Herrschaft Wildenburg

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Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Herzogtum Berg > Herrschaft Wildenburg

Lage

Einleitung

Wildenburg bei Altenkirchen war eine reichsunmittelbare, Herrschaft. Nach ihrer Burg nannten sich die Herren von Wildenburg seit 1239. Dieser Familienzweig stammte von den Herren von Arenberg ab, welche Vögte der Abtei Werden waren. Ihre innerhalb der Reichsritterschaft als reichsunmittelbar geltende, zwischen Westfalen, Siegen, Sayn und Berg gelegene Herrschaft kam bei ihrem Aussterben 1418 über eine Erbtochter an die Grafen von Hatzfeld. 1792 gehörte die Herrschaft Wildenburg mit dem gleichnamigen Schloß und einigen Dörfern der Umgebung zu den nicht eingekreisten Reichsteilen.

1806 kam die Herrschaft Wildenburg an das Großherzogtum Berg (Departement Sieg), 1813/5 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.

Burganlage

Der Wohntrakt hat Wohnturmcharakter, er ist gotischen Ursprungs. Einen Durchmesser von rund 10 m hat der massive Bergfried bei 20 m Höhe und einer Mauerstärke von knapp 2 ½ m. In 8 m Höhe liegt der Zugang. In den Jahren 1986 bis 1988 wurden die "Reste" der Wildenburg durch die Hatzfeldtsche Kammer erneuert bzw. saniert. Der untere Torborgen, das seitlich anstehende Mauerwerk eines Zwingers, ein Treppenaufgang, die ehem. Schlosskapelle, Bruchsteinmauerwerk, Gewölbe und der Treppenaufgang im ehem. Keller- und Erdgeschoss, sowie die zweigeschossige Säbelschmiede mit Wachhaus und Schutzbau einschließlich der schweren Gewölbe und die Umfassungsmauern des talseitig gelegenen ehem. Viehhauses wurden saniert.

Offenhaus

11. Mai 1364 Hermann, Herr zu Wildenburg, macht seine Burg Wildenburg zum Offenhaus des Grafen Wilhelm von Berg

  • Quelle: Th. Jos. Lacomblet, Urkundenbuch III; 653

Offenhaus und Erbmannlehen

25. April 1377 Johann, Herr zu Wildenburg, macht seine Burg und Schloss zu Wildenburg zum Offenhaus und Erbmannlehen des Grafen von Berg und Ravensberg.

  • Quelle: Th. Jos. Lacomblet, Urkundenbuch III, 653 Anm.

Beistandspakt

1396 (l397) Dezember 28 Herzog Wilhelm von Berg gelobt den Brüdern Johann und Hermann, Herrn zu Wildenburg, welche ihm ihr Schloss Wildenburg zum Offenhaus gemacht, dieses zu beschirmen und zu entsetzten.

  • Quelle: Urkunde Herzogtum Berg

Familien

Familie von Hatzfeldt

Seit Anfang des 15. Jahrhunderts waren Herrschaft und Burg in den Händen der Familie von Hatzfeld.

Erbwechsel

Erbwechsel

  • Ruwe von Hatzfeld (1428+) oo N.N., Kinder:
    • Johann von Hatzfeld, Ritter (1428, 1456)
    • Johann, Ritter (1456)
    • Goddert von Hatzfeldt, Ritter (1456)
Wirkungsgebiet der Herrschaft Wildenburg (Karte aus dem Atlas Blaeu)

1428 Johann von Hatzfeld der Alte (des Ruwa seligen Sohn) bekennt dem Wilhelm von Nesselrode 200 rhein. Gulden schuldig zu sein und setzt ihm zum Unterpfande sein Teil der Herrlichkeit zu Merten im Lande von Blanckenberg. Zu selbiger Schuld bekennt sich auch Jungfer Luckel von Hatzfeld (die wohl Johanns Schwester ist).

1420 Lehensbrief des Erzbischofs Dietrich von Köln für Goddert von Hatzfeldt über das halbe Dorf, Kirchspiel und Gericht Wissen,

Um 1456 erfolgt durch Erzbischofs Dietrich von Köln die Verpfändung der Ämter Bilstein und Waldenburg an die Gebrüder von Hatzfeld.

1456 Lehensbrief des Grafen Gerhard von Sayn für die Brüder Ritter Johann, Johann und Goddert von Hatzfeldt über Schloß und Tal Wildenburg,

1456 Lehensbrief des Grafen Gerhard von Sayn für die Brüder Ritter Johann, Johann und Goddert von Hatzfeldt über den saynschen Anteil an Kirchspiel und Gericht Friesenhagen,

Erbwechsel

1437 Ehevertrag zwischen Joh. Ruwe von Hatzfeld und Regina von Nesselrode, T. des Wilhelm von Nesselrode und der Swenolt von Landsberg.

1448 Johann von Hatzfeld gt. Ruwe, Herr zu Wildenburg bescheinigt, von seime Schwiegerherrn Ritter Wilhelm von Nesselrode Herrn zum Steyne 1.000 rhein. Gulden Hilichsgeld empfangen zu haben.

1459 Schuldbrief, worin Wilhelm von Nesselrode, Johann v. Hatzfeld (Herr zu Wildenburg), Diedrich v. Burtscheid und Johann v. Nesselrode bekennen, dass sie von Vincentius Grafen zu Moers und Sarwerden 2.000 rhein.Gulden lehnweise erhalten haben.

Multi Erbwechsel

1518 Projektierter Heiratsvertrag zwischen Franz von Hatzfeld zu Wildenburg und Anna Stecke.

Multi Erbwechsel

Johann II. von Hatzfeld (1559-1561) Landdrost von Westfalen.

  • Johann von Hatzfeldt (d. Ältere) oo Johanna von Harff, Kinder:
    • Deam (1576)
    • Werner (1576)
    • Johann (der Jüngere) (1576)
    • Heinrich (1576)
    • Werner (1576)

1557 Erbteilung über den Nachlaß der Eheleute Johann von Hatzfeldt und Johanna von Harff zwischen deren Söhnen Daem, Werner und Johann.

Erbwechsel

  • Wilhelm von Hatzfeld oo Johanna von Brempt, Kinder:
    • Johann Wilhelm von Hatzfeldt

1589 Konsens von Herzog Wilhelm von Jülich–Kleve–Berg als Lehensherr für Wilhelm von Hatzfeldt zur Belastung des Bornschen Lehens Guttekoven (Niederlande).

1591 Wilhelm von Hatzfeld Herr zu Wildenburg und Weisweiler bekennt, dass er von seinen Schwiegereltern Johann von Brempt, Drosten zu Geldern, Oedt und Rheinbach, u. Maria von Palant 2.000 Goldgulden leihweise erhalten habe.

Lehnsbrief für Hermann von Hatzfeldt, Herrn zu Wildenburg, 1604

1614 Vergleich zwischen Wilh. v.Hatzfeld. und Johann von Wylich, als Vormünder des von Werner v. Wylich nachgelassenen Sohnes Johann Friedrich von Wylich eines, und Margaretha v. Wylich - Wittwe v. Brempt, andernteils.

1615 Renuntiation der Ehegatten Wilhelm von Hatzfeld und Johanna v. Brempt auf alle fernere Bremptische Erbschaften.

1629 Johanna von Brempt Wittwe von Hatzfeld nimmt bei Johann Frhr. von Brempt die Summe von 475 Rthr. auf, und überweist demselben wegen der Pensionen eine Rentverschreibung sprechend auf Philipp Roist von Werss.

1630 Testament der Johanna von Brempt

1634 Ehevertrag zwischen Bertram von Nesselrode, Herrn zum Stein und Lucia Gräfin v. Hatzfeldt

Erbwechsel

  • Johann Wilhelm von Hatzfeldt oo N.N., Kinder:
    • Wilhelm Heinrich von Hatzfeldt
    • Antonetta Margaretha (oo N. von Goltstein, 1650)

Erbwechsel

  • N. von Hatzfeldt oo Maria von Velbrück, (1669 Witwe von Hatzfeldt)
    • Adolf Alexander
    • Charlotta Catharina Margaretha
    • Maria Magdalena Sibylla (1669)
    • Maria Francisca von Hatzfeldt (1669)

Bibliografie

  • Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 1958.

Archiv

  • Staatsarchiv Münster, Bestand A 10, Bd. VI. Maniskripte 6, darin Regesten zur Geschichte der Familien von Hanxleben und von Hatzfeld (1328-1785), Akten und Korrespondenz zur Geschichte des gräflichen und fürstlichen Hauses von Hatzfeld in Wildenberg 1558-1694, (13. Jh. - 1. Hälfte 19. Jh.) Stammtafeln der Zweige der Familie von Hatzfeld, etc.
  • Archiv Haus Herten im Archiv von Nesselrode, Schloß Herrnstein, 53809 Ruppichteroth.

Zufallsfunde

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