Herforder Chronik (1910)/410
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1757
Und auf unsere fernere Anführung, die Stadt sei in diesen Kriegsläuften bereits über 30 000 Taler „zurückgesetzt“ und von Mitteln und Kredit entblößt, meinte er, daß ein Aufwand von einigen hundert Franken zur Erleuchtung der Straßen eher zu überwinden sein würde, als wenn die Bürgerschaft durch allerlei Unordnungen viele 100 Franken Schaden leiden sollte, welche er zu verhüten nicht vermögend sein würde, wenn die Patrouillen auf den Gassen nicht sehen, noch die Täter verfolgen und Ruhe schaffen könnten. Wir haben deshalb beschlossen, zur Erhaltung der allgemeinen Sicherheit 100 Laternen anfertigen und, zur Ersparung der Laternenpfähle, an den Häusern anbringen zu lassen, was auch beinahe vollendet ist, die Anlage kommt etwas über 100 Taler, die Unterhaltung jede Nacht, sofern kein Mondlicht scheint, etwa 3 Taler zu stehen.
Über den Unterhalt der Laternen lesen wir in einem Ratsprotokoll, daß mit Jobst Herm. Meyer auf der Altstadt, Carl Henrich Eggert, Neustadt, und Arndt Buntemöller, Radewig, der alte Akkord dahin verändert ist, daß den beiden ersteren jedem monatlich 27 Gr., dem letzteren aber, weil er nur 13 Lat. zu versehen hat, 9 Mgr. für ihre Bemühung gereicht werden solle, wofür sie nach dem Maß der Mondwandelung und so oft es erfordert wird, die Laternen mit nötigem Öl, welches der Höker Philipp Johanning liefert, zu speisen, auch gegen Abend anzuzünden und gegen 9 Uhr zu löschen übernommen haben. „Wobei ihnen angedeutet ist, diese Zeit genau in acht zu nehmen, auch mit dem Öl so sparsam als möglich zu sein und nichts zu verschütten.“
„Außerdem haben wir sowohl zu des Generals Quartier[1], als auch zu den Ställen unglaublich viele Kosten verwenden müssen. Nicht weniger Kosten haben wir für die hier nicht vorhandenen Holzkohlen gehabt. Wir haben drei Fuder bei dem Köhler im Lippischen Walde bestellt, die 36 Thl. kosten werden. Wir können nicht absehen, woher alles genommen werden soll, wenn die Garnison erst völlig zur Stelle ist. Was das Holz-Magazin betrifft, so scheint es dem Magistrat eine gänzliche Unmöglichkeit, den dazu erforderlichen Vorrat aus dem Stadtforste zu schaffen, wenn man auch alles zum Unterhalt der Stadtgebäude und Brücken auf die nächsten 50 Jahre und darüber erforderliche Bauholz darniederschlagen soll, welches doch ein unüberwindlicher Schade und eine himmelschreiende Sünde wäre.“ Der Magistrat bittet, die nächsten Beamten zu Heepen, Schildesche, Enger und Vlotho anzuhalten, daß ein jeder 15-20 gute Fuder hier anfahren lasse. In dem erschienenen Reglement wegen der Winterquartiere sei u. a. einer starken Anzahl Lichter erwähnt, welche an die „Wachten“, Offiziere und Ställe geliefert werden sollen. Magistrat bitte, die Beibringung solcher Lichter und der außer dem Holze an die Herren Offiziere in dem Reglement erforderten Kohlen auf die von den Winterquartieren befreiten
- ↑ Er wohnte im Koptaschen Hause in der Hämelinger Straße.