Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/459

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[458]
Nächste Seite>>>
[460]
Datei:Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


866 Einwohnern, auf einem Hügel am linken Ufer der Enns in angenehmer Lage, 2037' ober dem Meere, eine halbe Stunde vom vorderen Tauern, 1 von Altenmarkt, 2 von Mandling und Eben, 3 von dem untern Tauern, 23 von Salzburg.

      Die Stadt ist seit 1295 mit einer Mauer umgeben, und bildet ein Quadrat, dessen entgegengesetzte Seite sich um ein bedeutendes in einer gebogenen Linie zuspitzt. An 3 Enden der Stadtmauer befinden sich runde Thürme, das vierte bildet das landesherrliche Hofkastengebäude. Sie hat 2 Thore: das Salzburger- und Steyrerthor, 2 Plätze, 4 Brunnen, ist in 4 Viertel getheilt: das Pfleg-, Kirchen-, Hofkasten- und Rathhaus-Viertel, und hat 10 Gassen.

      Das Pfleghaus, die Frohnfeste, das Bürgerspital und Schulhaus, der Hofkasten, das Rathhaus, die sogenannte Lötschen, das Lerchen- und Mauerschlößchen sind die größeren Profangebäude der Stadt und im Burgfried.

      Kirchen und Kapellen hat Radstadt folgende: die Vikariatskirche, eine Kapelle in der Nähe derselben im Kirchhofe, die Kirche bey dem Kloster der Kapuziner und das sogenannte Loretto-Kirchlein ob Lerchen, außerhalb des Städtchens.

      Die Vikariats- oder eigentliche Seelsorgskirche wurde 1314 neu gebaut, und zu Ehren des heil. Virgil eingeweiht. 1417 brannte sie ab.

      Dieses Unglück traf sie am 27. Oktober 1616 unter Markus Sittikus wieder.

      So denn baute er sie 1618 in ihrer noch gegenwärtigen Gestalt wieder vom Grunde auf. Hierauf ward sie zu Ehren der Himmelfahrt Marien's eingeweiht, erhielt auch von Joseph Ziurletta eine Kapelle zu Ehren des heil. Karl von Borromäo, und 1629 einen eigenen Vikar.

      Sie bekam nach dem Brande von 1781 das Hochaltarblatt, die Auferstehung des Herrn vorstellend, von Franz Nikolaus Streicher, eine neue Orgel von Rochus Egedacher, eine neue Thurmuhr von Johann Bentele. Alle sie waren rühmlich bekannte Künstler aus Salzburg. Auch befinden sich mehrere Leichensteine in derselben.