Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/035

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[034]
Nächste Seite>>>
[036]
Datei:Gsell.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


Kindergestalten. Was mußten sie erlitten haben und was mochte ihrer warten!

Befreiung.       Als im Januar 1874 ein englisches Heer über die Grenzen von Asante rückte und unsere Gefangenen vom König Karikari entlassen waren und der Freiheit entgegeneilten; als plötzlich in der Wildnis der Zug hielt und Ramseyers dem ersten englischen Offizier gegenüberstanden, da waren sie wie die Träumenden.

      Aber freilich, was war mit ihren Leiden für Asante erreicht? Kumase hatte jetzt eine christliche Gemeinde gehabt, bestehend aus den gefangenen Europäern und einigen schwarzen Christen, die ebenfalls dort festgehalten wurden. Ramseyer durfte in seiner Behausung Gottesdienst halten, später auch in den Straßen predigen, und jedermann hatte Zutritt. Ein Häuflein Kinder ließ sich herbei, zur Schule zu kommen, und lernte wenigstens ein paar Lieder singen. Auch hatten die Gefangenen hie und da Gelegenheit, an jenen verschmachteten Sklaven christliche Barmherzigkeit zu beweisen, wenigstens mit dem Erfolg, daß sich die Kumaser und ihr König über diese seltsame Regung verwunderten. Aber bekehrt war niemand; Fetischdienst und Menschenopfer gingen fort.

      Im Jahre 1881 machten wieder zwei Basler Missionare einen Besuch in Kumase. Beim Eintritt in die Stadt führte ihr Weg über ein frisches Grab; rechts davon stand ein Topf mit Blut, links war ein lebendiges Schaf mit Hölzern an den Boden gespießt. In dem Grabe lag ein Mädchen, das man geopfert hatte, um den Besuch der Weißen unschädlich zu machen. Missionar Huppenbauer beschreibt die Begrüßung beim König recht anschaulich also:[GWR 1]

Der
tanzende
König.

      Der Lärm wurde immer wilder, denn seine Majestät König Mensa von Kumase nahte, getragen in einem prächtigen Tragkorb, unter seinem Schirm und umgeben von allen seinen Scharfrichtern, die ein fürchterliches Geschrei verführten. Der König war mit Fackeln aus Palmzweigen wohl bedient. In unsrer Nähe angekommen, stieg er aus




Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1. Die folgende Schilderung wurde zwecks besserer Übersichtlichkeit eingerückt.