Protnischken
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Protnischken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Protnischken
Einleitung
Protnischken, Kreis Memel, Ostpreußen, bestehend aus:
- Klein Protneschken (das eigentlich so genannte Protnischken), v. 1785 Thomollen Michel, um 1785 Tumollen Michel[1]
- Groß Protnischen, v. 1785 Tautrum Matz, n. 1785 Groß Protneschen, um 1820 Protneszen[2]
Name
Weitere Namen und Schreibweisen
- 1540 Matz Pratnesch
- 1683 Tautrimmai [3]
- 1725 Bradnischen[4]
- Pratniszen, Protneszien, Protniszen, Protszen[5]
- Protneschen[6]
- Prothneschken[7]
- Matztautrin oder Matz Tautrin[8]
- Michel Tomol[9], Michel Tomollen[10], Thumollen Michel[11]
- Lit. Name: Protniszkiai[12], Protnešiai[13], Prodnesiai
Namensdeutung
Der Name Protnischken ist ein Berufsname. Der Alternativname Tautrum sagt aus, dass sich hier jemand (endlich?) niedergelassen hat. Tumollen beschreibt entweder die Ackerbeschaffenheit oder das Aussehen des Michel.
- prußisch "prātin" = Verstand, Vernunft, Rat, Ratsherr
- lettisch "pratējs" = Kenner, Sachverständiger
- "prātigs" = vernünftig
- preußisch-litauisch "pratneš" = Umläufer, Halb- oder Unterschulz, also ein Mann, der die Anweisungen des Schulzen den Bewohnern des Bezirkes überbringen mußte
- "tautas" = Landebesitzer
+ litauisch "rimti" = ruhig werden, zur Ruhe kommen
- indogermanisch "temos" = Finsternis
- prußisch "tumus, tumms" = dicht, verdickt, dunkel
- "tumelauks" = Sediment-Acker
- preußisch-litauisch "tamsutis" = etwas dunkler, dunkelbraun
Pratnesch, woher der Ort den Namen bekommen hat, war früher die Bezeichnung für einen Landschöpp.
Allgemeine Information
- Alter Siedlungsort, 19 km südöstlich von Memel, 1785: 6 Feuerstellen[15]
Politische Einteilung
1785 ist Klein Protneschken ein Königliches Bauerdorf, 1916 Landgemeinde[16]
1785 ist Groß Protnischken ein Königliches Bauerdorf, 1916 Landgemeinde, wird später zu Protnischken geschlagen.[17]
1940 ist Protnischken ein Dorf in der Gemeinde Wowerischken.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Protnischken gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Prökuls.
Katholische Kirche
Protnischken gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Protnischken gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.
Bewohner
Geschichte
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PROKENKO05PN</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls
- ↑ Particulaire Carte von dem in dem Königreich Preussen gelegenen Ambt Memmel, 1725, 1:96 000
- ↑ Taufbuch Prökuls
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000
- ↑ Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 5, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918