Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/334
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eine eigene Pfarre ward erbaut, welche 1252 der Abtei einverleibt wurde. Neue Schenkungen kamen jetzt von vielen Seiten der Abtei wieder zu. Arnold, Herr von Frankenberg,[1] war 1230 Vogt zu Burtscheid, über dessen widerrechtliche Eingriffe die Abtissin häufig zu klagen hatte. Bei der 6monatlichen Belagerung der Stadt Aachen durch den zum Kaiser gewählten Wilhelm, Graf von Holland (1248), waren die Abtei und ihre Besitzungen hart mitgenommen worden. 1306 bildete sich in Burtscheid die Tucharbeiter-Zunft. Unter der Abtissin Jutta Regierung und des Vogtes Edmund nahm die Zahl der Einwohner sehr zu, die Manufakturen vervielfältigten sich und bewirkten einen starken Geldumlauf. Im Jahre 1354 übertrug die Abtissin Mechtildis von Bongard und der Konvent die Meierei über Burtscheid an die Stadt Aachen mit gewissen Bedingungen, weil sie von ihren Vögten, den Herren von Frankenberg, zu viel zu leiden
- ↑ Die in der Nähe von Burtscheid auf einem mit Wasser umspülten Felsen erbaute und durch den jetzigen Besitzer, Herrn von Cöls, im alterthümlichen Style restaurirte Burg Frankenberg ist einer der ältesten Rittersitze der Rheinprovinz und soll noch aus den Zeiten Karl's des Großen herrühren. Sie war das Stammhaus eines alten Rittergeschlechts, welches sich nach dieser Burg nannte und mit der Vogtei über die Reichsabtei Burtscheid belehnt war. Gerhard von Frankenberg (von 1226-33), Arnold (bis 1261), Johann (bis 1252), Edmund (bis 1326) und Arnold (bis 1352) werden häufig in Urkunden genannt. Mit Andreas und Arnold starb das Geschlecht im Mannesstamme aus, worauf die von Merode in den Besitz von dessen Gütern kamen.