Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/317
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Lindern ec. haben in der Ferne mehr das Ansehen eines Waldes als einer Dorfschaft. Sie sind sehr weitläufig von eingefriedigten Wiesen und Baumgärten umgeben, deren Hecken nicht selten von einer doppelten Reihe von Eichen, Eschen, Pappeln, Ulmen, seltener Hain- und Rothbuchen, Kirsch- und Lindenbäumen, ziemlich dicht besetzt sind, wodurch hier dem Mangel an großen Waldungen, welche nach und nach vom umsichgreifenden Feldbau verschlungen worden sind, einigermaßen begegnet wird. Dieser Ort ist sehr alt und geschichtlich merkwürdig. Im Jahre 1130 schenkte ein dortiger Eigenthümer, Namens Benelinus, sein bedeutendes Landgut dem St. Adalbertsstift zu Aachen; es erstreckt sich dies Besitzthum auch in die benachbarten Gemeinden Oidweiler und Beggendorf und war im 16. Jahrhundert bereits in 125 Parzellen getheilt, die alle in Erb-Pacht gegeben waren. Ein Herr v. Schinnen gibt im 13. Jahrh. ein Gut zu Schinnen für den dem Norbertinerstift (zu Heinsberg) verkauften Hof zu Baistwilre zum Lehen. 1371 fand hier eine blutige Schlacht zwischen dem Herzog Wenzel von Luxemburg und Brabant, und dem Herzog Wilhelm II. von Jülich statt. Unter dem Herzog Wilhelm waren nämlich die Landstraßen durch das Jülich'sche Gebiet sehr unsicher, so daß Kaufleute aus Brabant und andern Ländern, welche diese Wege passiren mußten, fast immer von Dienern und Hofleuten des Herzogs geplündert und beraubt wurden. Alle Beschwerden, die sie deshalb bei Wilhelm erhoben, blieben fruchtlos. Sie beklagten sich daher beim Kaiser Karl IV., der seinem Bruder, dem Herzog Wenzel von Brabant den Auftrag ertheilte, die Räuber zu bestrafen und die Landstraßen frei und sicher zu erhalten. Wenzel