlich, daß der Segeberger Stiftsherr Meinard sich der Bekehrung der Liefländer angenommen hat und 1170 deren Bischof geworden ist. Nach Vicelin war dessen Freund Rudolph hier Propst, noch 1164, sodann Theodorich, zugleich Propst zu Zeven im Bremenschen, der 1184 den bischöflichen Stuhl zu Lübeck bestieg. Die Reihe der folgenden Pröpste ist nicht vollständig bekannt. 1425 reformirte M. Johann vom Busch das Stift Segeberg im Auftrage des Costnitzer Concils, schaffte den Propstentitel ab, und von nun an waren nur Priore. Unter diesen reformirte Martinus 1464 das Kloster Bordesholm. 1502 finden wir aber zu Segeberg wieder einen Propsten Lambert. Später, 1526, heißt der Vorsteher nur der Pater. Noch 1541 kommt ein Pater Prior vor. Ueber die inneren Verhältnisse des Klosters erfahren wir nichts, doch wird berichtet, unter den Stiftsherren habe es gelehrte Männer gegeben. Daß nicht allezeit Ueberfluß im Kloster gewesen, sieht man daraus, daß 1442 der Bischof 30 Mark jährlicher Einkünfte zur Kleidung der Canoniker schenkte. Sonst hatte das Stift ansehnliche Landbesitzungen, wovon an einem andern Orte mehr, auch die geistliche Gerichtsbarkeit über die Kirchen zu Segeberg, Leetzen, Warder, Prohnsdorf, Gnissau.