Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/318

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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zog mit einem großen Heere aus verschiedenen Ländern bei Herzogenrath über die Wurm in's Jülich'sche. Wilhelm versammelte ebenfalls seine Schaaren und erhielt Hülfe von Berg, Köln und Westphalen. Er ging in 3 Abteilungen, bei Linnich, Jülich und Düren über die Ruhr und rückte dem Herzog Wenzel entgegen. Bei Baesweiler stießen die Heere aufeinander und es entwickelte sich ein fürchterlicher Kampf. Herzog Wilhelm wurde besiegt und gefangen, der Graf von Berg und die Dürener nahmen die Flucht; nur einige Jülich'sche Vasallen und die Städte Geilenkirchen und Wassenberg hielten Stand. In diesem entscheidenden Augenblicke langte Herzog Eduard von Geldern mit all seinem Volke an, um seinem Schwager Wilhelm zu helfen. Herzog Eduard und die Jülicher nebst den zurückgekehrten Dürenern und Bergern behaupteten das Feld, befreiten den Herzog Wilhelm und nahmen den Herzog von Brabant nebst einem großen Theile seines Heeres gefangen. Ueber 3000 Mann blieben auf der Wahlstatt. Wilhelm brachte den Herzog Wenzel auf sein Schloß zu Niedeggen und hielt ihn dort über 11 Monate gefangen.

Siersdorf, (1200) Seresdorp und Sersdorp, (1400) Syrsdorf, ein Kirchdorf und eine Bürgermeisterei gleichen Namens, 2 Stunden von Jülich, 3½ Stunde von Aachen entfernt. Es ist in einer nassen muldenförmigen Niederung gelegen, in welcher ein linker Zubach des Merzbaches entspringt. Dieser Ort hat schöne Häuser und reinliche Straßen, welche ganz gepflastert sind. Siersdorf hat außer Ackerbau und Viehzucht, auch eine starke Obstkultur. — Graf Wilhelm von Jülich gründete hier im Jahre 1220