Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/001

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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I. Grund und Boden.

Die Ortenau ist einer der berühmtesten und schönsten Landstriche unseres deutschen Vaterlandes. Sie erstreckt sich von der Bleich bis zum Oosbach und von der Höhenlinie des Schwarzwaldes bis zu dem Rheinstrom. Ein Teil derselben ist unser Hanauerländchen. Gegenüber der gewaltigen Hornisgrinde zieht es sich den Rhein entlang und ist quer durchströmt von der untersten Kinzig, Rench und Acher. Gleichlaufend mit dem Rheine finden wir zwischen beiden erst genannten Flüssen den Mühlbach mit dem Galgenbach, welcher letztere seinerseits wieder oberhalb Rheinbischofsheims aus dem Holchen- und Kambach gebildet wird. Das Ländchen hat eine Länge von 25 und eine durchschnittliche Breite von 6 Kilometer. Es umfaßte einst sämtliche Orte des jetzigen Amtsbezirks Kehl mit Ausnahme von Kehl und Sundheim.

Unterhalb der Mitte des Ländchens liegt Neufreistett, eine Stadt, von der die einen nach Micha 5,1 sagen, daß sie klein sei unter den Tausenden in Juda, die anderen dagegen mit Matthäus 2,6 sie sei mit nichten die kleinste. Ganz nahe dabei aber, nach Süden hin, finden wir den uralten und großen Flecken Rheinbischofsheim (1508 Einwohner, worunter 48 Katholiken und 105 Israeliten) und noch näher, ganz als ob beide nur eine einzige Gemeinde bildeten, gegen den Rhein hin, das alte Pfarrdorf Freistett, welches die größte ist unter den ehemals hanauischen Gemeinden. Aus naheliegenden Gründen werden wir dieses zum Mittelpunkt unserer Erzählung machen.

Während Neufreistett die Gestalt eines ziemlich regelmäßigen