Recklinghäuser Mark

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< Recklinghausen

Markenordnung

Verkörung von 1552

  • Anno 1552 uff dunnestagh na Paeschen (21.04.) ist durch die erffgenoten (der) Recklinchuißer marcken beslotten, verkoert und bewilligt, dat niemandt - er sye wye er wolt - on bewillyngen und wissen der schernnen und erffgenoissen kein holt hauwen sali, ader einigen stam bloten. Wer aber darüber betredden, das er einigen stham geblottet, sali des holtz entwert syn und to behoff der sementlichen erffgenoiten und marcken hingenomen und den sulbigen uff dies 3 gülden gebroickt und von ime ahn richtliche furfurderungen gefurdert und genommen werden und vur punthgelt (Zollerhebung zur Bestreitung der Kriegskosten von den Hansestädten) 3 schellingen bethalen.
  • Item auch ist vercoirt, wer eyn foeder wellenholt (?) (..), heff (heft=hatt) verbroicht 1 gülden und tho pande 12 schellinge.
  • Item dat sollen die Schernen flissich ufsicht uf die marcke (halten) und deghenen de se gegen der marckenverkoir handelen (...) die sulven umb begangene dait penden und an stundt den burgemeistern anseggen, dat se de pendinge gethain. Als dan die burgemeistere etzliche der erben in bywesen der schernen oder irer eindeils by eynnbescheden mit den gepanten und na gestalt der dait und marckenkoer die broecken setten und in ein sunderregister anthegheven und inforderen tho nutte und behoeff der marcken, dat den erffgenoissen darvan geantwort werden moghe.
  • Item ist besslossen und verwilkoirt, darmit die marcke in (Esse?) gehaltte und durch dat fulfeltich thuinholt tho howen nicht verdorven, dat ein jtlicher, wer thuinholt bedarfft und hawen will, de Schemen zur zith solchs und wyfill er howen will, ansegghen soll, und sochs solt (die) Schernen in ein sunderlinck register antheichenen der mit sulcher hew des thuinholtz den sulbigen ahn seyner gerechtichkeith, wo sick geboirt affgereckent werde vermuege des sulven artickelß und uff acht (8) scharen magh men eyn foder thuinholtz halen.
  • Item dar auch ein ungeweruede (Unberechtigter) ein voder thunholtz helde, syn brock 2 1/2 gülden und dat holt verkorth.
  • Item uff veher scharen magh man ein erve in dusser marcke des jairs na verkoir halen ein foder brantholtz.
  • Item niemandt sali ein schar winnen in dusser marcken, hie en wynne die mit der salstede uffthoholthen.
  • Item ist besloßen, das men des jairs einß holten sali, nemblich wanneher die saedt gethain ist und uff vier schar ein voder holtz halen.
  • Item iß men auch averkommen und beslossen, dat niemandt en sunderlinghs, die in der marcke nicht berechtiget syn, einich holt under ader boven hawen soll und uth der marcke tho synem nutz dragen sali, dan allein was van dorn und anderen holth uffgelesen woerth. Sulchs sali der armen gemeinheidt zu gelassen werden. Wo aver darüber van jmande geschehe, der sali darumb gestraffth werden und es sollen die Schemen hiruff ein uffzicht haven und sulchs anbringen.
  • Item ist beslotthen und verwillkort, dat niemandt - er sy wye er woll -einich holt, dat sy an plancken, kloeneholt ader ahn balcken gesnidden,frombden uthlendischen ader inlendischen lüde uff die Lippe ader sunst uthwendich verkopen ader vergeven soll. Wer darjegen ichtz vemehem ader handelt, soll seyn brocke syen 3 goltgulden und derselvest sali ein jair langk seyner gerechtiget enberen und nicht gebruichen, dat sy mit uffbernnen ader holtten.
  • Item auch ist verwilkoerth und beschlossen, dat eyn jder, whem holt uff seyn recht gewesen ist, dat er bynnen jair uth der marcken uff syn sallstede foeren sali. Im fall aver, dat sulchs durch ungewetter ader anders im nith möglich, sali die sulve solchs unvermogenheitt den borgermeister zur tzyth angeven van wan inne entseting. (...) zur kenning. gegeven hebbe.
  • Item niemandt en sali holt en wechgeven, hey en hall ehm dat selvest.
  • Item die Schernen sollen gein holt en weghgeven noch verkopen, dan (...) sie die marcke hoden. Verkopen se dan sarholt, dar se (...) theren, dat meegen sie dan doen redelick und wie dat coepet hewet die welck groen sleith, dar hie dat saerholth in vathe, dat magh hie doen.
  • Item so ist auch die gebruch, dat niemandt schar en dielen sali, die uff die sallstede geschreven stain und davan alles tho hawen.
  • Item ist tho underholdene der marcke verkoert, dat ein jder erffgenothe des jairs in die marcke poetthen sali uff seeß schar ein hester bewißlich und dat nha ordnunghe der erffgenothen. Whe sulchs nicht en dede, die en sal dat jair seyns rechten nicht gebruichen.
  • Item offt sich gebuerde, dat in der marcke holt umhefelle, dat drie voder holtz offt mehr hette, dat mach ein erffgenoithe tekenen aver sunder wetten der Schernen nicht en wechfoeren, dat men den sulven ahn synen recht korthen sall.
  • Item wenn schar in dyser marck thogescreven synt offt angeerft werden, den haelt men dar by biß die kompt, offt syn erven voer die Schernen und leth de up, so dat men die schar dem einen affschrieve dem anderen inschreve na marckenkoir gewonte und rechte.
  • Item sodann den Schernen, ther tith die marcke uff oeren eidt befoelen ist, der ein fleissich uffsehen tho hebben und die selven tegen dusse vurstehende artickule und khur theten, tho straiff belangeden und dersulven verbaden puncten nicht neiden, den offt die sal men van stundt ahn entsetthen und sali des ampts entwerth syn und auch nicht wider angenommen werden.

Quelle

  • Stadtarchiv Recklinghausen, Repositur Stadtarchiv I, L, Nr. 11

Verpfändung aus der Mark

1648 September 14. Bürgermeister, Holzrichter, Schernen und Erben der Recklinghäuser Mark erlauben den Bewohnern von Berghausen, weil sie wegen der Kriegswehen keine Mittel noch Auswege zur Abzahlung der jährlichen Kontribution wissen, einen Zuschlag von ungefähr sechs Halbscheffel Landes auf der Hillerheide, auf dem Brinck gelegen, zu machen und diesen zu verpfänden. Die Genehmigung erfolgt mit der Einschränkung, daß die Berghäuser jederzeit verpflichtet sind, die Gelder, die sie auf den Zuschlag aufnehmen werden, wieder abzulegen. Die Berghäuser bekennen, daß sie auf den bewilligten Zuschlag hin von Dietrich, Jaspar und Arndt Pfannenbecker anfänglich 70 Reichstaler und später noch 30 Reichstaler von Jaspar und Arndt aufgenommen haben und zum Pfande alle „gereiden und ungereiden" Güter der Principalschuldner Johan Schäper, Jobst Kaspar, Johan Metelichs (?), Arndt Tilman und Berndt Kämper setzen.

1705 August 29. Bürgermeister, Holzrichter, Schernen und Erben der Recklinghäuser Mark verweisen Dietrich Pfannenbecker und dessen Ehefrau Gertrud, die den Anspruch erheben, dass ihnen ein Stück Land, das sie zum Pfand haben, als Garten angewiesen werden soll, auf die von ihren Vorfahren herausgegebene Obligation, auf deren Einhaltung sie auch weiterhin bestehen wollen. Unterschrieben von Vincent Jeibman.

  • Abschrift, Papier, Doppelblatt, beglaubigt durch den Notar J. Rutg. Kinderman.

Quelle

Markgenossen

  • 1372 Bernd von der Sickenbeyke verpfändet dem Sander von Galen die 72 Scharen, die er in der Recklinghauser Mark hat, für 20 alte goldene Schild, auf 5 Jahre.