Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/483

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      1143 dotirte Erzbischof Konrad mit den Zollgefällen in Mauterndorf das domkapitelsche Hospital St. Johann im Kay zu Salzburg. 1324 bezog der Erzbischof von Salzburg für einen Todschlag dahier 30 Mark Silber.

      Mauterndorf wurde am Martinstage 1480 unter Wulfenstorf's Anführung rein geplündert, und 1551 vom Erzbischofe Michael v. Khüenburg zum 19 Markte des Erzstiftes erhoben.

      Das Wapen davon besteht in einem in die Länge getheilten Schilde mit einem rothen Maltheser - Kreuze im rothen Felde zur Linken, und einer Sparre im dunkelblauen Felde zur Rechten.

      Im Dezember 1690 verspürte man zu Mauterndorf eine gewaltige Erderschütterung. 1725, 1727 geschieht vom hiesigen grünen Marmor Erwähnung, 1827 ergaben sich durch die Taurache große Unglücke.

      Die Pfarrkirche zu Ehren des heil. Bartholomäus ist unansehnlich. In diese wurde 1758 eine tägliche Messe gestiftet; Mauterndorf 1555 ein Vikariat, und unter Bayern ein Pfarramt. Eine halbe Viertelstunde vom Markte trifft man die Gertraudenkirche mit dem Gottesacker. Man findet daselbst (sie war einst die Pfarrkirche) einige merkwürdige Epitaphien: ein 3 Spannen langes von Zinn des den 16. May 1653 verstorbenen Wilhelm Karl Jochers e.t.c. nebst 14 Ahnenwapen; ein Kunststück des Mahlers Matthäus Pinnet 1626 von Karl Jocher (+ 1645); das Grabmahl Alexander's von Grimming und seiner zwey Gemahlinnen. Ben dieser Kirche ist die sogenannte Anihofer'sche[1] Kapelle von 1642; die Kapelle des heiligen Wolfgang und der heil. Elisabeth vom nämlichen Jahre, und 1647 eingeweiht, nebst 4 Epitaphien der Edlen v. Grimming; in der Nähe dieser Kapelle ein von den frommen Bürgern errichteter Kalvarienberg.

      Die Marktschule wird von 113 Werktags-, 55 Wiederholungsschülern besucht. (Zauner III. 171, IX. 44; X. 405; Rumpler 101, 141; Hübner I., 497—504; Vierth. Wand. I. 126 e.t.c.; v. Koch's Staatenkunde e.t.c. III. 33, 55.)


  1. Die Dominikalien der Anthofer, früher der Herberstein, kaufte die Abtey Nonnberg an sich; die der Freyherren von Jocher erbten die Grafen von Platz. (v. Koch's Staatenkunde e.t.c. III. (68.)