Gintscheiten
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Gintscheiten
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Gintscheiten
Einleitung
Gintscheiten, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen, 1920-1939 Kreis Pogegen, 1939-1945 Kreis Tilsit-Ragnit
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1767 Ginczaten und Ginschaiten, auch Ginszaiten
- v. 1730 Szillinnen, 1734 Gindschaten, 1736 Gindtschaten, 1752 Ginczaiten, 1785 Gintschaiten, lit. Name Ginsaiciai[1]
- Litauische Namen: Ginszaicziai[2], Ginšaičiai[3]
Namensdeutung
Der Name weist auf die persönliche Eigenart des Ortsgründers.
- preußisch-litauisch "ginčas" = Zänker, rechthaberischer Mensch, Starrkopf, Prozesshansel
Allgemeine Information
Politische Einteilung
1.5.1939: Gintscheiten kommt zur Gemeinde Gillandwirszen. [5]
1.10.1939: Gillandwirszen kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit. [6]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Gintscheiten gehörte im 17. Jahrhundert zum Kirchspiel Willkischken.
Gintscheiten gehörte 1912 zum Kirchspiel Willkischken.
Katholische Kirche
Gintscheiten gehörte zur Katholischen Kirche Tilsit (Maria Himmelfahrt) [7]
Friedhof
Lage
Fotos
Die Fotos wurden freundlicherweise von Eligijus Valskis zur Verfügung gestellt.
Lage und Zustand des Friedhofes wurden 1986 in einem Artikel im Memeler Dampfboot beschrieben:
Nunmehr gehen wir nach Gintscheiten (Anm.: zuvor wurden die Friedhöfe in Neppertlauken und Gillandwirszen aufgesucht). Ein Weg über den Hof des Besitzers Stepputis führt uns an den Ostrand des Dorfes, wo sich etwa hundert Schritte feldwärts auf ebenem Sandgelände der Friedhof befindet. Er gleicht einem Rechteck von 40 und 47 Schritt Seitenlänge. An allen vier Seiten stehen Birken, Ahorn und Eschen. Die eisernen Grabkreuze fallen durch die Verschiedenartigkeit ihrer Formen auf. Unter den übrigen Denkmälern fällt ein Zementblock in der Südostecke besonders auf. Er trägt die Inschrift: "Hier ruhen unsere Kinder Olga, Eduard, Walter, Bernhard, Grete Rebeschieß. Ruhet sanft!" - Der Vater der hier ruhenden Kinder, Eduard Rebeschieß, war viele Jahre lang Lehrer an der Schule in Gillandwirßen. Unmittelbar an der Südseite dieses Begräbnisplatzes lag der alte Friedhof, auf dem auch die Girlandwirßer ehemals ihre Toten begruben. Inzwischen ist er längst verschwunden und der Pflug ist darübergegangen. [8]
Standesamt
Gintscheiten gehörte 1888 zum Standesamt Willkischken.
Bewohner
Geschichte
Gintscheiten wird als selbständiges Dorf in den Kirchenakten nicht geführt, ist wahrscheinlich später von Gillandwirßen abgetrennt. Dagegen erhält 1678 der Invalide Hans Linde den Krug in Gillandwirßen und 4 wüste Huben, das heutige Schillinnen. Seine Erbverschreibung ist durch den Schwedeneinfall 1679 verloren gegenagen.[9]
Verschiedenes
Memeler Dampfboot
Memeler Dampfboot vom 16.08.1933:
Ergebnisse zu den Wahlen der Gemeindeorgane im Kreise Pogegen:
Gintscheiten: Gemeindevorsteher wurde Szillus, erster Schöffe Taubenrot, zweiter Schöffe Staschull und Ortskassenrendant Lützin.
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GINTENKO15AE</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
- ↑ Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich der Oder und Neiße und dem Bistum Danzig
- ↑ Memeler Dampfboot 1986/11 Seite 165
- ↑ Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927