Kierspe
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Märkischer Kreis
Einleitung
Wappen
Beschreibung: |
Verleihung: 17. Oktober 1935. In goldenem Schilde ein dreireihig rot-silbern geschachter Balken, darüber nach rechts schreitend eine schwarze Krähe (Rabe, Rauk). Unten den blau bewehrten roten Löwen der Herzöge von Berg.
Seit 1969 gibt es für Kierspe und das eingemeindete Rönsahl ein gemeinsames Wappen.
Am 22. Nov. 2007 wurde das überdimensionierte Kiersper Stadtwappen an der Kreuzung Wildenkuhlen installiert.
Allgemeine Information
Einwohner
- 1905 5.002
- 1925 6.432
- 1935 6.899
- 1950 9.946
- 1970 13.500
- 1990 16.257
- 2007 17.772
- 2008 17.605
- 2009 16.945
- 2010 17.385
Bürgermeister, Amtmänner, Amts-u.Stadtdirektoren von 1846 bis heute
seit 2004 Frank Emde, parteilos
ehrenamtliche Bürgermeister
Politische Einteilung
Berghe Ducatus Marck Comitatus et Colonien fis Dioecesis. [ohne Jahresangabe] Kersp = Kierspe; Ruesel = Rönsahl; Zenckel = Sankel.
Ortsteile
- Rönsahl (Kierspe) Siehe auch unter der separaten Genwiki-Seite Rönsahl!
frühere Schreibweisen: Rodensaill (1480), Roehesell (1525), Rodensele, Roinsen (1572), Ronsall, Rönsall. bis 1815 märkisches Dorf an der Ländergrenze zu Mark, Berg und Homburg (Dreiländereck), nach 1815 (westfälisches) Dorf an der Grenze zwischen Westfalen und der preußischen Rheinprovinz.
Eigenes Wappen. "Auf Grund der Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 - RGBl. I. S. 49 - verleihe ich der Gemeinde Rönsahl, Kreis Altena, das Recht, das angeheftete Wappen zu führen. Das Wappen zeigt einen durch den rotsilbernen Schachbalken der Grafen von der Mark geteilten Schild von Gold und Silber. Oben der heilige Servatius wachsend im blauen Bischofsornat mit rechts dem silbernen Schlüssel, links dem roten Buch in den Händen. Unten der blau bewehrte rote Löwe der Herzöge von Berg. Münster, den 17. Oktober 1935. Der Oberpräsident der Provinz Westfalen, gez. Frh. von Lüninck".
Zeitzeichen 1895
- Kierspe: Dorf in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Altena, Amtsgericht Meinerzhagen
- 3.569 Einwohner
- Postbezirk, Telegrafenstation
- Eisenbahnstation Linie Brügge-Dieringhausen
- Wirtschaft: Schmiedereien (Schlösser, Ketten).
Quellennachweis
Ritters geograph.-statist. Lexikon, Bd. A-K, 8. Aufl. (1895), Ed. J. Penzier, Otto Wiegand, Leipzig, Seite 974
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Sankt Margaretha.
Evangelisches Gemeindebüro an der Christuskirche Kierpe Bahnhof 58566 Kierspe, Tel. 02359-2390.
Etwa 1814 wurde die alte Margarethenkirche abgebrochen und danach mit dem Bau der neuen, heutigen, Margarethenkirche begonnen (Grundsteinlegung für den neuen Turm am 24. April 1816, Fertigstellung von Turm und Kirchenbau am 10. November 1819).
- Artikel aus der Meinerzhagener Zeitung von Samstag, 05. April 2008
Hans-Ludwig Knau referiert im Rahmen der Reihe Werkstatt Geschichte über alte Thesen und auch die neuere Forschung zum Ursprung der Margarethenkirche im Dorf. Dorf und Kirche in Kierspe in Kierspe bilden eine Einheit. Der Häuserring um die Margarethenkirche verdeutlicht noich heute, dass die Kirche für die Bewohner von Kierspe sowohl im Dorf, als auch im Kirchspiel im Mittelpunkt stand und eine enorme Wichtigkeit für sie hatte. Hier erlebt man die Taufe, hier wurde geheiratet und hier wurde man beerdigt", berichtete in der VHS-Geschäftsstelle am Mittwochabend im Alten Amtshaus Hans Ludwig Knau, lange Ortsheimatpfleger von Kierspe und ebenfalls von Meinerzhagen, im Rahmen der gemeinsamen Reihe Werkstatt Geschichte von Volkshochschule und Heimatverein. Das genaue Alter von Dorf und Kirche in Kierspe sei unbekannt, die Deutung des Namens umstritten. Die älteste gesicherte Erwähnung stamme aus dem Jahre 1147 in einer von Papst Eugen III ausgestellten Urkunde, in der der Abtei Deutz ihre Besitzungen unter amtlicher Aufzählung bestätigt worden seien. Es hieße dort: "In kierspe ecclesiam", also "in Kierspe die Kirche". In der gleichen Urkunde werde natürlich auch der Herrenhof Rhade aufgeführt:"In Rhode curtemcum capella", also imn Rhade, der Hof mit seiner Kapelle". Schon in dieser Urkunde werde deutlich, so Knau, dass die Pfarrkirche im Dorf und die Kapelle auf dem Herrenhof Rhade miteinander in Beziehung standen. Eine Kapelle sei keine eigenständige Kirche gewesen, sondern einer Pfarrkirche zugeordnet. "1130 wird die Kiersper Kirche im Liber valoris, dem Schatzbuch oder besser Einkünfteverzeichnis der Kölner Kirche mit zwei Kapellen erwähnt. Die Lage der zweiten Kapelle wird dabei nicht angegeben". Die Autoren des Kierspe-Buches, Friedrich Deisting und Wilhelm Meyer zu Theenhausen, vermuteten ihren Standort beim "Kreuzeshöfchen", einem Hof, der zwischen Höher- und Lindenstraße gestanden habe, wo später der Schulgarten gelegen habe. Doch die neuere Forschung gehe dagegen von einer Kapelle in Rönsahl aus, die später zur Pfarrkirche, der Rönsahler Servatiuskirche, erhoben wurde. "Für die Margarethenkirche ist eine weitere Erwähnung von Bedeutung, die auf den Küster des Deutzer Klosters Theoderich zurückgeht, der etwa von 1130 bis 1155 in der Abtei lebte und der zu den Besitzverhältnissen nähere Einzelheiten berichtet und erwähnt, dass Benno, der Vorbesitzer von Rhade, bei der Übergabe des Hofes diesem auch die Kirch in Kierspe übergeben habe, dazu den Zehnten und die zugehörigen Wälder", informierte der Kiersper Historiker.
Für Friedrich Deisting und Wilhlem Meyer zu Theenhausen sei dieser Zusatz des Küsters Theoderich sehr wichtig gewesen, weil sie darauf ihre Theorie aufbauten, die Kirche in Kierspe habe 1003 schon bestanden und sei, weil alle anderen Kirchen, die im Kölner Schatzbuch erwähnt waren, zur Zeit Karls des Großen gegründet worden seien, auch dieser Zeit zuzuordnen.
Karl Hartmann, der 1937 seine Kölner Dissertation über "Haus Rhade op de Volme, sein Hofrecht und Hofgericht" schrieb, habe eine andere Erwähnung von Kierspe in den Besitzverzeichnissen des Klosters Werden an der Ruhr, in denen Kierspe, nicht aber seine Kirche, erwähnt wird, zum Ausgangspunkt einer weiteren Theorie gemacht. Diese besage, dass die Kiersper Kirchen durch die Eigenmächtigkeit der Grafen von Berg, die gleichzeitig die Vögte von Deutz und Werden waren, aus dem Besitz von Werden in den des Klosters Deutz übergegangen sei. Auch er gehe von einer viel früheren Existenz der Kirche aus. Doch die neuere Forschung ziehe dagegen einen anderen Schluss: "Weil die Kirche in den ersten Erwähnungen nicht genannt wurde und erst 1147 in der Papsturkunde ausdrücklich erwähnt wird, hat es sie auch nicht zu der Zeit gegeben, in der der Hofesbesitz von Rhade and das Kloster Deutz durch Schenkung überging, sondern sie sei erst durch die Mönche selber gegründet worden an einem Ort, an welchem der Rhader Besitz besonders konzentriert war.
In diesem Zusammenhang sei es nicht uninteressant zu erfahren, dass der Pfarrer Hermann Rövenstrunck in einem Gesuch von 1630 schreibt, die Kirche sei vor 300 Jahren gegründet, also um das Jahr 1330. Diese Nachricht zeige, dass der damalige Pastor Rövenstrunck die Kirche seiner Zeit, eine gotische Hallenkirche mit vier Jochen, die im 19.Jahrhundert umgebaut wurde und ihr heutiges Aussehen erhietl, für die Ursprungskirche seiner Gemeinde hielt", fasste Knau zusammen.
Dem von der historischen Quellenlage dürftigen Wissen stellte der Referent die Eintragung der Besitzverhältnisse in den Grundbüchern gegenüber, die beim Amtsgericht Meinerzhagen seit etwa 1810 geführt wurden und etwa ein Jahrhundert Gültigkeit hatten. Dort wurden unter der Bezeichnung "Ein Guth im Dorf Kierspe, Franzes Guth genannt", das Gut Busch, die Kirche mit Turm und dem Kirchhof, das Lehrerwohnhaus mit Anbau, die Schule mit Abort- und Stallgebäude und weitere Ländereien auf den Namen Perter Wilhelm Kuhbier und dessen Ehefrau Maria Gertrud geborene Ackermann zu einer Hälfte und zur anderen auf den Namen des Landwirts Peter Wilhelm Kuhbier eingetragen stehen. Diese Eintragung stammten, so Knau weiter, aus dem Jahr 1823. Ausdrücklich werde vermerkt, dass der Vater der eingetragenen Gebrüder Kuhbier, Peter Adolph Kuhbier, als Besitzer dieses Gutes schon im "alten rhadischen Jurisdictions Hypothekenbuch, folio 152", eingetragen gewesen sei. Diese amtlichen Besitzaufzeichnungen bestätigten die neuere Forschung, die aus der spärlichen Überlieferung den Schluss gezogen hatte, die Margarethenkirche könne nur durch die Deutzer Mönche auf rhadischem Besitz gegründet worden sein, weil sie in den ersten Erwähnungen von Kierspe nicht erwähnt sei. Auch für große Teile des Dorfes bestätigt sich diese Aussage.
Christuskirche,
Am Sonntag, dem 13. August 1950 war die Grundsteinlegung der Christuskirche im Ortsteil Kierspe-Bahnhof und wurde am 23. März 1953 als zweites Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde Kierspe eingeweiht. Zunächst war ein kleiner, hölzerner Turm auf dem Dach der Kirche. Als jedoch ein neues Geläut mit fünf Glocken angeschafft wurde, mußte ein stabiler Turm gebaut werden. Der 22 Meter hohe Turm wurde 1962/63 gebaut.
Presbyter während der Bauzeit waren: Rudolf Bauckhage, Wilhelm Berges, Karl Faßbender, Hugo Fastenrath, Wilhelm Hageböck, Hugo Hahn, Fritz Krämer, Otto Müller, Heinrich Rosenkranz, Otto Ruhe und Ewald Schlieper.
Pfarrer waren Hans Christian Hußmann und Werner Stamm.
Den Bauentwurf gestaltete Dipl.-Architekt Nau vom Landeskirchlichen Bauamt, für die Innenausstattung war Professor Thol zuständig und die Bauleitung hatte Architekt Hugo Stein aus Kierspe.
Die Gesamtkosten der Christuskirche beliefen sich auf DM 80.000,--, wobei der Rohbau mit DM 35.000,-- zu Buche schlug. Die Mittel wurden mit Hilfe einer Bausparkasse beschafft, der Fehlbetrag durch persönliche Opfer und Spenden der Gemeinde aufgebracht.
(Quelle: Bilder von Kierspe, Herausgeber Hanneli Sure und Engelbert Hanisch 1981)
Katholische Kirchen
Kath. Rektoratspfarrei St. Josef
Glockenweg 4, 58566 Kierspe
www.kath-meinerzhagen.de/kierspe/josef
- Geistliche in St. Josef
- 1550-1567 Johann Frombach, Pfarrer.
- 1956-1979 Bernhard Schmidt, Pfarrvikar 1956-1960, Pfarrer 1960-1979.
- 1979-1996, Hermann-Josef Bittern, (zuvor von 1969-1979 Kaplan in Lüdenscheid).
- 1996-2006 Ulrich Schmalenbach, Pfarrer (zuvor Kaplan in Essen-Rüttenscheid).
- 2006-... Gregor Myrda, Pastor (zuvor Kaplan in St. Peter und Paul in Hattingen).
- Quelle: Meinerzhagener Zeitung vom 16.4.2011.
- Die alte Steinkirche, als dreischiffige gotische Hallenkirche mit flachem Chor, ist um 1300 gebaut worden.
Geschichte der Pfarrei
- 1944 |Zum ersten Mal wird in Kierspe eine katholische Messe gefeiert. Als Ort wird der Betraum der Freien evangelischen Gemeinde an der Kölner Straße genutzt.
- 1946.15. Dez. Am Butterberg wird eine Holzbaracke als Notkirche errichtet
- 1947 Die erste Glocke wird angeschafft
- 1948 Eine Orgel wird gekauft
- 1956 Bernhard Schmidt wird Pfarrvikar in Kierspe
- 1958.1. Jan. das Bistum Essen wird errichtet. - Professor Gottfried Böhm aus Köln gewinnt den Architektenwettbewerb zum geplanten Bau der neuen Pfarrkirche St. Josef in Kierspe, am Glockenweg.
- 1959.1. Mai |Erster Spatenstich für die Kirche St. Josef in der Mitte zwischen den beiden Kiersper Ortsteilen Dorf und Bahnhof
- 1959.19. Juli Grundsteinlegung durch Prälat Dr. Rudolph Dietrich
- 1959.18. Dez. |Richtfest
- 1960 Kierspe wird eigenständige Rektoratspfarrei.
- 1961.10. Mai |Konsekration durch Bischof Dr. Franz Hengsbach
- 1965 Der Altar wird gemäß dem II. Vatikanischen Konzil umgedreht und in Richtung Gemeinde versetzt.
- 1967 St. Engelbert, Rönsahl, wird als Filialkirche nach Kierspe zugeordnet. Bis dahin gehörte Rönsahl zwar zum Bistum Essen, wurde aber noch von Marienheide (Bistum Köln) verwaltet. Die Seelsorgeverantwortung für Rönsahl wird aber erst im Jahr 1977 von Marienheide an Kierspe abgegeben.
Quelle: Kath. Pfarrei St.Josef, Kierspe
Friedhof Kierspe
- Alte Grabsteine
- Grabstätte der Zwangsarbeiter und deren Kindern von 1939 bis 1945
Geschichte
- 900–1130 Erstmalige urkundliche Erwähnung des Namens "Kierspe" in einer Handschrift des Klosters Werden an der Ruhr
- 1003 Erste urkundliche Erwähnung des Saalhofes von Haus Rhade im Volmetal
- 1330 Die Grundrissstruktur des Ortes Kierspe zeigt auch heute noch die typischen Merkmale einer historischen Kirchenringbebauung. Mittelpunkt der Bebauung ist die heutige ev. Pfarrkirche St. Margaretha. Die ehemalige Holzkirche wurde 1330 durch eine steinerne Kirche ersetzt und nach der heiligen "Margarethe" benannt. Die alte Wegeführung, die sich ringförmig um die Kirche erschließt, ist noch vorhanden
- 1397 "Item in den selven jaren zurstunt dairna gewan greve Diderich von der Mark Roede op der Volmen dem van Limburch af und brach et af und gewan dana Rode vur dem walde und darna die stat Leinepe und verbrant alit und warp de mure nider" (Zitat aus: Axel Kolodziej, in: Herzog Wilhelm I von Berg (1380-1408), Neustadt/Aisch 2005).
- 1491 Die Thingslinde nimmt in der Femejustiz über die anderen Gerichtszweige einen hohen Rang ein. Es entstand der Stuhl der heiligen Feme.
- 1574 Die Reformation hält in Kierspe Einzug
- 1816 – 1817 Grundsteinlegung für die heutige Margarethenkirche in Kierspe
- 1846 Nach Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 wird Kierspe mit Rönsahl zu einem Amt erhoben
- 1882 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
- 1908 Fertigstellung des Amtshauses Kierspe (ehem. Sitz der Verwaltung)
- 1913 Vollendung der Kerspesperre mit 16 Mio. cbm Stauinhalt
- 1929 Fertigstellung des Wienhagener Aussichtsturmes [[1]](weitere Bilder)
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- 1968 Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Altena und der kreisfreien Stadt Lüdenscheid ist das Amt Kierspe, bestehend aus den Gemeinden Kierspe und Rönsahl, aufgelöst worden.
- 1968/69Die Gesamtschule entsteht. Diese, als das bedeutungsvollste kommunale Objekt der Nachkriegszeit im heimischen Bereich, bietet für die Bürgerschaft zusätzlich ein großes Angebot von öffentlichen Einrichtungen im Schul-, Sport-, Freizeit- und Kulturbereich.[2]
- 1969.1. Januar werden der Gemeinde Kierspe die Stadtrechte verliehen
- 1974 Durch eine weitere kommunale Neugliederung werden Teile des Stadtgebietes an Marienheide abgegeben, andere Teile aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis werden dafür eingemeindet
Quelle: Stadtverwaltung Kierspe
Feiern, Feste, Vergnügungen
"Das erste bis etwa 1914 in der Gemeinde Kierspe im bäuerlichen Familienkreis noch gefeierte Erntefest hieß Hiarkelmai. Es war im ganzen Sauerland bis zum Oberlauf der Lippe unter den Bezeichnungen Hiärkelmai, Horkelmai und Hörkelmai bekannt. Das Wort ist von Härkel (das Zusammengeharkte) und Mai. Maien (grüner Zweig) gebildet, weil das letzte Getreidefuder einen grünen Zweig und die zusammengeharkten Halme trug. Dieser letzte Wagen wurde mit dem Erntekranz versehen und feierlich eingefahren. Das Gesinde zog mit geschmückten Gabeln und Rechen hinterdrein. Zuweilen thronten auch Schnitterinnen auf dem Hiärkelmaiwagen. Am Sonntag wurde auf dem Hof ein Erntefest gefeiert, zu dem die Bauern benachbarter Höfe erschienen. Nach den Klängen einer Ziehharmonika tanzte man auf der großen Diele und trank leichtes Bier".
- Die Landkreise in Nordrhein-Westfalen, Reihe A: Nordrhein, Band 6, Der Oberbergische Kreis, Bonn 1965.
Historische und Genealogische Vereine
Heimatverein Kierspe
Friedrich-Ebert-Str.380 im "Alten Amtshaus" Bakelitmuseum geöffnet Mittwochs von 15:00 bis 17:00 Uhr oder nach Anmeldung unter 02359 / 3322. Ortsheimatpfleger Ulrich Finke. Infos auf der Hompage des Heimatvereins www.kierspe.de/de/bildung-kultur/heimatverein_kierspe.php
Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde, Bezirksgruppe Oberberg-Mark, Zusammenkünfte jeweils am letzten Montag des Monats, 19 Uhr, Gasthaus zur Tropfsteinhöhle in Wiehl. Ansprechpartner für Kierspe: W. Günter Henseler, Kierspe, Lessingstr. 1, Tel. 02359-4233, oder Marlen Vedder, Kierspe, Höferhof 28, Tel. 02359-3614.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbuchverkartungen:
- Verkartung der ev.-luth. Kirchenbücher Kierspes von 1733-1918 bzw. 1909. Diese Kirchenbücher sind lückenlos erhalten.
- Auskunft über Johannes Turck
- Verkartung der ev.-luth. Kirchenbücher Rönsahls von 1651-1872.
- Auskunft über Johannes Turck
- Distel, Reinhard/Knau Hans Ludwig (Bearb.): Grund- und Hypothekenbuch für die Güter in den Bauerschaften des Kirchspiels Kierspe, Kierspe, 2006.
- Distel, Reinhard/ Knau, Hans Ludwig/ Finke, Ulrich: Die Windfuhr gestern, vorgestern und heute. [Kierspe 2009] (zu beziehen durch den Heimatverein Kierspe).
- Knau, Hans Ludwig/Distel, Reinhard (Hrsg. Heimatverein Kierspe e.V.): Grund- und Hypothekenbuch über die zum Hofesgericht der Unterherrlichkeit Rhade gehörige Güter und Sohlen. Kierspe 2002, 369 Seiten.
- Rövenstrunck, Gotthardt Martin (geb. 1652) berichtet über seine Vorfahren mütterlicherseits, die von Motzfeld. (Kierspe 1705).
- Sammlung Ferdinand Schmidt, Burgarchiv Altena, FSU, Nr. 156.
Horst-Oskar Swientek, Bearb.: Inventar des Graf v. Spee´schen Archivs Ahausen, Münster. Reihe: Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, Neue Folge, Band 2.
Darin genannt Haus Rade in Kierspe:
- Urkunde 344. 1519, X.18. Jürgen van dem Nyenhove, Lehnherr des Hofes zu Roide op der Volmen, Kirchspiel Keirspe, und Gosschalck Hoirst, wohnhaft zu Roide und Hofrichter daselbst, beurkunden, daß sie Claise van Berchuelde, Vikar des St. Anthonius-Altars in der Kirchspielskirche zu Halver, lebenslang mit dem Gute zum Velde im Kirchspiel Keirspe belehnen, das nach dem Tode des Teylen tom Velde wieder zur Belehnung fällig geworden war. Zeugen: Daym van Sessinchusen, Hensken Tymerman van Beckynchusen, Hans Schulte und Rotger tom Loe, sämtlich Geschworene des Hofgerichts zu Roide.
- Urkunde 374. 1532, VII.28. Bernt van dem Nyenhove und seine Ehefrau Margreta beurkunden, daß sie an Johan Wylken, Bürger zu Rode, und dessen Ehefrau Greyte 4 Malter Hafer, Attendorner Maß, als Jahrrente aus ihrem Gut Wernychusen im Kirchspiel Schonholtesen, worauf der verstorbene Hensseken als Vogt wohnte und das nunmehr dessen Schwester Styna unterhat, verkauft haben. ..... Zeugen: Volmert van dem Nyenhove, Amtmann zu Nyen Rode, Dyrich Becker, Richter zu Rode, und Johan Scheffert.
- Urkunde 376. 1534, II.26. Abt Henrich und der Convent des Benediktinerklosters Duitz, Colsch Stifftz, beurkunden, daß sie ihr Haus und die Pächte zu Raedt uff der Folmar im Kirchspiel Kierspe an Bernd van dem Nienhoff auf 10 Jahre verpachtet haben und dafür 8 Gulden jährlich erhalten.
- Urkunde 540. 1581, 2. Jan., Bernhardt Voigtt von Elspe zu Borchausen beurkundet, daß er Bernhardt von Neuwenhoebe zu Roedde auf der Faelme seinen Knecht Peter Boick zu Niddern-Bamenoill übergibt, der sich auf Neuwenhoebes Gut zu Habbecke, Henneken Hof genannt, verheiraten will. Siegel des Ausstellers an Pressel.
- Urkunde 571. 1593, XI.27. ..... Das Pfandgut zu Rhade des verstorbenen Bernhardz vom Neuwenhave zu Rhade, als Entschädigung für seinen Verzicht auf das Streitobjekt ..... Siegel des Ausstellers und des Richters von Keszpen Johan Rüvenstrunck, ehem. an Pressel, fehlen.
- Urkunde 603. 1605, VIII, 9. Wilhelm von Neuhoff zu Ahausen und seine Ehefrau Ursula von Hatzfeld zu Wildenbergk beurkunden, ... Hinterlassenschaft zu Rode auf der Volm und anderswo, ...
- Urkunde 612. 1608, XI, 18. Dietherich von der Reck zu Scheppen, Wilhelm vom Neuwenhoue zu Ahausen und der Richter Johansenn Rubenstrunck zu Kerspe als Bevollmächtigter der Marie, geb. von Hatzfeld, Witwe und Frau zu Hirszhornn, schließen zu Attendorn einen Vertrag darüber, wie am 15.9. zu Kerspe durch Dietherich Ovelacker zu Wirschling, Clevischen Rat und Drosten zu Altena und Iserlohn, wegen der von dem verstorbenen Bernhardt vom Neuwenhove zu Rode auff der Volm im kölnisch-westfälischen Lande hinterlassenen Güter zwischen Detherich von der Reck und seiner Ehefrau Margarethe vom Neuwenhove einerseits .....
Heimat- und familienkundliche Literatur
- Von den Berken, Robert: Ueber das Geschlecht von den Ber(c)ken. Nach einer Chronik aus dem Jahre 1914/15 vervollständigt und ergänzt bis zum Jahre 1928.
- Sonderabdruck aus "Süderland" Heimatblatt für den südlichen Teil der Grafschaft Mark, Herausgegeben von Schriftleiter Ferd. Schmidt, Altena i. W. (Burg), o.J (1929?), 25 Seiten.
- Bühren, Karl Friedrich: Album eines Sauerland-Dorfes. Tausend Jahre Beckinghausen. Kierspe 2002, 120 Seiten, ISBN 3-934687-11-3.
- Deisting, Friedrich, Dr. med. Geschichte der Land- und Kirchengemeinde Kierspe, Kierspe (Verlag von August Schmidt) 1925.
- Distel, Reinhard / Knau, Hans Ludwig:
- Band 1: Vom bäuerliche Börlinghausen zum Industriestandort Kierspe Bahnhof.
- Band 2: Die Kölner Straße in den 30er Jahren bis heute.
- Band 3: Der Tannenbaum.
- Band 4: Die Eisenbahn und die Wandlung der Kleinsiedlung Börlinghausen zum Industriestandort Kierspe Bahnhof.
- Band 5: Als es "am Bahnhof" noch einen Bahnhof gab.
- Band 6: Geschichte und Geschichten um die Heerstraße vom Wildenkuhlen bis zur Schnörrenbach.
- Aus der Reihe "Werkstatt Geschichte" des Heimatvereins Kierspe, erschienen November 2010.
- Distel, Reinhard / Knau, Hans Ludwig / Finke, Ulrich: Die Windfuhr. Erschienen November 2009
- Hüttenbräucher: Stammfolge für Woeste in Winkausen,
- (ab etwa 1675: Wilh. Woeste-Maria Hymmen). In: Internet (google)
- Kohl, Rolf Dieter, Haus Rhade auf der Volme unter der Familie von Heyden.
- Neue Erkenntnisse zur Geschichte des Rittergutes im frühen 18. Jahrhundert.
- in: Der Märker, Landeskundliche Zs. für den Bereich der ehem. Grafschaft Mark und den Märkischen Kreis, Jg. 52, 2003, S. 61-65.
- Spies, Martin, Eine märkische Ahnengalerie aus dem 17. Jahrhundert:
- Die Richterfamilie von den Berken.
- in: Der Märker, Landeskundliche Zs. für den Bereich der ehem. Grafschaft Mark und den Märkischen Kreis, Jg. 55, 2006, Juli-Dezember, Heft 3/4, S. 113-118 (mit 8 Bilder).
- Vollmerhaus, Hans: Familien und Persönlichkeiten im südwestfälischen Kirchspiel Kierspe bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, 463 S., Verlag "Der Märker", Altena 1976,
Herausgegeben im Auftrage der "Freunde der Burg Altena e.V.", Schriftenreihe: Altenaer Beiträge, Arbeiten zur Geschichte und Heimatkunde der ehemaligen Grafschaft Mark.
- (ein Exemplar des Buches befindet sich auch im Bestand der Stadtbibliothek Kierspe)
Walther, Friedrich, Chronik der Gemeinde Rönsahl, angefertigt in den Jahren 1842 und 1844. Nachdruck 1999, Broschüre, evang. Kirchengemeinde Rönsahl.
Persönlichkeiten
- Backhaus, Ernst, Werkzeugmacher, 1925 Gründer der Firma Ernst Backhaus in Wirths Scheune auf der Hochstraße (heute: Am Nocken). Ernst Backhaus legte 1936 den Grundstein für die Gründung des Backhaus-Werkchores.
- Deisting, Friedrich, Dr. med. *07.12.1855 in Mölln, +25.11.1923 in Kierspe. Gründer der Elektrofirma Dr. Deisting & Co. GmbH, Gründer einer Molkerei, der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft, des Bauvereins und der Spar- und Darlehenskasse, Gründungsmitglied der SGV-Abt. Kierspe 1893 als Schriftführer.
Friedrich Deisting wurde am 07.12.1855 in der Stadt Mölln des Herzogtums Lauenburg geboren. Sein Vater, August Deisting, war Kantor und erster Lehrer, Sohn eines Bauern in Bösenrode in der goldenen Aue. Seine Mutter Charlotte geb. Rohfs, war die Tochter eines Lehrers in Jever, Ostfriesland. Friedrich wurde als das vorletzte und 10.Kind seiner Eltern geboren. Noch nicht 19 Jahre alt, bestand er am Gymnasium in Ratzeburg sein Abitur und mit 25 Jahren sein Doktorexamen in Berlin. Als junger ziemlich mittelloser Arzt zog er 1880 nach Kierspe und holte bald darauf seine Frau Anna geb. Rose aus Berlin. Da er bei der Ausstellung seiner Rechnungen sehr bescheiden war und von seinen mittellosen Verwandten noch stark und nie vergebens in Anspruch genommen wurde, hatte er noch lange Jahre mit schweren Existenzsorgen zu kämpfen, die ihn selbst zu äußerster Anspruchslosigkeit nötigten. Fast 43 Jahre hatte Dr. med. Friedrich Deisting in Kierspe segensreich gewirkt. In seiner Tätigkeit als Arzt und als Mensch ist er zahlreichen Gemeindeeingesessenen ein Wohltäter gewesen. Seine reiche Erfahrung berief in lange Jahre hindurch in die Dienste des öffentlichen Lebens durch das Vertrauen seiner Mitbürger. Der Gemeindevertretung, der Amtdversammlung, der Kirchenvertretung und zahlreichen anderen Kommissionen hat er jahrelang als reges tätiges Mitglied angehört. 7 Jahre bekleidete er das Amt eines stellvertretenden Gemeindevorstehers mit großer Uneigennützigkeit. Besonders war es aber auch das genossenschaftliche Gebiet, welches er mit großer Sachkenntnis und viel Erfolg bearbeitete. Die Gründung der Molkerei, der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft, des Bauvereins, der Spar- und Darlehnskasse und die damals so blühende und für unsere Gegend so segensreich wirkende Elektro-Firma Dr. Deisting & Co. GmbH sind hervorragende Zeichen seiner rastlosen Tätigkeit. Auch in schöngeistiger Hinsicht war er ein Mann von Bedeutung; immer helfend und fördernd, im Bildungsverein, im Theaterverein, im Turnverein und in der Jugendpflege. Kurz vor seinem Tode vollendete er das Buch über die Geschichte der Gemeinde Kierspe, ein wissenschaftliches Werk, das seinem Schöpfer eine dankbare Nachwelt sichert. Die Drucklegung hat der Verfasser leider nicht mehr erleben dürfen. Sanitätsrat Dr. med. Friedrich Deisting starb nach kurzem schweren Leiden am 25.November 1923 und wurde auf dem Friedhof zu Kierspe beigesetzt. Die "Geschichte der Land- und Kirchengemeinde Kierspe"von Dr. med. Friedrich Deisting wurde von Pfarrer Wilhlem Meyer zu Theenhausen ergänzt und im Sommer 1925 herausgegeben. (Quelle: Buch "Kierspe" 1990 herausgegeben vom Märkischen Heimatbund. Artikel von Ernst Kemper)
- Gogarten, Fritz, *20.09.1894 in Haarhausen, +11.11.1984. Sparkassendirektor in Rönsahl von 1927 - 1942, in Kierspe von 1943 - 1959. Er war Ortsheimatpfleger bis 1976 und hat die Chronik von Rönsahl und viele Schriften verfasst.(siehe Seite Rönsahl)
- Kattwinckel, Wilhelm, * Kierspe 27.3.1866, + Partenkirchen 21.1.1935, Neurologe und Paläontologe, Sohn von Wilhelm Kattwinckel, Kaufmann, (+ 1877, Sohn v. Peter Wilh. Kattwinckel in Höhlen u. Anna Maria Speckenbach) und Henriette geb. Baucklotz (1833-1898, Tochter v. Herman Friedr. Baucklotz, Landwirt in Beckinghausen, u. der Margarethe Anna Boberg). (Siehe auch: Deutsche Biographie).
- Linde, Fritz, * Kierspe-Sankel 26.7.1882, + Kierspe-Höferhof 19.12.1935 im Alter von 53 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung (Sohn des Schmiedemeisters Fritz Linde in Sankel), Heimatdichter/Mundartdichter, Metallarbeiter in der Firma Deisting in Kierspe und landwirtschaftlicher Arbeiter auf dem Kotten in Kierspe-Höferhof. Er war verheiratet mit Friederike Karoline (Lina) Winter, *29.12.1882, +im September 1965. Sie hatten drei Kinder: Else, *11.11.1908, Fritz, geb.01.12.1911 und Elisabeth am 12.09.1920. Fritz jr. hat eine Tochter Doris, die am 07.09.1936 geboren wurde.
Folgende Bücher wurden veröffentlicht: Lechterstunne, Dürch Hien und Strüke, Plattdütsch Kleintüg, Hiarkelmai. Es gibt nur einen Mundartdichter, der in Kierspe, im Märkischen Kreis und weit über den Kreis hinaus bekannt ist: Fritz Linde - der Fritz Reuter unserer Region. Am 26.Juli 1882 wurde er zu Sankel in der Gemeinde Kierspe geboren. Als heimatverbundene Verantwortliche zu seinem 100. Geburtstag eine Ehrung vorbereiteten, wurde mehr daraus - nicht nur eine Fritz-Linde-Gesellschaft, wie zunächst vorgesehen, wurde gegründet, sondern der Heimatverein! So war also Fritz Linde ein Stimulans für die Kiersper Heimatarbeit! Er besuchte vom 6. bis 14. Lebensjahr die einklassigen Volksschulen zu Vornberg und Berken. In enger Bindung an Natur und Heimat schrieb er schon früh eine köstliche Erzählung: Kiarmisse. Bei vielen Gelegenheiten glänzte er schon als Schüler mit allerlei Vorträgen und Gedichten. Nach der Schulzeit stellte sich die Frage der Berufsausbildung, die er selbst so beantwortete: "Mein heißer Wunsch, nach der Schulentlassung weiterlernen zu dürfen, konnte nicht erfüllt werden, da es an den nötigen Mitteln hierzu fehlte". Seine Arbeitsstätte wurde die renomierte Firma Dr. Deisting & Co. in Kierspe; dieser Firma blieb er bis zu seinem Lebensende treu. Im Jahre 1908 heiratete Fritz Linde Friederike Karoline Winter und gründete in Höferhof bei Kierspe ein eigenes Heim; drei Kinder wurden geboren. Ihm gilt das große Verdienst, plattdeutsches Sprachgut vor dem Untergang gerettet zu haben. Zwei große Freunde standen ihm zur Seite: Sanitätsrat Dr. Deisting und Ernst Lorenzen, Schriftsteller und Volkskundler aus Hagen. Ganz treu war Fritz Linde dem Turnverein Kierspe. Wichtige Stationen neben seiner Liebe zum Turnverein waren die Jahre 1927 und 1933. 1927 erschien sein Buch "Durch Hien und Strüke", 1933 "Plattdütsch Kleintüg". 1934 kam der Übertragungswagen des Westdeutschen Rundfunks nach Höferhof und bereitete eine Sendung über den Heimatdichter vor. Ein weiteres schmales Bändchen: "In diar Lechterstunne" erschien im Ruhfus Verlag in Dortmund.
Er selbst konnte die Herausgabe seines Hauptwerkes, in das vieles eingeflossen ist, nicht mehr erleben: "Hiarkelmai". Dieses Buch ist sein Erbe und liegt uns heute noch als Vermächtnis vor. Fritz Linde, auf den wir heute noch stolz sind, starb am 19. Dezember 1935. Er war der geistige Vater der plattdeutschen Sprache und hat bis zum heutigen Tage viele Menschen angeregt, in manchen Arbeitskreisen die Mundart zu pflegen. (Quelle: Buch "Kierspe" 1990 herausgegeben vom Märkischen Heimatbund. Artikel von Jochen Timpe)
- Ruhe, Otto *21.12.1893 in Höh bei Valbert, + 06.02.1974 in Woeste bei Kierspe.
- Otto Ruhe war Amts- und Gemeindebürgermeister von 1947 bis 1964. 1964 wurde Helmut Lemmer Amtsbürgermeister. Otto Ruhe blieb bis 1967 Gemeindebürgermeister und schied dann aus Gesundheitsgründen aus.
Er wurde zum Ehrenbürgermeister ernannt, außerdem erhielt er den Ehrenring der Stadt Kierspe. 1963 hatte er bereits das Bundesverdienstkreuz bekommen. Die Straße von der Friedrich-Ebert-Straße zur Gesamtschule wurde zum Dank für seine langjährigen Verdienste für Kierspe nach ihm benannt. Er widmete fast sein ganzes Leben der Politik. 1928 wurde er in den Gemeinderat gewählt und hat ihm bis 1933 angehört. 1945 war er als Mann der ersten Stunde wieder Mitglied im ersten Nachkriegs-Gemeinderat und der Amtsvertretung. (Quelle Kompass Stadt Kierspe, Motivation von Morgen?, von Stadtdirektor Helmut Brockmeier 1985)
Otto Ruhe, Wilhelm Winter, Hochstraße, Ernst Dunkel, Gustav Reppel, Borlinghausen, wurden 1944 verhaftet und saßen zuerst in Iserlohn, hinter 2 Meter hohem Stacheldraht, dann in Hagen im Gefängnis, nur weil sie SPD-Mitglieder waren. Als Gerd Reppel, der Sohn von Gustav, Fronturlaub hatte, intervenierte er und die Männer kamen frei. Er hatte in Kierspe gesagt:"Wenn meine Kameraden an der Front hören, was ihr zu Hause mit unseren Vätern macht, was glaubt ihr, was dann los ist." (Quelle: Tochter von Otto Ruhe, Elise Schmidt, Woeste) Im Oktober 1944 waren sie wieder frei.
Otto Ruhe war verheiratet mit Martha geb. Brinkmann vom Schleifkotten, die 1957 starb. Sie hatten eine Tochter Elise Charlotte, geb. 1918 im Schlote bei Neuemühle und einen Sohn Helmut Emil, der 1920 ebenfalls im Schlote bei Neuemühle geboren wurde und am 21.12.1946 in Kurgan in Russland in Gefangenschaft starb. Er war am 01.03.1943 eingezogen worden. Er war mit Marga Reinmöller verheiratet, die am 11. Januar 2011 verstarb.
Die Tochter von Otto Ruhe, Elise Schmidt, lebt heute noch (2011) mit Tochter und Familie auf der Woeste bei Kierspe. Sie ist auch heute noch aktiv in der Frauenhilfe Höckinghausen, deren Vorsitzende sie ist.
- Vollmann, Carl Heinz
- 21. August 1929, + 07. Juli 2010,
ehemaliger Inhaber der Firma "Revolit" Reppel & Vollmann in Kierspe. Er hat sich u.a. durch die Einrichtung des Bakelitemuseums im Alten Amtshaus und die Aufstellung der Bakelite-Pressen im Schleiper Hammer verdient gemacht. Das Bakelitemuseum ist einmalig in Deutschland und wäre ohne Carl Heinz Vollmann nicht möglich geworden.
Hier der Nachruf von einem seiner Weggefährten, dem ehemaligen Ortsheimatpflegr Hans Ludwig Knau, am 16.Juli 2010 in der Meinerzhagener Zeitung erschienen:
Vor wenigen Tagen ist Carl Heinz Vollmann im Alter von 80 Jahren auf Elbringhausen verstorben. Vielen Mitbürgern, besonders den zugezogenen, ist sein Name nicht mehr bekannt, während viele ältere darum wissen, dass Carl Heinz Vollmann die von seinem Vater übernommene Firma Reppel und Vollmann, eine der größten Kiersper Firmen, die mit der Kunststoffverarbeitung beschäftigt waren, leitete.
In diesem Brief geht es jedoch nicht um diese Firma oder ihren ehemaligen Inhaber, sondern um Carl Heinz Vollmann und dessen Verdienste um seine Heimatstadt.
Als ich die Nachricht von seinem Tode erhielt, fiel mit spontan das Denkmal am Schuppen gegenüber seines Hauses ein: "Ultimus Romanus deserit Elbringhausen", "der letzte Römer verlässt Elbringhausen". Den wenigen verbliebenen Freunden von Carl Heinz Vollmann möge es dabei überlassen bleiben, zu beurteilen, wie weit er sich selber mit diesem Werk karikierte, der er im hohen Alter sich mehr und mehr als "letzter" fühlte und Elbringhausen kaum noch verließ.
Die Zeiten, zu denen in sonntäglicher Runde der "Elbringhauser Hühnerwein" und ein gutes Essen für viel Geselligkeit sorgten, sind auch schon lange vorbei. Kaal, wie er sich gerne nennen ließ, war ein geselliger Mensch.
Hier gilt es jedoch, an den Mann zu erinnern, dem der Heimatverein Kierspe das Bakelite-Museum, die Sammlung von Bakelite-Pressen und ihrer Aufstellung im Schleiper Hammer verdankt. Carl Heinz Vollmann hat nicht nur große Teile seiner Sammlung gestiftet, sondern auch für die Aufstellung und Inbetriebnahme auf eigene Kosten gesorgt. Er hat damit der Stadt Kierspe einen Schatz hinterlassen.
Carl Heinz Vollmann war einer aus dem Dorf, aufgewachsen zwischen der Gaststätte "Zum Nordpol" und dem Zwiebelturm, mithin ein echter Dörfler, aber kein Bahnhöfer. Er gehörte wie seine Klassenkameraden auch zur Hitlerjugend und spielte, wie damals üblich, Handball. Nach seiner Lehre als Werkzeugmacher in Lüdenscheid und weiterer Ausbildung, unter anderem in England, kam er zurück in heimatliche Gefilde. Er wurde der "Junior" bei Reppel und Vollmann, so lange der Vater den Betrieb leitete, danach trat er an die Stelle seines Vaters. Als "Junior" hatte er auch die Zeit, seinen Nachbarn Wilhelm Brüggenwirth vom Felderhof als frei gewählten Landrat nach dem zweiten Weltkrieg im firmeneigenen Mercedes an seinen Dienstort zu chauffieren oder den damaligen Ortsheimatpfleger Fritz Gogarten ins Staatsarchiv nach Münster. Zur Ortsverbundenheit gesellte sich die Sammlerleidenschaft. Vom Lanz-Bulldog über gusseiserne Herde bis zum bäuerlichen Göpel. So manches wertvolle Stück landete in der Sammlung von Vollmann. Später waren es auch die Bakelite-Pressen, die systematisch je nach technischem Fortschritt gesammelt wurden, insbesondere Battenfeld-Pressen, die aus Platzgründen leider nicht alle im Schleiper Hammer aufgestellt werden konnten.
Carl Heinz Vollmann war der Wunschkandidat von Fritz Gogarten für seinen Nachfolger als Ortsheimatpfleger. Er versagte sich diesem Wunsch, weil er Komplikationen mit seiner Tätigkeit in der Fabrik befürchtete, aber auch seine Unabhängikeit bewahren wollte. Er hat dafür mir als jungem und unerfahrenen, dazu noch ortsfemdem Lehrer, der gerade erst an die Kiersper Gesamtschule versetzt und schon Ortsheimatpfleger werden sollte, alle nur denkbare Hilfe gewährt, diesen Posten auszufüllen. Nach und nach entwickelte sich eine Freundschaft, aus der alle Kiersper Projekte erwachsen sind und ausgefüllt werden konnten, weil Carl Heinz Vollmann dahinter stand.
Carl Heinz Vollmanns Gastfreundschaft war ortsbekannt. Ich habe sie besonders schätzen gelernt, als er monatelang die polnischen Archäologen betreute, die einen ganzen Sommer lang die Schmelzöfen an der Kerspe ausgegraben haben. Carl Heinz hat sie in seiner unnachahmlichen Weise beköstigt und betreut. Ich habe ihn nicht einmal danach gefragt. Er sah unsere organisatorischen Mängel und Nöte. Er fragte nicht und handelte. Die Studenten, aber auch der Heimatverein und damalige Ortsheimatpfleger haben es bis heute nicht vergessen. Diese Dankesschuld will ich mit diesem Nachruf abstatten. Carl Heinz Vollmann hat sich um seine Heimt verdient gemacht.
- Wernscheid, Dr. med. Hans, *09.12.1889 in Benninghausen bei Kierspe als Sohn des Butterhändlers Wilhelm Wernscheid und seiner Ehefrau Henriette Klüppelberg. Er starb am 13. Juni 1980.
Hans Wernscheid studiert zunächst in Bonn, dann in Heidelberg, wo er auch seine Frau Marie-Jeanne kennenlernte. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für innere Medizin arbeitete er an der Uniklinik in Berlin, kam dann aber zurück nach Kierspe. 1938 kaufte er ein Haus an der heutigen Kölner Straße bei einer Versteigerung. Das Haus war 1937 gebaut worden. Es wurde zunächst als Altenheim genutzt, aber dann als Entbindungsheim, in dem über 1.000 Kinder geboren wurden. Da das Haus zu klein wurde, erfolgte in den 50er Jahren der Umzug in das Haus am Wildenkuhlen, welches 2010 für den Neubau eines Geschäftshauses abgebrochen wurde, um den Einkaufspark Wildenkuhlen zu erweitern. Auch dieses Gelände gehörte der Familie Wernscheid und wurde erst kurz vor dem Tod von Erwin Wernscheid, dem Adoptivsohn, verkauft.
In diesem Haus hatte Dr. Wernscheid schon in den 30er Jahren ein Röntgengerät, welches heute im alten Amtshaus ausgestellt ist. Die Familie Wernscheid war wohlhabend und hatte große Ländereien. Verkauft wurden diese u.a. für den Bau der AWO-Gebäude am Haunerbusch und auch das Grundstück, auf dem die Firma Knipping gebaut wurde und heute das neue Rathaus ist, gehörte Wernscheid. Er lebte aber sehr bescheiden und war ein hervorragender Arzt für Kierspe, der seine Hausbesuche mit Pferd und Wagen machte, bis auch er sich ein Auto zulegte. 1969 wurde die Entbindungsstation geschlossen. Die Straße zum Einkaufspark Wildenkuhlen wurde nach Dr. Hans Wernscheid benannt.
- Wienbruch, Anny, (Anna Wilhelmine Amalie) * 09.Juli 1899 in Sablon/Lothringen bei Metz, + 14. Juli 1976 in Kierspe. Sie ist als Tochter eines Berufssoldaten in Weißenburg im Elsass aufgewachsen, wo ihr Vater später, bis zu seiner Ausweisung als "Reichsdeutscher" (1919), am Katasteramt angestellt war.
(Annys Vater, Hermann Wilhelm Wienbruch, wurde am 27.04.1867 in Kierspe geboren, + 21.03.1937. Er heiratete am 06.02.1895 Anna Wächter, geb. am 06.11.1866 in Barmen, + 23.09.1941 in Kierspe.)
Nach dem Besuch der höheren Töchterschule wurde Anny Wienbruch in das Lehrerinnenseminar in Straßburg aufgenommen. 1918 legte sie die Prüfung ab. Ihre erste Anstellung erhielt sie in Weißenburg, wurde aber im französisch gewordenen Elsass als sogenannte "Reichsdeutsche" im Februar 1919 entlassen. So kam sie mit ihren Eltern nach Kierspe im Sauerland in die Heimat ihres Vaters, wo sie 44 Jahre als Volksschullehrerin an der Pestalozzischule tätig war. Die Familie bezog zuerst eine Wohnung im Alten Amtshaus, dann in dem Gebäude, in dem später das Bauamt untergebracht war. Später zog Anny Wienbruch in das Haus von Gustav Vollmerhaus, Am Nocken, mußte aber auf Anordnung von Bürgermeister Wilhlem Winter wieder umziehen in die Wohnung in der Pestalozzischule. 1956 baute sie zusammen mit Rektor Albert Schulte das Haus "Teheime" am Wildenkuhlen, in dem sie bis zu ihrem Tod wohnte.
Am 23.11.1942, im Alter von 44 Jahren, heiratete Anny Wienbruch in Kierspe Dr. Johannes Stingel aus Mittweida. Die Ehe dauerte nur 33 Tage, dann fiel ihr Mann im Krieg auf dem Balkan.
Anny Wienbruch schrieb ca. 80 Bücher mit einer Gesamtauflage von 1.184.723 Exemplaren, die zu ihrer Lebenszeit gedruckt wurden. Die meisten waren Kinderbücher, aber sie schrieb auch Romane, Erzählungen, Gedichte, Märchen und Lieder. Zuletzt schrieb sie vor allem Bücher mit historischem Inhalt. Zwei ihrer Bücher: "Unsichtbare Waffen - Frau Brands Stopfkorb", Leipzig 1934, und "Die Negerfürstin", Leipzig 1935, wurden in der sowjetischen Besatzungszone in die Liste der auszusondernden Literatur (d.h. der verbotenen Literatur) aufgenommen. Während der Kriegszeit wurden bereits zwei ihrer Bücher verboten: "Herrad der weiße Spatz" und "Ossi sucht ihr Vaterland" aus dem Gundert-Verlag. Begründung war bei dem zweiten Buch, dass es zu Frankreich-freundlich war.Deutsche Nationalbibliothek
1942 wurde Anny Wienbruchs Antrag, wieder ins Elsass zurückkehren zu dürfen, abgelehnt. Der Name einer Straße erinnert in Kierspe an die Pädagogin und Schriftstellerin Anny Wienbruch.
- Würdehoff, Thomas Heinrich, * Kierspe 1953, studierte Musikwissenschaften , Germanistik und Anglistik in Frankfurt/Main, seit 2001 Chefdramaturg der Ruhr-Triennale.
Kierspe auf alten Bildern
Weblinks
- Stadtverwaltung Kierspe www.kierspe.de
Persönlichkeiten, die sich für die historische Aufarbeitung der Stadt Kierspe und Umgebung verdient gemacht haben
- Knau, Hans Ludwig
ehemaliger Ortsheimatpfleger von Kierspe und Meinerzhagen, Träger des Bundesverdienstkreuzes. Schwerpunkt seiner Arbeiten ist die Eisenverhüttung, Ausgrabungen der Schmelzöfen, Vorträge, Veröffentlichungen, Aktivierung der "Heidenstraße", auch Landstraße Cöln-Cassel-Leipzig genannt. Darüber gibt es ein Buch "Wandern und Pilgern auf der Heidenstraße" von Annemarie und Herbert Schmoranzer, Hans Ludwig Knau und Ekkehard Loch, Herausgegeben vom Heimatbund Märkischer Kreis und Sauerländer Heimatbund.
Hans Ludweig Knau, geboren in Altena, lebt seit 1973 in Kierspe. Er war Lehrer für Latein und Geschichte an der Gesamtschule. In seinem ersten Staatsexamen behandelte er „Die Geschichte der Altenaer Drahtindustrie“, im 2. Examen „Die Bedeutung der Eisenbahn für die Entwicklung der Stadt Hagen“.
1976 wurde er zum Ortsheimatpfleger für Kierspe bestellt und dieses Amt bis 2001 ausgeübt und von 1990 bis 2007 auch für die Stadt Meinerzhagen. Schon seit Jahrzehnten beschäftigt sich Hans Ludwig Knau mit der archäologischen Erforschung des märkischen Sauerlandes.
Zu seinen Verdiensten zählt u.a.: Inventarisierung der Baudenkmäler 1980 1981 Gründung des Heimatvereins Konzeption des Schleiper Hammer Einrichtung des Stadtarchivs In 9 Jahren hat er fast 400 mittelalterliche Eisenschürf- und Schmelzstellen entdeckt. Hierfür erhielt er bei seinen Schülern, die oft bei seinen Ausgrabungen mit dabei waren, den Namen „El Schlacko“. 1979 hat er mit Gesamtschülern während der Projektwoche das erste mittelalterliche Rennfeuer ausgegraben. Durch zahlreiche Veröffentlichungen seiner Arbeiten wurde er auch im Ausland bekannt. Vorträge hielt er u.a. in Dänemark, Frankreich und Italien. 1973 ging er zum ersten Mal mit Dr. Manfred Soennecken durch die Wälder des märkischen Kreises, um nach Spuren von mittelalterlicher Eisenverhüttung zu suchen. Ihn bezeichnet Knau als seinen „Lehrmeister“. Zusammen haben sie im Märkischen Sauerland etwa 2.000 Standorte nachgewiesen, u.a. auch im Bereich der Kerspetalsperre, als diese 1995 saniert wurde. Das Märkische Sauerland ist das „Ruhrgebiet“ des Mittelalters.
2002 erhielt Hans Ludwig Knau das Bundesverdienstkreuz, überreicht durch Landrat Alois Steppuhn auf der Burg Altena. Auch Bürgermeister Joachim Timpe aus Kierspe, auch Vorsitzender des Heimatvereins, würdigte die Verdienste von Knau. Hans Ludwig Knau sagte dazu: „Meine Berufung zum Ortsheimatpfleger ist ein Glücksfall gewesen.“ Er sei dankbar dafür, dass er jeden Tag seinem Hobby nachgehen konnte, und „so etwas machen eigentlich nur Verrückte.“
2009 erhielt Hans Ludwig Knau vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe den mit € 3.100,-- dotierten Förderpreis für westfälische Landeskunde. Der LWL-Kulturausschuss hatte beschlossen: Hans Ludwig Knau hat in unzähligen Vorträgen zur Regionalgeschichte, in Führungen und thematischen Wanderungen zu Bau- und Bodendenkmälern sein Wissen öffentlich zugänglich gemacht. Sein Einsatz in der Heimatpflege und für den Denkmalschutz ist herausragend.
Der Förderpreis soll diejenigen unterstützen, die meist ohne den ideellen und finanziellen Rückhalt einer großen Universität wesentliche Arbeitsergebnisse erbringen.
- Finke, Ulrich
Ortsheimatpfleger seit 2001
- Distel, Reinhard
hat maßgeblich an der Verkartung der Kirchenbücher und der Hypothekenbücher mitgewirkt, Autor des Buches "Die Windfuhr gestern, vorgestern und heute", in Zusammenarbeit mit Hans Ludwig Knau und Ulrich Finke. Außerdem hat er viele Vorträge in der Reihe "Werkstatt Geschichte" des Heimatvereins gehalten, weitere sind in Arbeit. Ende November 2010 erschienen 6 Bände aus der Reihe "Werkstatt Geschichte" von Reinhard Distel und Hans Ludwig Knau. Die Bände können jeweils am Mittwoch Nachmittag in der Zeit von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr während der Öffnungszeiten im Bakelitmuseum im Alten Amtshaus in Kierspe Dorf, Friedrich-Ebert-Straße 380, erworben werden, oder in der Buchhandlung Timpe zu den normalen Öffnungszeiten.
- Rheinlandtaler 2010 an W.Günter Henseler, Kierspe, rechts, und Heinrich Blumenthal, Königswinter, links. Weitere Bilder siehe Seite Siegburg, wiki.genealogy.net
W. Günter Henseler, Jahrgang 1931, wohnt seit 30 Jahren in Kierspe, vorher in Wermelskirchen, verheiratet und Vater von 5 Kindern und 10 Enkelkindern.
Mit dem Rheinlandtaler ehrt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) seit 1976 Menschen, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlandes verdient gemacht haben. Er zeichnet ehrenamtliches Engagement u.a. im Bereich der Archivpflege ebenso aus wie den Einsatz bei der Erforschung der Landesgeschichte. Wer tut mehr für die Erforschung der Geschichte der Heimat, als Günter Henseler, der 200 Jahre Geschichtsquelle für die Allgemeinheit erschlossen hat. Für eine Allgemeinheit, die die Schrift von 1415 genauso wenig lesen kann, wie die aus dem Jahre 1662, die die damalige Sprache nicht versteht und damit aus einer Zeitspanne ausgeschlossen bleiben müßte, die so hochinteressant und vielfältig ist, dass sie jeden in den Bann schlägt und ihm die Möglichkeit bietet, Wurzeln in der Heimat und der Heimatgeschichte zu schlagen. Und nur wer wurzelt, kann auch gesund wachsen.
Günter Henseler war bereit, sich als damaliger "bloßer" Archivbenutzer, u.a. der Siegburger Schöffenprotokolle, in einem Projekt zu engagieren, das in die Katergorie der Grundlagenforschung der Rheinischen Landesgeschichte gehört. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet er freiwillig und unentgeldlich an der Aufarbeitung einer archivischen Quelle, die in ihrer Vollständigkeit und ihrer Zeitdauer einmalig ist. Er hat damit alleine die Voraussetzung geschaffen, dass heute aus einem kleinen Stadtarchiv eine rechtshistorisch-landeskundliche Edition herausgegeben werden kann, die als Projekt in der Archivlandschaft nicht nur des Rheinlandes sondern der Bundesrepublik einmalig ist.
Durch seine Arbeit wird es möglich sein, mehr als 200 Jahre städtischer Rechtspflege einer rheinischen Kleinstadt (Siegburg) nicht nur der Forschung, sondern auch dem "einfachen" Heimat- und Familienforscher zur Verfügung zu stellen, die sonst, schon aufgrund fehlender paläographischer Kenntnisse, den meisten verschlossen bleiben würde. Das heißt, durch die Arbeit werden angesprochen Genealogen, Volkskundler, für die die Inventare eine unglaubliche Fundgrube sind. Numismatiker . siehe Sachindes Stichwort Münzen, Historiker und Rechthistoriker mir Fragestellungen aller Art, sowie Sozialwissenschaftler, z.B. über die Berufsgruppen, die in Siegburg nachzuweisen waren. Sprachgeschichtler, die die transkribierten Texte auf ihre Fragestwellung , mit einer gedruckten Quelle über 200 Jahre hin verfolgen können.
Mit der Verleihung des Rheinlandtaler an W. Günter Henseler ist deshalb der Kreis der Rheinlandtaler-Träger um eine würdige Persönlichkeit erweitert worden.
Im März 2011 stellte W.Günter Henseler auch das Wörterbuch mit 580 Seiten zu den Schöffenprotokollen fertig.
Offizielle Webseiten
Weitere Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Vereine Historisch
[[3]] Kiersper Schützenverein KSV, Verein Chronik
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung KIESPEJO31TD | |
http://gov.genealogy.net/item/map/KIESPEJO31TD.png
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