Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/132

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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an die Herren von der Heyden, welche den Beinamen davon annahmen.

Tief im Thale des Urftflusses, am Zusammenflüsse des Wahlener und Urftbaches liegt das zur Pfarre Steinfeld und Bürgermeisterei Marmagen gehörige Dorf Urft.[1] Es hat, wie das ihm gegenüber liegende Dalbenden bedeutende Eisenschmelzhütten, mit welchen Kalköfen zum Brennen des Kalksteins verbunden sind. Vor der Fremdherrschaft gehörte Urft zur Churkölnischen, der Abtei Steinfeld gehörigen Unterherrschaft Marmagen, während derselben zum Canton Blankenheim, Arrondissement Prüm.

Das (zum Theil) zur Bürgermeisterei Keldenich gehörige Dorf Sötenich liegt im engen und tiefen Thale der Urft und wird, wie das mehr abwärts gelegene Dorf Call, durch diesen Fluß in 2 Theile getheilt, wovon die nach Keldenich gehörige Hälfte die Jülichsche, die zur Bürgermeisterei Call gehörige, die Spanische Seite genannt wird. Sötenich hieß im 16. Jahrhundert Söttrich und hatte damals eine Kapelle, welche der Kirche zu Keldenich einverleibt war. Gegenwärtig ist die eine Hälfte des Dorfes nach Call, die andere nach Keldenich eingepfarrt. Hier lag in frühern Zeiten die Banalmühle, welche der Herzog von Jülich 1515 dem Kloster Mariawald schenkte. Die Bewohner treiben außer dem Ackerbau und der Viehzucht auch Bergbau, oder finden in den benachbarten Hüttenwerken Beschäftigung. Dieser ganze Distrikt ist reich an Erzen. Eisengruben sind bei Sistig, Golbach, Call, Dalbenden, Rinnen, Sötenich, Lommersdorf,


  1. Fehlt auf der Schürmann'schen Karte und kann nach obiger Bestimmung richtig eingetragen werden.