Gerhard Saur
Gerhard Saur wohnte in Ruppichteroth-Harth und war von 1625 bis 1658 Schultheiß der Gemeinde. Außer dem Gut zur Harth hatte er ein Gut zu Ober-Kesselscheid und war Mitbesitzer der Schmelzhütte Zum Isenstein (alle Ruppichteroth).
Vorfahren
Seine Familie wurde erstmalig 1587 als Saurius zur Hardts Erben erwähnt. 1594 waren die Saurius Erben auf der Hardt zu Diensten verpflichtet wegen ihrer Güter auf der Harth, zu Neunkirchen-Rossenberg (untergegangen), zu Pinnen (Neunkirchen-Pinn) und zu Much-Schmerbach.
Gerhard Saur d. Ä.
Gerhard Saur, wahrscheinlich einer dieser Erben, war Schultheiß von Dattenfeld und ab 1582 auch Landbote. Er starb 1620. Er hatte zwei Söhne:
Johann wurde ebenfalls Schultheiß von Dattenfeld und starb 1632 an der Pest. Wilhelm zog um 1620 nach Much-Benrath. Ein weiterer Sohn war dann vermutlich, aber ohne Geburtseintrag, Gerhard Saur, der bei einem der Nachkommen als Pate und Schultheiß von Ruppichteroth erwähnt wird.
Familie
Seine Tochter war mit Heinrich Becker, dem Schultheiß von Herchen verheiratet. Sein Sohn Arnold Saur sen. (*etwa 1600, + 1670) wurde um 1660 Schultheiß von Ruppichteroth. Er war mit Elisabeth Griefrath verheiratet. Dessen Kinder waren:
- Gerhard Saur, wohnhaft zu Waldbröl-Romberg, Gerichtsschreiber des Amtes Windeck
- Anna Catharina, verheiratete Sieberz
- Johann Heinrich Saur, 1670 - 1713 Schultheiß in Ruppichteroth
- Johann Adolph Saur, 1675 - 1705 Schultheiß in Much, verheiratet mit Elisabeth Myrrhen. Er kaufte 1684 Burg Overbach und war 1694 bis 1700 Verwalter des Amtes Windeck.
- Johann Wilhelm Saur, + 1695 Harth, verheiratet mit Gudula Scherer. Er ist 1683 Schichtmeister auf der Harth. Sein Sohn Adolph Wilhelm heiratete 1698 eine Christine Albertz (Olbertz ) aus Wingenbach und wird ab 1698 oft als Magister des Berg- und Hüttenwesens genannt.
- Johann Saur, 1655 - 1672 Gerichtsschreiber des Amtes Blankenberg
- Gertrud Saur, verheiratet mit Wilhelm Bungs
- Arnold Saur jun., verheiratet mit Anna Margaretha Neßhoven
Nachkommen des Johann Heinrich Saur
- Philipp Arnold Saur, kurfürstlich-kölnischer Fiskal
- Johann Wilhelm Saur, 1713 - 1716 Schultheiß zu Ruppichteroth
- Johann Heinrich Saur, Kirchenprovisor und Schöffe zu Kesselscheid
- Johann Bertram Saur, Sekretär des Grafen von Nesselrode zu Herten, Gerichtsschreiber von Recklinghausen
- Johann Arnold Saur, wohnhaft in Hangelar
Nachkommen des Johann Adolph Saur
Der Sohn Johannes Heinrich Wilhelm Saur wurde Verwalter der kurkölnischen Ämter Linz und Altenwied. Sein Enkel Andreas war von 1753 bis 1755 Verwalter des Amtes Blankenberg und war Doktor der Rechte. Dessen Sohn wiederum, Ignatz Saur, geb 1743, war 1813 Maire von Siegburg. Sein Bruder Heinrich Josef Saur (1757 bis 1828) wurde 1743 Dechant des Dekanats Siegburg, was bei der Säkularisierung zu einem Bruderzwist führte.
Nachkommen des Arnold Saur jun.
- Johann Bertram Saur (geb. 1687, gest. 1759), 1716 bis 1759 Schultheiß in Ruppichteroth, wohnhaft in Harth
- Johann Wilhem Saur, 1717 bis 1726 Schultheiß in Waldbröl, übergab das Amts dann an seinen inzwischen volljährigen Neffen Friedrich Wilhelm Hillesheim und verzog nach Hangelar
Nachkommen des Johann Bertram Saur
Der Sohn von Johann Bertram Saur war ebenfalls Schultheiß in Ruppichteroth. Johann Franz Wilhelm brachte es sogar zum stellvertretenden Rentmeister des Amtes Blankenberg.
Quellen
Franz Josef Burghardt: Adel, Beamte und Bauern zwischen 1200 und 1800. In: Ruppichteroth im Spiegel der Zeit, Bd. 2, Selbstverlag, Rupprichteroth 1978, S. 19–52. (Online-Ausgabe; PDF; 2,4 MB); dort S. 39–41: Die Familie Saur im 18. und 19. Jahrhundert.
Gottfried Eich, Wilhelm Kaltenbach, Franz Josef Burghardt: Die Familie Saur in den ehemaligen Bergischen Ämtern Blankenberg und Windeck. In: Archiv für Sippenforschung, Heft 75 (Nov. 1979), S. 191–225. Online-Ausgabe (PDF; 2,8 MB)