Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/62
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1 | |
<<<Vorherige Seite [61] |
Nächste Seite>>> [63] |
Datei:Hilgers-Chronik Band1.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
1929 Niederschrift betreffs des Bruchs:
Unterzeichneter stellt es sich zur Aufgabe klar u. neutral, offen u. gerecht als alter einheimischer Bürger über die Verhältnisse des Bruches zu urteilen.
Die Verwaltung resp. Gemeinderat macht es sich zu eigen zu erklären, dass das Bruchgelände Gemeinde Eigentum sei.
Seit wann hat die Gemeinde diesen Titel u. das Anrecht?
Angenommen dies besteht zu Recht, weshalb hat man dann in früherer Zeit die Gerechtsamkeit den einheimischen Bürgern belassen. Waren die führenden Männer der Gemeinde nicht kenntnisreich genug oder waren sie nicht kompetent für dieses Bruchgelände.
Wir wollen der heutigen Verwaltung, welche kaum ein Jahr besteht, durchaus keinen Vorwurf machen über die bestehenden Schulden der Gemeinde, aber der Gemeinderat, welcher seit 1924 besteht, hat die Verantwortung mitzutragen an dieser großen Belastung.
Warum ist der Gemeinderat verantwortlich?
Wenn der sel’ge Bürgermeister Berres über die Zahlungsfähigkeit der Gemeinde hinaus ging u. leicht handelte, so war der Gemeinderat, wenn er dies gewusst, zum Einschreiten verpflichtet, um den Ruin der Gemeinde zu verhüten.
Hat jedoch der Gemeinderat keine Kenntnis über das Handeln u. Treiben des sel’gen Bürgermeisters gehabt u. stillschweigend alles geduldet ohne Kontrolle zu führen, dann hat der Gemeinderat auch die Verantwortung, die Pflicht, welche er übernommen, nicht ausgeführt zu haben.
Die Verwaltung von heute sucht Mittel u. Wege, um die großen Schulden der vergangenen Jahre zu tilgen u. sie müssen getilgt werden, sie sollen rund 100.000 Mark betragen, daher greift man zum Verkauf des Bruchs. Es ist nicht daran zu zweifeln, dass die Verwaltung bei diesem Verkaufe von großen Sorgen entbunden wird. Denn die jahrelangen Reduzierungen des Zahlens, u. das für die Zukunft voraussichtliche hohe Steuerberechnungen werden der Verwaltung manche Arbeit kosten.
Allerdings geht die Verwaltung nach ihrem theoretischen bureaukratischen Ansicht zu Werke, was ihr ja nicht zu verdenken ist.
(hier ist die Seite unterbrochen)
Hier beim Verkauf des Bruches steht es nicht im Einklange der minderbemittelten Bürger, weil dieselben ihrer Vorteile beraubt werden u. die großen Steuerzahler den Profit einziehen.