Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/428

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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untere Hälfte des Marktes, 1502 die obere Hälfte sammt der 1498 erweiterten Kirche, diese 1507 von den Gewerken wieder erbaut. 1416 fiel hier eine Hofstatt an Salzburg. 1518 (nicht 1528) wüthete eine Seuche; Feuer abermahls 1559, 1596, 1779, 1793; das Wasser 1569, 1572, 1598; ein Erdbeben 1690. (Vierth. Wand. I. 224; Seethaler's Papiere; v. Koch's Tauern 316 — 331; Hübner I. besonders 455—458.)

      Als 1481 die österr. Truppen in das Gasteiner Thal einen Einfall machten, drückten sie die Pinzgauer aus dem hiesigen Markte zurück. (Zauner III. 175.)

      Das Vikariat Wildbad in Gastein hat außer diesem noch die zwey Ortschaften Hinterschneeberg und Remsach (dieses im Hintergrunde mit ewigem Schnee und Eise bedeckten Gebirgen umschlossen), mit 114 Häusern, 127 Wohnparteyen, 630 Einwohnern zugetheilt.

      Wildbad oder Badgastein (Rastun, Gastun, Castaune, Gastaije, Gasteun, Castaun[1]), ist ein Dorf mit 400 Einwohnern am rechten Ufer der Ache, am Fuße des Graukogels unter der Alpe Reicheben, sich an den Badberg ziemlich hoch hinaufziehend mit zerstreut liegenden kleinen Gütchen, zugleich auch die Einöden Vorder- und Hintergschlief, Reit, Schachen und Wetzl begreifend. Hier vereinigen sich, 1 Stunde von Beckstein, 2 1/2 von Hof und 16 von Salzburg, die alte und neue Landstraße; hier sprudeln die weltberühmten Heilquellen; hier fällt ein herrlicher Wasserfall 630' in kochendem Schaume herab; hier erhebt sich ein schönes landesherrliches Badschloß, vom Erzbischofe Hieronymus 1794 erbaut[2], seit 1804 eine geräumige und hübsche Wohnung für ansehnlichere Kurgäste; hier ist das bereits besprochene Hospital von Konrad Strochner[GWR 1] für einheimische und fremde Arme; hier die Vikariatskirche zu Ehren


  1. Nach Burgholzer's Geschichtskarte von Gasten, genesen; nach dem salzb. Intellig. von 1809 S. 472 von Gastaun, Gießinnen, Wasserfälle und Orte an denselben in der Schweiz; nach v. Koch's Berchtesgaden S. 361 Castun, ein Grabscheit, die goldene oder silberne Einfassung eines Edelsteines. Das Siegel von Gastein besteht aus einem goldenen Dreyecke mit einer Kanne.
  2. Die Aufschrift der Weihe von dem Hofkaplan Florian Dalham spricht aus: "Soteribus Gastuni fontium Utentium Commodo ac Prosperitati."



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