Haus Krudenburg

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Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Wesel > Hünxe > Haus Krudenburg

Haus Krudenburg: Le Coq, Topographische Karte - Westfalen (1805)

Einleitung

Das Burghaus Krudenburg, auch Crudenborgh oder später Crudenburg genannt, ist ein ehemaliger landtagsfähiger Rittersitz im gleichnamigen Ortsteil Krudenburg der Gemeinde Hünxe am Niederrhein im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen.

Kriegswirren

  • 1642 Graf von [Styrum?] im Feldlager zu Orsoy berichtet an den Grafen von Velen über die Verhinderung des Übergangs bei Krudenburg durch den Vogt Gisbert zu Hünxe.

Besitzer

Familie von Boetzelaer

1363 erfolgte die Verpfändung der Herrschaft Krudenburg mit der Fischerei in der Lippe und der Wassermühle an der Lippe zwischen Krudenburg und Hünxe sowie von Renten aus dem Hof zu Drevenack durch Graf Johann von Kleve an Rutger von den Boetzeler

Familie Stecke

1395 erfolgte die Belehnung des Goswin Stecke mit dem Haus "ten Berge" und dem dazugehörigen Wildbann, sowie die Belehnung seiner Frau Elisabeth van Bellinchoven mit dem Haus Krudenburg und dem dazugehörigen Wildbann durch den Grafen Dietrich von der Mark.

Familie v. Holstein-Schauenburg zu Gemen

1502 heiratet die Witwe Goswins IV. Stecke den Grafen Johann v. Holstein-Schauenburg zu Gemen

1503 Belehnung des Werner von Palandt mit dem Haus Krudenburg durch Herzog Johann I. von Kleve (?).

1527, 1531 erfolgten Schuldverschreibungen des Grafen Jost zu Holstein-Schauenburg und seiner Frau Eva, geb. von Nassau, zugunsten des Cord von Dorle, Droste zu Horneburg, unter Pfandsetzung des Hauses Krudenburg vor Jasper von Xanten, Richter zu Hünxe:

1633 Belehnung des Grafen Hermann zu Holstein-Schauenburg nach dem Tode des Grafen Ernst mit dem Hause Krudenburg durch Kurfürst Georg Wilhelm Markgraf von Brandenburg.

Clevisches Lehen

17.05.1642 Friedrich Wilhelm, Markgraf zu Brandenburg, Kurfürst usw., belehnt, nachdem Agnes Gräfin zu Limburg-Bronkhorst, Äbtissin zu Elten angezeigt hat, daß durch den Tod Hermanns Grafen zu Holstein-Schaumburg das Haus Crudenburg an den inzwischen auch verstorbenen Jobst Hermann Grafen zu Holstein-Schaumburg gefallen ist, von dem es an sie, als dessen Mutter Schwester kam, den Dr. jur. Werner Pagenstecher als ihren Bevollmächtigten mit dem

  • Haus Crudenburg mit der Wassermühle an der Lippe,
  • dem Hof zu Dravenich (Drevenak),
  • dem Hof zu Draffwinkel und
  • der Fischerei in der Lippe vor Schermbeck bis an die Lippbrücke, die gegen Wesel zu liegen pflegte,
  • dem Haus zum Berge im Ksp. Hünxe mit den 2 Höfen zur Steinfart und Ickenburg,
  • der Wildbahn, die + Gosen Stecken besaß,
  • dem Gericht zu Hünxe,
  • dem Altar b. Mariae Virginis und S. Agathae daselbst,
  • dem Erbe zu Recht im Ksp. Kirchhellen, dem Hof Wedeling im Vest zu Recklinghausen und Ksp. Gladbeck und
  • 3 Mark, die Reinhard von Ulenbroch aus dem Hof zu Dorsten zog,
  • dem Hof in den Vorst im Ksp. Hunx,
  • 5 Mark aus der Gruten zu Dinslaken,
  • dem Schafzehnt im Ksp. Hünxe und Bss. Wanemen, Bocholt und Hünxe, wie sie + Gossen Steck und nach ihm Werner von Palandt, Dietrich und Maes von Oisten, Johan Schen von Nideggen und die genannten Grafen von Holstein-Schaumburg zu Lehen trugen.

Darauf gibt Dr. Pagenstecher das Lehen zurück und bittet, die Gebrüder Hermann Otto und Georg Ernst Grafen zu Limburg-Bronkhorst zu belehnen, worauf Johan von Bocop, Drost in der Hoheit Wisch, als Bevollmächtigter zu behuf beider Grafen belehnt wird. Gegeben zu Emmerich ... Unterschriften: C. v. Strunckede, Johan Steinberg Dr.

  • Quelle: Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Gemen - Urkunden, Nr. 1026

Grafen von Velen

Durch weitere Verpfändung kam die Burg 1642 an die Grafen von Velen:

1675 - 1685 Ferdinand Godfried Graf von Velen streitet mit seiner Stiefmutter Annen Magdalenen, verwitwete Gräfin von Velen, geb. Gräfin von Bentheim wegen der Abtretung des ihr als Witwensitz überlassenen Hauses Krudenburg und des an den Obristleutnant Johann Sigismund von Heiden wegen Rückständen in der Zahlung gegebenen des Witwengeldes.

Familie von Heiden, Grävenitz und Strünkede

1694 entschlossen sich die Grafen von Velen die Herrschaft Krudenburg zu verkaufen. Käufer war der General der Kavallerie Johann Sigismund Wilhelm Freiherr von Heiden-Bruch Rhade, Haus Krudenburg, General der Kavallerie, Gouverneur zu Lippstadt. Seine Enkelin Charlotta Wilhelmina von Heiden heiratete zuerst den Freiherren von Grävenitz und 1739 dann den Freiherren Sigismund von Strünkede (1704-1749).

Nach einer kurzen Zwischenzeit mit dem dritten Mann der Charlotta Wilhelmina von Heiden, dem ehemaligen Prediger auf Krudenburg Johann Vietor, wurde der Sohn des Strünkeders Freiherr Sigismund Carl 1785 mit der Krudenburg belehnt. 1797 verkaufte dieser die Herrschaft Krudenburg an den Grafen von Quadt auf Haus Gartrop. Die Erbfolge trat 1805 der Freiherr P.D.S.M. von Nagell ein, welcher Krudenburg am 1. August 1827 an die Familie Benninghoff verkaufte. 1893 wurde die Burg größtenteils abgerissen. Es steht nur noch der süd-ost Turm der Burganlage, der restliche Bereich ist mit neueren Gebäuden bebaut.

Verwaltungseinbindung

Literatur

  • Alfred Benninghoff: Chronik des Hauses Crudenburg
  • Wilhelm Kohl: Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop, Inventare nichtstaatlicher Archive Bd. 25, Landschaftsverband Rheinland (1980)
  • Dieter Kastner: Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop Band II, Inventare nichtstaatlicher Archive Bd. 47, Landschaftsverband Rheinland (2005)
  • Kurt von Mallinckrodt: Sechshundert Jahre Krudenburg In: Heimatkalender 1964 auf der Seite der Gemeinde Drevenack
  • Friedrich Sander: Der Burgvogt von Krudenburg - Eine Chronik von der Not der Bauern im Lippetal während der Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts, Verein für Heimatpflege Land Dinslaken e.V. Band 11, Hünxe, (1976)

Archive

Einzelnachweise