Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/14
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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg | |
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Bolkoburg ein, der sie jedoch schon 1494 an die Gebrüder Fabian und Hans Tschirnhaus für 3100 Schock böhmische Groschen abtrat, was der König am Dienstage nach St. Pauli Bekehrung (28. Januar) bestätigte. In dieser Bestätigung werden den Gebrüdern Tschirnhaus die oberen und niederen Gerichte in der Stadt Bolkenhain und auf den Dörfern Wolmsdorf, Lauterbach, Blumenau, Baumgarten, Halbendorf, Würgsdorf, Kunzendorf, Streckenbach, Waltersdorf, Hohendorf, Gießmannsdorf und Hohenhelmsdorf, sowie das Recht, in Bolkenhain Bürgermeister, Ratsleute und Schöppen einzusetzen, und die Kirchlehen zu Bolkenhain, Költschen (Kreis Reichenbach) und Groß-Rosen (Kreis Striegau) zugesprochen; sie erhielten ferner die Erlaubnis, 100 Schock böhmische Groschen auf das Schloß „und wo an Hornwerken not ist“, zu verbauen, welche Summe dem Pfandschilling zugeschlagen wurde, und endlich das Recht, Schloß und Stadt nebst allen Zugehörungen zu verkaufen, ausgenommen an fürstliche und geistliche Leute. Nur der König und seine Nachfolger sollten das Recht der Wiedereinlösung gegen eine Ablösungssumme von 3200 Schock böhm. Groschen besitzen. Eine zweite Bestätigung dieses Besitzes ist durch Wladyslaw zu Ofen am Abend Philippi und Jakobi (30. April) 1495 ausgestellt.
Die neuen Pfandesinhaber ließen sich die Regulierung und Vergrößerung ihres Besitzes recht angelegen sein. 1495 Donnerstag vor Vincula Petri (30. Juli) und 1496 am Sonntage Reminiscere (28. Februar) bestätigt König Wladyslaw zwei Tauschverträge zwischen dem Abte Johann von Grüssau und den Gebrüdern Tschirnhaus, betreffend Zinsen in einigen Dörfern des Weichbildes Bolkenhain. 1496 am Tage Luciae (13. Dezember) kaufte Fabian Tschirnhaus den Kretscham zu Klein-Waltersdorf unter dem Schlosse, und 1497 erbaute er eine Mühle neben dem Burglehn und kaufte einige Flecke Landes dazu, weshalb sich der König Sonnabend nach Prokopii (8. Juli) d. J. verpflichtet 700 ung. Gulden zur bisherigen Pfandsumme zuzuschlagen und im Falle der Ablösung zurückzuzahlen. Im Jahre 1500 aber starb Fabian Tschirnhaus und wurde in der Hedwigskirche zu Bolkenhain beigesetzt.
Nachdem Hans Tschirnhaus 1500 feria IV. ante Pentecoste (3. Juni) seiner Ehefrau Magdalena einen jährlichen Zins von 70 ung. Gulden auf dem Dorfe Baumgarten bei Bolkenhain gegen eine Ablösung von 700 ung. Gulden verkauft hatte, folgte er 1501 seinem Bruder Fabian im Tode, und das Burglehn Bolkenhain fiel nun an den dritten Bruder Michael