Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/104

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[103]
Nächste Seite>>>
[105]
Datei:Chronik Spamer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


ergriffen; sie starb schon am 28. Oktober 1897, sieben Jahre nach dem Tode ihres Vaters und wurde auf dem alten Gießener Friedhofe zur Ruhe bestattet;

das vierte Kind Joh. Karl Wilhelm Friedrich Spamers in Altenschlirf ist: Mathilde Spamer, geboren am 26. Mai 1842 in Crainfeld. Sie folgte im Jahre 1868 ihrem älteren Bruder Wilhelm nach Nordamerika, heiratete dort ihren gleichfalls ausgewanderten Verlobten Leonhard Hauzenröder von Herbstein, und ließen sich dieselben in Mansfield, Staat Ohio, nieder. Dort hat Hauzenröder als Zigarrenmacher es von kleinem Beginn zu guten Verhältnissen gebracht. Ihrer Ehe sind 4 Söhne und eine Tochter entsprossen, letztere mit Namen Emma. Eine treue und liebevolle Tochter hat Mathilde, besonders in den ersten Jahren nach Verlassen der Heimat, sehr an Sehnsucht nach den Ihrigen und in erster Linie nach ihrem Vater gelitten — die Mutter starb bereits im ersten Jahre nach der Tochter Abreise — und rührend ist die Stelle eines Briefes, welchen sie im Oktober 1872 an ihren Vater richtete: „Du hast Recht, mein lieber Vater, wenn Du mich in Deinem Briefe (wegen meiner allzu großen Sehnsucht) tadelst, und doch kommt sie manchmal plötzlich und ganz gegen meinen Willen; denn was soll alles Wünschen und Wollen (nach Deutschland zurückzukehren) wenn man nicht kann. Daß Du jedoch glaubst, Leonhard theile die Sehnsucht nicht, darin bist Du im Irrthum, zwar nicht in einem solchen Grade wie bei mir; und wir wollen, wenn Leonhard Bürger des freien Amerika ist, unser Heil in Deutsch­land versuchen. Wenn es gar nicht mehr gehen sollte, dann müssen wir wieder zurück, dann haben wir wenigstens die Beruhigung es probirt zu haben. So lange, mein lieber Vater, wird es wohl noch währen, bis wir uns wieder sehen. O, mein Vater, Wiedersehen! welches Glück, und welche Qual, daß es noch so lange hinausgeschoben werden muß! O, könnte ich doch bei Dir bleiben mein Leben lang! Du schreibst, wenn wir uns nicht wiedersehen sollten, so wollen wir uns in Demuth und Gehorsam in Gottes Willen schicken. O, er wird es nicht wollen, ich könnte mich nicht in Demuth beugen; Gott hat mich meine Mutter nicht wiedersehen lassen, er wird gnädig sein und nicht noch mehr fordern. Deine Liebe zu mir ist unveränderlich, das weiß ich und ich hoffe und glaube sie auch zu verdienen; ich wollte, ich könnte es Dir durch die That beweisen.“ — — Sie hat ihm ihre Liebe auch sowohl durch ihren späteren Besuch, als auch durch ihre spendende Hand treulich bewiesen. — Auch der in seinen letzten Lebensjahren in bedrängter Lage lebende Vetter Christian in Brooklyn schreibt mit großer Dankbarkeit von der helfenden Güte seiner lieben Kousine Mathilde. — Möge es ihr stets wohlergehen!

Das fünfte Kind Joh. Karl Wilhelm Friedrich Spamers in Altenschlirf ist: Friedrich Spamer, geboren in Crainfeld am 18. Juli 1843, Pate seines Onkels Christian Spamer in Hermannstein. Zum Landwirt ausgebildet, war Friedrich lange Jahre Verwalter eines von Helmolt'schen Gutes in Friedberg und verheiratete sich dort mit Fräulein Emma Scheuermann, Tochter des Pfarrers Scheuermann in Höringhausen. Er hat aus seiner Ehe zwei Söhne: Karl, geboren am 17. Mai 1874 und Friedrich, geboren am 25. Januar 1876. Dieselben sind beide nach Amerika verzogen, ersterer nach Brasilien als Farmer, letzterer nach New-York mit der Absicht Apotheker zu werden. Friedrich Spamers Frau starb und lebt er jetzt mit seiner jüngsten Schwester Emma in Münzenberg, im Besitze einer Wirtschaft mit Kolonialwarengeschäft. Der Gute und Treugesinnte hat leider manchen Kummer in der Familie erleben müssen;

das sechste Kind Joh. Karl Wilhelm Friedrich Spamers in Altenschlirf war: Elisabeth Spamer, geboren in Crainfeld am 29. November 1844 und gestorben Ende August 1874 in Schadges. Sie war verheiratet mit Thomas Stock in Schadges und hatte mit ihm einen Sohn und zwei Töchter. Nach ihrem frühen Tode zog Stock mit den Kindern nach St. Louis in Nordamerika;

das siebente Kind Joh. Karl Wilhelm Friedrich Spamers in Altenschlirf ist: Karl Spamer, geboren in Altenschlirf am 14. August 1848. Er wanderte 1867 nach Nordamerika