Eupen und Umgegend (1879)/002
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Eupen und Umgegend (1879) | |
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seiner ganzen Ausdehnung von der Weser (franz. Vesdre), und in einem Theile von der in der Stadt selbst in die Weser mündenden Hill welche kurz zuvor noch den Soorbach aufgenommen hat, bespült. Die Weser mit ihren Nebenflüssen: die Getzbach auch Schwarzbach genannt, die Hill mit der Soor und die Gileppe mit der Borchène, entspringen sämmtlich auf dem hohen Venn, und zwar die Weser auf der Westseite der Straße, die von Rötgen nach Montjoie[1] führt in der Nähe der Quelle des Callbaches; die Hill bei „Baraque St. Michel“ in einer Höhe von 641,50 m. Letztere mündet nach einem kurzen Laufe in Eupen in die Weser in einer Höhe von 247,62 m. Die Hill bildet auf einer Strecke ihres Laufes die Gränze zwischen dem Kreise Eupen und dem Königreich Belgien. Die Weser fließt durch Dolhain und Verviers, berührt Hodimont und vereinigt sich bei Chenée mit der Ourte, mit welcher sie bei Lüttich in die Maas mündet. Der Natur der Quellen der Weser, wie ihrer Nebenflüsse nach — Moorgrund —, sind die Wässer kalkfrei und ist dies der wesentliche Grund zu dem namhaften Aufschwung der Textil-Industrie an deren Ufern auf welche, namentlich in Betreff der Farben, eine Beimischung von Kalk nachtheilig wirkt.
Die geringe Abwechselung zwischen Hügel und Thal läßt einen raschen Ablauf der von der Moorfläche schwammartig aufgesogenen Niederschläge nicht zu und bewirkt demzufolge eine fortwährende Verdunstung der in dieser Weise stagnirenden Moorwässer. Die natürliche Folge hiervon ist ein rauhes unfreundliches, doch dem Graswuchse sehr zuträgliches Klima. Die Durchschnitts-Temperatur beträgt 5,4 Grad Reaumur[2], der Barometerstand 439,179 mm. - 27,2328 pariser Zoll.[3]
Eine weitere Folge dieser „Verdunstung“ und wohl auch der in Folge der Waldkulturen angelegten Entwässerungsgräben ist der unregelmäßige Zufluß des Wassers in die Weser und deren Nebenflüsse. Während bei Regenwetter das Wasser sehr schnell abfließt, tritt bei nur verhältnißmäßig geringer Trockenheit eine auf die Stadt nachtheilig wirkende Wassersnoth zu Tage. Dieser Uebelstand erstreckt sich bis nach Verviers und wurde Veranlassung zu der Erbauung des