Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/133

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Blankenheimerdorf, Keldenich, Nettersheim und Steinfeld, sämmtlich im Kalkgebirge oder in dessen Nähe befindlich; die Bleigruben des Kreises Schleiden gehören größtentheils der Formation des bunten Sandsteins an. Zu Sötenich und Call sind ebenfalls Schmelzöfen mit den Kalkbrennereien verbunden wie zu Urft.

Call, zu beiden Seiten des Urftflusses gelegen, 1¼ Stunde von Gemünd, 7,51 Meilen von Aachen entfernt, ist ein Pfarrdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei, wozu noch die Dörfer Sötenich (halb), Rinnen, Obergolbach, Sistig und Untergolbach gehören. Call hat eine Post-Expedition und besitzt mehrere Eisenwerke, Schmelzöfen, Pochhämmer und Kalkbrennereien. Hier gedeihen schon Sommergerste und Weizen. Zu Call waren bereits vor 400 Jahren die Bleibergwerke in Betrieb; die Kirche daselbst besaß eines der ansehnlichsten. Im J. 1429 schenkte Wilhelm Schell zu Call der Abtei Steinfeld den 3. Theil der Bleihütte „ober Call gelegen,“ welche jetzt zerfallen ist. 1729 bezeugen die Schöffen von Call und das Gericht von Gemünd, daß durch die zu Call angelegten Poch- und Bleischmelzhütten das Wasser der Urft so vergiftet und versandet sei, daß die Fische darin stürben, das Vieh nicht davon trinken dürfe und das Gras der anstoßenden Wiesen zu Grunde gehe. — Bis zum J. 1637 waren Call, Sistig und Wildenburg noch der Abtei Steinfeld einverleibt, hatten aber schon seit langer Zeit Kapellen. 1710 erhielten dieselben gemäß Verfügung vom J. 1315 einen besondern Vikar. Die sogenannte spanische Seite der Dörfer Call und Sötenich gehörte vor der Fremdherrschaft zur Luxemburgischen