Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/427

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      In der Pfarrkirche werden die Gemählde an den zwey größeren Seitenaltären gerühmt: die Geburt Christi und die Erscheinung der Weisen aus dem Morgenlande. Im ersteren richtet eine aus dem Grabe emporsteigende Mutter mit einem erst gebornen Säugling im Arme den Blick dankend aufwärts. Sie sey scheinbar verschieden in die Gruft gesenkt, zufallig aber wieder gerettet worden, und habe glücklich geboren. Zum frommen Andenken habe ihr Gemahl, Pfleger in Klammstein, diese Geschichte mahlen lassen. So die Sage! Hier und in den Seitenkapellen zeigen Epitaphien die Ruhestätte der Strochner (1476, 1480), der Geißler, Grimming, von Zauner, Christoph Weitmoser (1558 nach dem salzb. Intelligenzblatte 1800 Nr. 3 und 6), Strasser, Krüner (1568, 1572, 1581), Engelmoor, Hölzl, Feuerfinger (1549) e.t.c. An der oberen Kirchhofmauer e.t.c. bewahren große Marmorplatten das Andenken der Zotten, Haunsberg (1508), Rosenberg, Katzbeck, Keutzl, Schmelzing, Anfang, Schott, Prank, Kirchpichler, Dietrichstein, Perner, Aufner, Speuck, Ayden, Zauchner, Zappler, Vätzl, Mayr, Baumgarten, Leikhofer, Klain e.t.c. Schade, daß diese merkwürdigen Ueberreste allen Unbilden ausgesetzt sind!

      Der erste Pfarrer zu Hofgastein war Herr Michael 1327 , 1349 Rugerus, Magister scholarum salisb.

      Unter den noch stehenden Profangebäuden verdienen bemerkt zu werden: zwey Getreidmagazine; der Strasserhof, jetzt das Bräuerhaus mit einem gewölbten Saale; die Ruinen der Weitmoser im Hausraume des Platzbäckers; die Versammlungsstube der Gewerken, in der Speisverwaltung mit den Wapen des Hanns Weitmoser und der Ursula v. Moßhaim, der Zottenhof an der Bräuerey, das Anfang Schloß e.t.c, alle diese mit schönen Fenstern, Schuhwerken, karnelirten Säulen von Serpentin (die Brüche davon 1 Stunde von Hof) reichlich geziert, an der Eingangsthüre Nr. 109 vom Kenner auch die Gesetze der Akustik zu bemerken.

      Weit führet die Ortsgeschichte zurück. 894 soll hier die erste Kirche erbaut worden seyn; schon früher stand hier eine Kapelle zu U. L. Fr. am Griese. Sie kommt 1223 als Pfarrkirche vor. 1243 verwendete Erzbischof Eberhard II. die Einkünfte der Pfarre zur Dotirung der 3 vorzüglichsten Präbenden am Domstifte. Im Jahre 1339 verbrannte die