Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/226
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Kohlwerk Gerardine hat bis jetzt nur wenige ausgehende Kohlenflötze durchteuft und fördert schon seit einigen Monaten nicht mehr. — Langerwehe wird im Pfarrverzeichnisse der Kölner Erzdiözese vom 16. Jahrhundert zuerst unter dem jetzigen Namen im Amte Wilhelmstein genannt. Die außerhalb des Dorfes auf einem Hügel erbaute Kirche läßt jedoch vermuthen, daß dieselbe ein höheres Alter als das angegebene habe. Ich halte dafür, daß diese Pfarrkirche dieselbe ist, welche in einem Pfarrkataloge aus dem 13. Jahrhundert unter dem Namen Remmelberg aufgeführt wird. Ein anderes Verzeichniß aus dem 15. Jahrhundert, in welchem die Kollatoren der Pfarrkirchen verzeichnet sind, nennt den Ort ebenfalls Remmelberg; in den spätern Registern tritt der Name Langerwehe an dessen Stelle ein. Bei beiden Kirchen, sowohl zu Remmelberg als Langerwehe, sind als Kollatoren die Abtissinen des Klosters Wenau angegeben. Auch im Weisthum der Wehrmeisterei vom 14. Jahrhundert kommt Rymmelsberg als in der Nähe von Wye (Weh) und des Berner Stuytgyn (des jetzigen Stüttgerlochs) gelegen vor. Wahrscheinlich ist aus der Verschmelzung des sich vergrößernden Dorfes Wye mit dem alten Remmelberg der Name Langerwehe entstanden, wie dies bei dem benachbarten alten Bonsdorf der Fall ist, welches gegenwärtig in dem Namen Pier gänzlich aufgegangen ist. Aeltere Einwohner von Langerwehe behaupten, daß eben der Hügel, worauf die Kirche steht, früher Rimmelsberg geheißen habe und in alter Zeit einige Häuser und Gehöfte, die durch Brand zerstört und nicht mehr ausgebaut worden seien, um die Kirche herumgestanden. Unter den Gehöften befand sich einer, welcher Frohnhof hieß.