Lehrbuch der gesammten wissenschaftlichen Genealogie/179

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Lehrbuch der gesammten wissenschaftlichen Genealogie
Inhalt
Vorwort | Einleitung
Erster Theil: Kap. 1234
Zweiter Theil: Kap. 1234
Dritter Theil: Kap. 123456
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albus. – Albero karraman. Herimannus cum barba in Köln[1]; 1157 Arnoldus Rufus. Siboldus Albus in Erfurt[2]; 1159 Wartwin Emmersacker und Udalricus Engnach in Augsburg[3]; 1159 Heinricus Houe in brandenburgischer Urk. Für Magdeburg[4]; 1170 Gerlachus Gramann in Fuldaer Urk.[5]; 1210 Siboldus Humularius, - Hartliebus Gensevuz, Wernherns Cellarius, Guntherus Spisarius in Erfurt[6] u. s. w. Auch hier werden sie rasch erblich. 1267 heißt es in Erfurter Urkunde: Hugo Longus filius Gothscalci Longi [7]. Wir können diese Bezeichnungen wohl fast gleich nach ihrem Auftreten in Deutschland als Familiennamen auffassen. Im Osten treffen wir sie später als im Westen, östlich des 30. Längengrades v. F. nicht vor der Mitte, in Berlin erst gegen Ende des 13. Jh.[8]

      In Wien war zu Anfang des 14. Jahrhunderts in der obern Bürgerschaft der Gebrauch des Familiennamens bereits allgemein; aber der ursprüngliche Character desselben als Beinamen zeigt sich noch in dem vorgesetzten Artikel „der“, das lateinische dictus, erst um 1380 wird dies „der“ vereinzelt weggelassen und man erhält alsdann die bis heute übliche Form z. B. „Niklas Steiner“.[9] Diese Entwicklung führt aber überall zum Verschwinden des Wörtchens


  1. Laccomblet I, Nr.. 344.
  2. Beyer, Erf. UB. I, Nr. 41.
  3. Mon. Boica XXXV, 1 unter E.
  4. Riedel, Cod. dipl. Brandenb. A. XVII , 434.
  5. Scheidt, Nachr. vom hohen u. nied. Adel. S. 562.
  6. Beyer I. n. 69.
  7. Ebenda n. 220.
  8. Heffters Namensverzeichnis zu Riedel, Cod. dipl. Brand. Irreführend ist bei Heffter die häufige Anführung einfacher Eigennamen als „Fam. ohne Vornamen.“ In Magdeburg, Burg, Stendal, Ratzeburg, Havelberg, Lübeck, Perleberg, Salzwedel treten die Familiennamen vor dem Jahre 1252 auf, in Neu-Ruppin 1256, Brandenburg 1267, Schwerin 1281, Prenzlau 1282, Berlin 1284, Spandau 1289, Frankfurt a. O. 1294.
  9. Dies nach Mittheilungen von Uhlirz, der in seiner Arbeit über die Wiener Treubriefe die Familien des 13. Jhdts. zusammengestellt hat. Für das 12. Jahrhundert ist noch der Taufname mit dem Zusatz de Wieana vorherrschend; Beispiele von 1195-97. Oberoestr. Urkbch. 692 Nr. 221. Hier finden sich neben der Bezeichnung von Wien auch Verwandtschaftsbezeichnungen.