Die Deutschen Personennamen/017
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Socin 1903 hervorzuheben (s. vorn das Bücherverzeichnis). Förstemann hat, angeregt durch eine von Jakob Grimm veranlaßte und von der Akademie der Wissenschaften in Berlin gestellte Preisaufgabe alle Personennamen bis zum Jahre 1100, deren er in Büchern und Urkunden habhaft werden konnte, zusammengestellt und untersucht. Diese Grenze hatte Grimm gewählt, weil man, wie ich oben auseinandergesetzt habe, bis dahin im wesentlichen nur einen Namen trug, es sich bis 1100 also nur um die Namen im Sinne der heutigen Vor- und Taufnamen handelt und Familiennamen in der Hauptsache erst nach 1100 entstanden sind. Was vor Förstemann liegt, ist mit wenigen Ausnahmen ohne Wert.
Aber wenn man die heutigen. Namen unmittelbar an die der althochdeutschen Zeit anknüpfte, so konnte das Ergebnis doch oft kein richtiges sein. Der Sprung von 1100 bis 1900 ist zu groß; der bloßen Vermutung ist hier ein zu weiter Spielraum gelassen. Deshalb sagt Reichert S.1: „Soll die neuhochdeutsche Namenkunde auf sicheren Boden gestellt werden, so ist die unumgängliche Vorbedingung dafür eine klare Erkenntnis des mittelhochdeutschen Namensystems“, das heißt der Namen, die etwa von 1100 bis 1400 entstanden sind. Aus diesem Gedanken ist das Werk von Adolf Socin hervorgegangen. Es nennt sich mittelhochdeutsches Namenbuch, aber es umfaßt weder die ganze mittelhochdeutsche Zeit noch das ganze mittelhochdeutsche Sprachgebiet. Socin schließt mit dem Jahre 1300 und behandelt nur die Namen von Basel und seiner Umgebung; die Grenzen seines Gebietes gibt er genau an. Aber die Namen dieses Bezirks behandelt er vollständig, alles was sich in Büchern, Schriften und Urkunden aus dieser Zeit überhaupt auffinden ließ. Socin hat Basel nicht gewählt, weil ihm hier die Sprache besonders wichtig oder der Namensschatz besonders reichhaltig erschienen wäre, sondern sagt darüber S. VI: „Meine Wahl hat darin ihren Grund, daß ich aus Basel stamme, in Basel wohne, mit seiner Geschichte und Mundart vertraut bin, kurz, daß ich hier festen Boden unter den Füßen habe und mich auf mein Sprach- und Stammesgefühl verlassen kann.“ Nur in solcher räumlichen und zeitlichen Beschränkung glaubt die heutige Wissenschaft zu sicheren Ergebnissen gelangen zu können; Rochholz fordert bei Socin S. VI „minutiöse Distrikts- und Ortsgeschichte“ und Reichert sagt: „Erst wenn aus dem ganzen Sprachgebiet örtlich und zeitlich begrenzte, aus urkundlichem