Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/117
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welcher in dem großen Zitterwalde zwischen Rescheid und Schmidtheim entspringt, und oberhalb Reifferscheidt noch den Wildenburger Bach aufnimmt, verstärkt.
Blumenthal ist ein katholisches Pfarrdorf, dessen evangelische Einwohner nach Kirschseifen eingepfarrt sind. Es hat nur 360 Einwohner und bildet mit Reifferscheidt, Dickerscheidt, Oberwolfert, Unterwolfert, Wallenberg, Kirschseifen, Kerperscheidt und den Weilern Broich, Donnersbach, Hönningen, Büschen und Ingensberg die große Bürgermeisterei Hellenthal. In frühern Zeiten gehörte ein Theil derselben zur luxemburgischen Grafschaft Schleiden (nachher dem Herzoge von Aremberg-Lamark gehörig), ein anderer zur Reichsherrschaft Salm-Reifferscheidt, daher auch unter französischer Herrschaft halb zum Saar- und halb zum Ourthe-Departement. Blumenthal liegt in dem vielgepriesenen malerischen und industriösen Schleidener Thale, 2 Stunden südlich von Gemünd, 7,18 Meilen von Aachen, und hat sehr freundliche und gesellige Einwohner, welche viel musikalischen Sinn besitzen. In der Nähe des Ortes sind bedeutende Eisengruben und Bleiwerke, Schmelzhütten und Pochwerke, wodurch in dieser Gegend viele Menschenhände beschäftigt werden.
Im engen Thale des Rothbaches, etwa eine halbe Stunde oberhalb Blumenthal, liegt das alte Pfarrdorf Reifferscheidt mit seinen ehrwürdigen Schloßruinen. Es hat nur 356 Einwohner, und ist 7,53 Meilen von Aachen entfernt. Hier war einst der Hauptsitz der Grafschaft Reifferscheidt oder Ryfferscheid. Graf Walram II., Paganus von Limburg und Herzog von Niederlothringen, ist der