Schlesisches Namenbuch/107

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


erstmalig 1328 erwähnt; dort gab es auch ein besonderes Hopfenhaus: Petir Rote ym hoppfenhowse 1387 (Bahlow, Studien S. 137). - Belege: Langehannus der heppener 1429 Liegnitz = L. der hoppener 1426 ebd. = L. der hopphener 1426 ebd.; Hannus hopfener 1388 Liegnitz; Bartel Häppener 1508/09 Görlitz.


Hirt (Hirschberg [5] Liegnitz [2]), Hirte, Schafhirt.

Nur noch selten; schon früh Familienname - Belege: Nitsche Hirte cerdo (Gerber) 1372/80 Liegnitz; Hannus Hirte der wollenweber 1380/83 Liegnitz; Nitschco Hirtchyn 1380/81 Liegnitz; Joh. Schaffhyrte 1350 ca. Breslau (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 3, 100).


Hocke (Liegnitz [6] Bunzlau [5] Glatz [3] Neisse Neustadt [14]), selten Höcker (Glatz [4] Görlitz [2]).

Der Höker oder Kleinkrämer. Er verkauft z. B. in Neumarkt 1445: Waynsmer (Wagenfett)... und ander cleine pfengwert, dy hokenwerk angehoren, dy do nicht handwerke angehoren noch czechen beruren (Meinardus, Neumarkter Rechtsbuch, S. 353). Vgl. auch Volckmann, Alte Gewerbe S. 203. - Belege: Hannus hoke 1372 Liegnitz; Brückner der hoke 1412 Görlitz; Niclos Gertener hoke 1412 Görlitz; noch 1547 Liegnitz: Hans Koschwitz ein Hocke. Beachtenswert ist der Michil wyntirhoke 1381 Sorau Land, desgl. Joh. Winterhocke, Brieger Domherr 1541 ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 9. Die Nebenform höckener ist offenbar nicht Familienname geworden: Nicclos hökener 1397 Liegnitz; Numan ein hokener 1412 Görlitz; Haupt hokener 1412 Görlitz.


Hoffmann (Görlitz [287 Liegnitz [250] Hirschberg [126] Beuthen [78] usw.).

Nächst Scholz und Müller der häufigste Berufsname in Schlesien. Der Hoffmann (mhd. hoveman) entspricht hier etwa dem west- u. süddeut. Meier, dem Gutsverwalter in adligen oder Patrizierdiensten; als solcher mehrmals nachweisbar. - Belege: Hannus Rumpeler, Franczken Frankensteyns hoveman 1382 Liegnitz; Eckehard, hern Otten Buzwoys hoveman 1383 Liegnitz; Hans Kosche ... hoffman im weissen hoffe 1558/64 Liegnitz; Christoff Tschornn der hoffmann in der kattause 1566 ebd. Als Familienname schon 1351: Johannes Hofman birschroter, Liegnitz; Nickel Hofeman der gurteler 1425 Görlitz; Mertin Hoffeman 1463/64 Görlitz, u. ö. ebd.


Hof(f)meister (Görlitz [5] Liegnitz [5]).

Mhd. hovemeister „Aufseher über die Hofdienerschaft, über den Hofhalt eines Fürsten“, auch eines Klosters (Lexer l, 1364). - Belege: der hovemeistir von Gandkaw 1394; Hans der hoffmeister von Leuwiss, d. i. Kloster Leubus 1560; Thomas Hofemeister 1494/95 Görlitz.


Hof(f)erichter, Hof(f)richter (Görlitz [23] Grünberg [12] Liegnitz [8] Hirschberg [6]).

Der hoverichter führte den Vorsitz im Hofgericht, das über den landsässigen Adel und in Zivilrechtsverhältnissen auf dem Lande Recht sprach. Er war kein juristisch gebildeter Mann; seine Amtstätigkeit erstreckte sich auch auf andere Zweige der Verwaltung, z. B. hatte er den Handelsbetrieb der Großkaufleute zu beaufsichtigen, später auch (als herzoglicher Hauptmann) für den Schutz des Landes zu sorgen (Schuchard S. 114 ff., 119). - Belege: Johannes iudex curie nostre Legniczensis 1324 Liegnitz; Nitsche Vngerotin der hoverichter 1394 Liegnitz; Cunrad von Sommerfelt hoferichter zu Breslaw 1426 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 154); Benedix Hoferichter 1493 Görlitz.


Höppner s. Heppner!


Horn (Görlitz [34] Liegnitz [23] Grünberg [10] Bunzlau [10] Hirschberg [9] Neisse Beuthen [7]).

Die Häufigkeit in der Ober- u. Niederlausitz (Neiderland) und die Gleichung Horn = Horning (s. unten!) deuten auf Herkunft von slaw. (ndwend.-poln.), gora, tschech. = hora „Berg“ u. teilweise Identität mit Hornig (s. dies). - Belege: pro filio Horn 1348 Liegnitz; Nitsche Horn 1372 Liegnitz; Mathey H. von Budissin 1432 Görlitz;