Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/427
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des Stifts, sondern versah das Schutzrecht des Kaisers und dessen Vogtei über das Stift. Er bewohnte die alte Probstei auf dem hiesigen Klosterplatz und mußte für die Ruhe und Sicherheit des Stifts und dessen Besitzungen Sorge tragen, die Gerechtigkeit handhaben und die Verbrecher strafen. Das Kriminalgericht des Probstes bestand aus dem Meyer und den Schöffen von Lonzen. Obgleich die Herrschaft Lonzen im Herzogtum Limburg lag, hat sie doch nimmer zu demselben gehört, und ist bis zur Besitznahme dieser Länder durch die Franzosen (1794) immer beim deutschen Reiche geblieben.
Astenet, (800) Astanid, eine Eisenbahn-Station in der Bürgermeisterei und Pfarre Walhorn, auf einer Anhöhe zwischen den Thälern des Walhorner, Lonzener und Geulbaches, in einer fruchtbaren obstreichen Gegend gelegen. Bei diesem Dorfe und im benachbarten Geulthale tritt der devonische Kalk zu Tage, welcher eine Menge Enkrinitenstiele, Korallen und andere Petrefakten, und an verschiedenen Stellen, namentlich bei der Emmaburg, herrliche Steinbrüche enthält, die schätzbare Bausteine und gebrannten Kalk liefern. Astenet ist eine sehr alte Rottung mit wenigen zerstreuten Häusern, guten Wiesen und fruchtbaren Ackerfeldern, und war bereits zur Römerzeit angelegt, was ausgegrabene römische Urnen und andere Alterthümer bekunden. Im Jahre 851 schenkte König Lothar dem Münsterstift zu Aachen die Villa Astanid, welche Schenkung König Arnolph im Jahre 888 bestätigte. — Im 11. Jahrhundert hatte es einen Hof, dessen Besitzer sich von Astenet nannten, durch dessen Theilung später mehrere Höfe und Güter entstanden, die endlich ein Dorf bildeten. Seit dem Tode des Hermann von Astenet scheinen