Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/322
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Merzbach. Die Gegend von Edern, Welz, Ruhrdorf bis Linnich hat einen leichten, aber fruchtbaren Boden, welcher in einer gewissen Tiefe Mergel enthält, der, aus eigends dazu gegrabenen Gruben oder brunnenartigen Schachten zu Tage gefördert, als Düngungsmittel verkauft und von 15 zu 15 Jahren auf die Aecker gestreut wird. Hier und in den benachbarten Dörfern wird viel Kleesamen gezogen, womit noch vor wenigen Jahren ein bedeutender überseeischer Handel getrieben wurde. In günstigen Jahren sind schon für 45,000 Thaler desselben von Händlern hier aufgekauft worden. Edern wurde im 16. Jahrhundert zur Pfarre erhoben, wobei der Pfarrer von Freialdenhoven das Patronatrecht besaß. Es gehörte vor der französischen Okkupation zum ehemaligen jülich'schen Amte Aldenhoven. — Von hier stammte ein altes jülich'sches Rittergeschlecht, welches schon im Anfange des 12. Jahrhunderts in Urkunden vorkommt. 1139 war Christian von Edern im Gefolge des Erzbischofs Arnold von Köln; 1255 Reinhard, Ritter im Gefolge des klevischen Grafen Theoderich und 1259 Droste der Grafen von Hochsteden. 1355 war Adam von Edern unter den Schiedsrichtern über die Fehde zwischen Markgraf Wilhelm von Jülich und Ritter Dietrich Schiemann von Aldenhoven. 1371 verkauft Sophie von Edern dem Herzoge von Jülich die Vogtei und das Gericht zu Nuwenhausen.
Welz oder Wels (1200), Weltze, (1500) Welß, ein Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 544 Einwochnern, 2 Stunden von Jülich, 6 Stunden (3,42 Meilen) von Aachen entfernt. Es liegt in einem Thale, am linken Ufer des Merzbaches, ganz im Gehölz versteckt. Die Pfarrkirche