Herforder Chronik (1910)/045

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Herforder Chronik (1910)
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Es nehmen den abteilichen Stuhl ein:[1]

„Zwei Gräfinnen von Limburg,
drei Gräfinnen zur Lippe,
zwei Gräfinnen von Eberstein,
eine Gräfin von Oldenburg,
eine Pfalzgräfin von Zweibrücken,
eine Pfalzgräfin bei Rhein,
zwei Fürstinnen von Anhalt-Dessau,
eine Landgräfin von Hessen-Kassel,
eine Herzogin von Kurland,
eine Prinzessin von Holstein-Gottorp,
eine Markgräfin von Brandenburg-Schwedt.

Die vornehmsten Namen finden sich in jüngster Zeit.“


8.

Königin Mathilde.

Die Benediktinerklöster im allgemeinen.

Wie oben erzählt, war das Herforder Frauenstift nach dem Muster des Benediktinerinnenklosters zu Soissons in Frankreich eingerichtet und unter die Obhut des Rektors der Benediktinermännerabtei zu Corvey gestellt.

Die mehrfache Erwähnung dieser Klöster rechtfertigt einen kurzen Blick auf ihre Entstehung und ihr Wesen.

Ihren Namen trugen sie von dem hl. Benedikt von Nursia. Nach seinen Erfahrungen war das Leben der Einsiedler in den Wüsteneien des Orients, die mit Kasteiungen, Bußübungen und Enthaltsamkeit jeder Art ein Gott wohlgefälliges Werk zu vollbringen vermeinten, nicht der richtige Weg zur Erlangung des Seelenheils. Benedikt verwarf die Askese (strenge Bußübung) keineswegs, wollte sie aber in die Weltabgeschiedenheit eines Klosters (claustrum) verlegen, wo eine verständige Abwechslung von geregelten Andachtsübungen und Handarbeiten möglich war. Mit Gleichgesinnten gründete er das erste Männerkloster auf dem Monte Casino zwischen Rom und Neapel. Zu den von den Mönchen ausgeführten Handarbeiten gehörte das Bücherabschreiben, woraus die Neigung, den Inhalt des Geschriebenen kennen zu lernen und schließlich das Studium der Wissenschaften erwuchs, und ein weiterer Schritt die Unterweisung von Schülern in den Wissenschaften war.


  1. Fink, a. a. O. 128.