Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/323

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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zu Weltze wird schon im 13. Jahrhundert im Dekanatsverzeichniß von Jülich aufgeführt. Welz hatte schon vor 1618 ein eigenes Scheffengericht und gehörte zum ehemaligen Herzogthum Geldern, daher später unter französischer Herrschaft zum Niedermaas-Departement, Arrondissement Mastricht, Kanton Herzogenrath, während die benachbarten Ortschaften dem Kanton Linnich, Departement der Roer, zugezählt waren. — Zu Welz und Edern sind viele Bienenzüchtler, welche ihre Stöcke zur Zeit der Heideblüthe in die Montjoier Waldungen bei Rötgen, Entepohl und Conzen bringen.

Brachelen, (1100) Brakle, ein großes, sehr in die Länge gestrecktes Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 2516 Einwohnern, 2¼ Stunde von Geilenkirchen, 7 Stunden (4,91 Meilen) von Aachen entfernt. Es ist in der weiten Ruhrniederung gelegen und wird vom vereinigten Merz- und Barmen-Floisdorfer Mühlenbach durchschlängelt. Brachelen besitzt außer einigen Oelmühlen und einer Papierfabrik auch eine große Pfarrkirche mit einem sehr hohen, schönen Thurme, dessen Spitze die fruchtbare, wellige Terrasse zwischen Brachelen, Linnich, Geilenkirchen und Würm noch um einige Fuß überragt. An der Ruhrseite sind ausgedehnte Brüche, welche Heu und Grummet in Ueberfluß produziren und zur Gänsezucht sehr geeignet sind. Viele Einwohner beschäftigen sich mit dem Korbflechten, noch andere verfertigen Holzschuhe oder machen Besen. — Oda von Henesbergh besaß (1170) Güter zu Brakle, womit sie die dortige Kollegiatkirche zum heil. Gangulf dotirte. Bracle hatte 1245 bereits eine Kirche, worüber das Norbertinerstift zu Heinsberg das Patronatrecht ausübte. Es war ursprünglich ein Reichsgut der deutschen Fürsten. Im Jahre 1204